Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Region befasst sich nächste Woche mit Gewerbegebietsstandorten - auch mit dem möglichen Terrain in Mundelsheim.

Großbottwar - Mehrere Jahre lang kämpft die Stadt Großbottwar nun schon für ein neues Gewerbegebiet. Sie hat Standorte geprüft und wieder verworfen, hat Vorschläge unterbreitet, mit denen man bei den übergeordneten Behörden abblitzte. Mit dem momentan favorisierten Areal südwestlich des Holzweiler Hofs könnte nun tatsächlich der Durchbruch gelingen. Der Verband Region Stuttgart (VRS) wäre nämlich so weit, für diese und vier weitere potenzielle Gewerbeflächen im Landkreis Ludwigsburg „die abschließende Abwägungsentscheidung vorzubereiten“, heißt es in der Vorlage zur Sitzung des Planungsausschusses am kommenden Mittwoch. Dazu wird es aber nur kommen, wenn Mundelsheim zu einer Alternative auf eigener Gemarkung Nein sagt: einem Standort westlich der Autobahn. Sollte sich die Neckargemeinde dort die Ansiedlung von Unternehmen vorstellen können, werde sich das weitere Verfahren um mehrere Monate verzögern, sagt Dorothee Lang, Pressesprecherin des Verbands Region Stuttgart.

Das liegt daran, dass der Umweltbericht zu den bereits zur Diskussion stehenden Standorten um eine Analyse des neuen Areals ergänzt werden müsste. Darüber hinaus müsste ein entsprechendes Beteiligungsverfahren in die Wege geleitet werden. „Die dazu erforderlichen vorbereitenden Arbeiten könnten durch die Verbandsgeschäftsstelle umgehend aufgenommen und circa innerhalb eines Monats fertiggestellt werden“, heißt in der Vorlage zur Sitzung des Planungsausschusses.

Dass überhaupt über eine Alternative nachgedacht wird, hängt damit zusammen, dass das Terrain beim Holzweiler Hof aus ökologischen Gründen problematisch ist. Die Bedenken sind auch im Rahmen des öffentlichen Beteiligungsverfahrens zum Ausdruck gekommen. „Kritische Anmerkungen gingen insbesondere zum Standort Holzweiler Hof ein“, stellt der VRS fest. Aus der Bevölkerung sind insgesamt rund 100 Stellungnahmen zum Entwurf des fortzuschreibenden Regionalplans abgegeben worden. Etwa 60 davon bezogen sich auf den Holzweiler Hof. Gegen das Gebiet wurde unter anderem ins Feld geführt, dass das Landschaftsbild stark beeinträchtig werde.

Vor diesem Hintergrund hatte die CDU-Fraktion im Juli vorgeschlagen, den Standort westlich der Autobahn in Mundelsheim zu prüfen (wir berichteten). Hier seien keine Schutzgebiete betroffen, konstatiert die Region. Zudem dürfte der Standort alles in allem weniger Restriktionen aufweisen.

Allerdings ließe sich besagtes Terrain eben nur dann als Gewerbefläche nutzen, wenn Mundelsheim zustimmt. Erste Sondierungen hätten zumindest „eine gewisse Gesprächsbereitschaft erkennen lassen“, meint der VRS. „Wir beschäftigen uns mit dem Thema. In dem Sinne sind wir gesprächsbereit“, sagt dazu der Mundelsheimer Bürgermeister Holger Haist. „Wir haben das Ganze aber noch nicht fertig beraten. Es liegt auch noch kein Beschluss vor“, ergänzt der Rathauschef. Voraussichtlich im Herbst werde eine Entscheidung fallen, kündigt Holger Haist an.

Der Großbottwarer Bürgermeister Ralf Zimmermann findet es grundsätzlich „schade, dass sich das Verfahren schon wieder verzögert“. Schließlich sei der Druck in Sachen neue Gewerbeflächen immens. „Dafür brauchen wir eine Lösung“, betont er. „Immer wenn sich ein Betrieb bei uns entwickeln will, zieht er weg“, hat Zimmermann beobachtet. Er könne aber auch das Vorgehen der Region nachvollziehen, die auf die Anfrage der CDU reagiert habe und eine mögliche Option prüfe. Wobei er den ins Spiel gebrachten Standort auf Mundelsheimer Gemarkung nicht bewerten könne. Dazu müsse er beispielsweise zunächst wissen, wie die Abgrenzung verlaufen und wie das Terrain erschlossen werden soll. „Konkret ist derzeit nur ein Standort“, sagt er – und meint jenen beim Holzweiler Hof.