Foto: Werner Kuhnle

Der Treffpunkt hat seit Dienstag geöffnet. Der Regelbetrieb startet nach der offiziellen Einweihung am 13. Februar.

Großbottwar - Lange haben die Heranwachsenden in der Storchenstadt auf diesen Moment warten müssen, aber jetzt ist es so weit: Großbottwar hat einen Treffpunkt für Jugendliche. Sozialarbeiterin Maike Wüstner bietet den Teenagern seit Dienstag die Möglichkeit, in der Kleinbottwarer Straße 31 vorbeizuschauen und sich einen Eindruck von den Räumlichkeiten zu verschaffen. Ganz offiziell wird das Jugendcafé am Freitag, 13. Februar, eröffnet. Der Termin ist inzwischen fix, sagt Maike Wüstner, die erst auf das Okay aus dem Rathaus warten musste (wir berichteten). Los geht die Einweihungsparty um 18 Uhr.

Unter der Woche gehen die Lichter schon früher an. Am Dienstag und Mittwoch können die Mädchen und Jungs von 15 bis 18 Uhr in der Einrichtung aufschlagen. Ausschließlich für junge Damen ist der Freitag reserviert, wenn alle zwei Wochen von 13 bis 17 Uhr der Mädchentreff auf dem Programm steht. Erstmals nehmen die Mädels den neuen Treffpunkt am 30. Januar in Beschlag. „Die Öffnungszeiten gelten zumindest für die Testphase“, sagt Wüstner. Wie es dann in Sachen offener Treff weitergehen soll, müsse mit den Teenagern diskutiert werden. „Mehr als zwei Tage à drei Stunden geht aber vorerst nicht“, erklärt die Sozialarbeiterin, der als 75-Prozent-Kraft Grenzen gesetzt sind – zumal sie sich auch um den Nachwuchs in Winzerhausen kümmern muss. Insofern hätte sie auch nichts dagegen, wenn ihr künftig ein Praktikant oder ein Bufdi (Bundesfreiwilligendienst) zur Seite stehen würde.

Unterstützung bekommt sie aber auch von den Jugendlichen selbst. Die haben nämlich von Anfang an beim Renovieren mitangepackt. So wie der 18-jährige Abdul und der 16-jährige Muhammet. Beide wissen also, wie das Gebäude vor der Umgestaltung aussah – und sind davon angetan, welches Bild der Treffpunkt jetzt abgibt. „Es ist voll geil geworden“, sagt Abdul und findet vor allem die Bar und den neuen Boden klasse. „Die Räume sind perfekt“, findet auch Muhammet. „Vielleicht müsste noch etwas Farbe an die Wand“, meint er. Neue Fenster würden dem Gebäude ebenfalls gut zu Gesicht stehen, findet der Realschüler. „Aber sonst ist alles tipptopp.“ Zufrieden ist auch Maike Wüstner. „Es ist schön geworden. Hier kann man gut arbeiten“, sagt sie. Was sie noch gebrauchen könnte, wäre allerdings eine Musikanlage und ein anderer, größerer Fernseher. Freuen würde sie sich auch, wenn im Eingangsbereich ein neuer Boden verlegt würde.

Dort herrscht tatsächlich noch ein eher provisorischer Eindruck vor. Was auch daran liegt, dass ausgerechnet in diesem Zimmer die Heizung untergebracht und für jeden Gast zu sehen ist. Deshalb möchte Maike Wüstner die durch ein Gitter geschützte Anlage nach Möglichkeit auch abdecken. Davon abgesehen gibt es jedoch nicht viel zu meckern. So wurde der Raum, von dem aus man die Kleinbottwarer Straße im Blick hat, herausgeputzt und mit einer Tischtennisplatte bestückt. In einem weiteren renovierten Zimmer im Erdgeschoss soll am Montag ein Billardtisch aufgebaut werden. Neue Toiletten für Mädchen und Jungs samt Behinderten-WC sind ebenfalls auf dieser Ebene angesiedelt. Eine Werkstatt soll noch eingerichtet werden. Eine Etage weiter oben befindet sich neben der Küche und dem Büro von Maike Wüstner das Herzstück des Jugendcafés: eine schmucke Bar samt Sitzgelegenheiten. In dem Bereich wird auch der Kicker stehen, den die Teenager am Dienstag zusammengeschraubt haben – und der jetzt auf flinke Hände wartet, die ihn bedienen.