Die teilnehmenden Weinmacher freuen sich über den Erfolg der gemeinsamen Veranstaltung. Foto: Sandra Brock

Die Wein-Lese-Tage finden künftig im Zwei-Jahres-Rhythmus statt. Am 3. und 4. Februar 2018 gehen sie in die vierte Runde

Großbottwar - Nach der Messe ist vor der Messe. Und die wird es geben. Voraussichtlich am 3. und 4. Februar 2018 werden die Wein-Lese-Tage in die vierte Runde gehen. Darauf haben sich die teilnehmenden Weingüter und Genossenschaften beim Nachtreffen in den Räumen der Bottwartaler Winzer am Mittwochvormittag verständigt. Der Geschäftsführer der Marbacher Zeitung, Kai Keller, nahm die Anwesenden zu Beginn der Veranstaltung mit auf eine kurze Reise und zeigte Impressionen der jüngsten Winterweinmesse. Am letzten Januarwochenende hatten die 17 Weingüter und Genossenschaften sowie regionale Erzeuger mehr als 1000 Gästen auf der Schillerhöhe ihre Produkte präsentiert. Damit habe man das gesteckte Ziel erreicht, so Keller, nachdem er die umfangreichen Werbemittel – Radio, Videoleinwand auf dem Pragsattel, Plakate, Anzeigen – dargestellt hatte. „Mehr als 1000 Leute nach Marbach zu bekommen, das ist schon eine Leistung.“

Die Besucher der Messe konnten ein breit gefächertes literarisches Programm genießen, das von den etablierten Wein-Lese-Proben mit Schauspielerin Dorothee Roth und den Weinerlebnisführern Günther Lohfink und Gerhard Thullner, über Führungen durch die Museen bis hin zu literarischen Spaziergängen reichte. Gut kamen bei den Messegästen auch die beiden Neuerungen an: Die Veranstaltung „Wort und Wein“ mit dem Leiter der Lokalredaktion der Stuttgarter Zeitung, Holger Gayer und dem Wortakrobaten Timo Brunke sowie die Ohrensessellesungen mit Redakteuren und Kolumnisten der beiden Stuttgarter Zeitungen. Bereits am Vortag der Wein-Lese-Tage war das Symposium zum Thema Steillagen im Deutschen Literaturarchiv auf ein riesiges Interesse gestoßen: Rund 150 Fachleute und Interessierte hatten daran teilgenommen.

Und jetzt? Wie geht es weiter? Am Grundkonzept soll nicht gerüttelt werden – und doch wird die Zeit bis zu den vierten Wein-Lese-Tagen genutzt, um an der ein oder anderen Schraube zu drehen. „Die Halle war zu den Hauptstoßzeiten – also am frühen Samstagabend und am Sonntagnachmittag – teilweise grenzwertig voll. Wir wollen noch mehr Besucher, müssen aber schauen, dass wir das Ganze dann durch weitere Programmangebote entzerren“, erklärte Keller am Mittwoch.

Felix Graf Adelmann, Weinmacher aus Kleinbottwar sieht es genauso. „Wenn man weiter wachsen will, dann ist eine Entzerrung die richtige Idee. Wir waren teilweise zu Dritt am Stand und wurden regelrecht überrannt“, erinnert er sich.

Es werde überlegt, informierte Keller, die Messe zu erweitern. Etwa um handwerkliche Arbeiten aus dem Raum Marbach und Bottwartal. Wobei für die Winzer eines klar ist: Die Themen Wein und Literatur müssen weiter im Vordergrund stehen. „Es darf auch auf keinen Fall ramschig werden“, betonte der Beilsteiner Winzer Hartmann Dippon vom Schlossgut Hohenbeilstein. Die Messe sei wichtig, um das Tal voranzubringen. „Ich war erst in der Main-Region und war platt, was dort an Tourismus abgeht. Wir müssen Gas geben – und die Wein-Lese-Tage gehören zum Gas geben dazu.“

So sieht es auch Hans Wiedenmann vom Weingut Sankt Annagarten in Beilstein. Man wolle das Bottwartal nach vorne bringen und sei froh, dass man in der Marbacher Zeitung einen Partner gefunden habe und die Veranstaltung zusammen mache. Wiedenmann wünscht sich noch mehr gemeinsame Aktivitäten. Auch für Bastian Remkes, den Vorstandsvorsitzenden der Bottwartaler Winzer, ist eine touristische Vermarktung des Bottwartales – das bis Beilstein reiche, wie er betont – wichtig.

Das Magazin Wein-Lese-Land wird das nächste Mal im Juni auf den Markt kommen, im Herbst erscheint das Wein-Lese-Land im Oktober.