Wenn das nicht einladend ist: Ein leckeres Frühstück mitten in der Natur. Foto: Karsten Schmalz

Die Bottwartaler Winzer haben am Sonntag zu einem besonderen Frühstück eingeladen. Nach einer kurzen Wanderung durch die umliegenden Weinberge, konnte am Harzberghäusle nach Herzenslust geschlemmt werden.

Großbottwar - Der Sonntagmorgen wirkte wie frisch gewaschen und weichgespült, als die knapp 30 frühstückshungrigen Gäste den Berg hinauf zum Harzberghäusle spazierten. Nach der kühlen Regennacht lachte der Himmel einladend. Der Weinbautechniker Immanuel Gröninger hatte die Teilnehmer des Frühstück-Freiluft-Spektakels „Es prickelt im Weinberg“ bei den Bottwartaler Winzern abgeholt. Vorbei an den Weinberghängen ließ sich auf dem Weg dorthin natürlich auch allerlei Wissenswertes über den Wein und seinen Anbau erzählen. Denn umgeben ist das Tal vom Wunnenstein, dem Lichtenberg, dem Obersten Forstberg, dem Wartberg und dem Harzberg.

Dort wachsen überall herrliche Weine. Und wo spezielle Premiumlagen zu finden sind, die als Weine mit Namen wie Aurum oder Platinum verkauft werden, da gibt es auch Besonderes über die Arbeiten im Weinberg zu erzählen. Denn die nimmt in diesen Hängen schon mal rund das Doppelte an Zeit in Anspruch, wie allgemein üblich. Aber auch die Kirschessigfliege beschäftigte die Ausflugsgruppe zeitweilig. Ebenso wie die Rebsorte Acolon, eine Weinsberger Kreuzung aus Dornfelder und Lemberger.

Am Harzberghäusle schließlich angekommen, ist nicht nur das Wissen gewachsen, sondern auch der Appetit. Und beim Blick auf das Buffet konnte der gleich noch einmal zulegen. Denn Elke Siegele und Julia Schramm hatten unter den eingeschränkten Umständen inmitten der Rebenkulturlandschaft wahrhaftig gezaubert. Und das nicht nur lukullisch, sondern auch optisch. Mit einem regelrechten Fest der Sinne wurden die Gäste an dem späten Morgen empfangen: bei vorwiegend Sonnenschein, einer grandiosen Aussicht, Rosenbouquets und einer Vielfalt an Leckereien auf der reich gedeckten Tafel.

Und wo es prickeln soll, muss auch der Sekt her. Gleich mit dreierlei Prickelndem wurden die Ankömmlinge verwöhnt: dem Secco Rosé, dem Rieslingsekt und dem Viniansekt, einem Spätburgundergewächs „Blanc de Noir“. Immanuel Gröninger ließ es sich dabei nicht nehmen, zu erklären, womit die Preisunterschiede beim Sekt – etwa gegenüber dem Discounter – gerechtfertigt werden. Rund ein Jahr dauert es nämlich, bis das in Flaschen vergorene Produkt schließlich konsumiert werden kann. „Denn neun Monate muss der Grundwein bei der traditionellen Flaschengärung allein auf der Hefe lagern, damit wir diesen Sekt hier trinken können“, so Gröninger.

Nicht allzu lange und die Gäste lösten sich vom Entzücken des Sekts hin zu den Genüssen der festen Art. Und dabei war zu finden, was das Herz begehrt. Von Fisch bis Müsli. Gleichgültig, ob süß, herzhaft, fruchtig oder pikant: Die Auswahl war opulent. Ein Notstromaggregat machte es zudem möglich, dass permanent frisch zubereitetes Rührei geboten wurde. Und trotz der geforderten Aufmerksamkeit und dem raschen Nachliefern von weggefutterten Speisen, waren die beiden Küchenfeen in der Lage, auch noch Extrawünsche zu befriedigen: zum Beispiel heißen Kakao. Denn zwischendurch wehte schon mal ein kühler Wind droben im Weinberg.