Auf diesem Gelände könnte die Stiftung ein neues Pflegeheim errichten. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Der Vorstand der Schaude-Stiftung hat noch nicht entschieden, ob tatsächlich ein Haus mit 78 Betten errichtet werden soll, will aber für alle Fälle gewappnet sein. Die Stadtverwaltung empfiehlt, dem Gesuch zuzustimmen.

Großbottwar - Das passende Grundstück für einen Neubau haben sich die Verantwortlichen der Schaude-Stiftung um den Vorstandsvorsitzenden Hartmut Braun längst gesichert. Schräg gegenüber vom bisherigen Standort, dem Haus am Wunnenstein, könnte in Winzerhausen ein Pflegeheim hochgezogen werden. Doch ein entsprechendes Baugesuch hatte der Großbottwarer Gemeinderat bislang nicht auf dem Tisch liegen. Das wird sich allerdings am Mittwoch ändern. Dann muss das Gremium darüber befinden, ob es mit den Planungen für ein dreigeschossiges Pflegeheim mitgehen kann. Die Stadtverwaltung hat jedenfalls keine Probleme mit dem Projekt. „Wir werden empfehlen, dem Vorhaben zuzustimmen“, sagt der Bürgermeister Ralf Zimmermann.

„Die Planungen sind im Vorfeld mit uns abgestimmt worden“, erklärt der Rathauschef. Städtebaulich füge sich der Komplex in die Umgebung ein. Ganz in der Nähe stehe ja mit dem Haus am Wunnenstein auch schon ein höheres Gebäude, gibt Ralf Zimmermann zu bedenken. Allerdings müsse das Ganze natürlich erst im Gemeinderat diskutiert werden. Und das letzte Wort habe das Landratsamt Ludwigsburg. Aber grundsätzlich halte er es für einen guten Schritt, dass sich die Schaude-Stiftung Gedanken über ihre Zukunft macht, betont er.

Allerdings ist noch unklar, ob die Reise tatsächlich in Richtung Neubau geht. „Es gibt noch keinen Vorstandsbeschluss“, betont Hartmut Braun. Er und seine Kollegen planten zweigleisig. Parallel bemühe man sich darum, das Anwesen zu kaufen, in dem jetzt das Pflegeheim betrieben wird. „Wir wollen das gerne übernehmen“, sagt der langjährige Marbacher Notar. Falls das aber nicht gelingt, wollen Hartmut Braun und seine Mitstreiter eine Alternative in der Hinterhand haben. Die Entscheidung über den künftigen Weg werde bald fallen, sagt der Vorstandsvorsitzende. Allzu viel Zeit dürfen sich die Verantwortlichen wohl auch gar nicht mehr nehmen. Denn ihnen sitzt die Einzelzimmerverordnung für Pflegeheime im Nacken, die eigentlich bis 2018 zu erfüllen sei, wie Hartmut Braun erläutert – und zwar in einem Neubau genauso wie im bisherigen Domizil. Wobei man darauf hoffe, eine gewisse Übergangsfrist gewährt zu bekommen.

Wegen der neuen Vorgaben müsste im Haus am Wunnenstein die Zahl der Betten deutlich reduziert werden, erläutert Hartmut Braun. Rund 90 Bewohner haben aktuell in der Einrichtung ihr Zuhause. Für weniger Pflegebedürftige ist jedoch auch ein potenzieller Neubau konzipiert. Die Planungen sehen 78 Plätze vor. „Mehr geht nicht“, stellt Hartmut Braun fest. Das Areal, auf dem das Vorhaben verwirklicht werden könnte, messe insgesamt rund 2400 Quadratmeter. Parkplätze seien dort auch vorgesehen. Wie viel Geld die Stiftung für den Neubau in die Hand nehmen müsste, könne er noch nicht beziffern, sagt Hartmut Braun.