Daniel Hägele (links) und Özgür Özdemir haben jeweils per Freistoß getroffen. Foto: avanti

Die SG Sonnenhof Großaspach feiert zum Saisonstart einen 4:1 (1:0)-Erfolg gegen den 1. FC Magdeburg.

Großaspach - Von so einem Start hatte Sascha Hildmann wohl kaum zu träumen gewagt: Der neue Trainer von Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach feierte am Sonntagnachmittag mit seinem Team einen Einstand nach Maß und bezwang den Aufstiegsaspiranten 1. FC Magdeburg mit 4:1 (1:0). Für die Fautenhau-Elf lief dabei alles nahezu perfekt, während die Gäste sicher „nicht drei Tore schlechter waren“, wie es FCM-Spieler Nico Hammann nach der Partie völlig korrekt zu Protokoll gab. „Die Aspacher haben heute ein paar Dinger getroffen, die sie nicht jeden Tag machen.“

In der Tat gelangen den Platzherren mindestens drei, genau genommen vier Traumtore. Allerdings dauerte es bis zur 44. Minute, ehe die SG-Fans das erste Mal jubeln durften. Zuvor hatten insbesondere in der Anfangsphase die Magdeburger dominiert, was allerdings geplant war. „Wir wollten dem Gegner viel Ballbesitz überlassen, um dann schnell umzuschalten“, erklärte Hildmann später. Er ließ mit einer ungewohnten Fünferkette spielen, um die starke Offensive der Gäste in Schach zu halten – was hervorragend gelang. Lediglich eine große Chance hatte Magdburg in der ersten Halbzeit, als SG-Keeper Kevin Broll einen Zwölf-Meter-Schuss von Felix Lohkemper parierte. Die Aspacher Führung resultierte dann aber nicht aus einer Umschaltaktion, sondern aus einem Standard. Pascal Sohm spielte eine Ecke flach auf Sebastian Schiek, der den Ball aus etwa 18 Metern in den Winkel hämmerte. „Das haben wir immer wieder trainiert – aber dass es dann so gut klappt, kann man natürlich nicht planen“, sagte Kapitän Daniel Hägele.

Letzterer war am 2:0 in der 56. Minute maßgeblich beteiligt. Er sprintete in einen wunderschönen 40-Meter-Pass von Schiek, brachte den Ball dann vor dem Strafraum auf den mitgelaufenen Joseph Gyau, der unter einem Verteidigerbein hindurch ins linke Eck traf. Das 3:0 besorgte Hägele dann gleich selbst. Es war die 72. Minute, als er einen Freistoß aus etwa 18 Metern von halblinks mit dem Vollspann ins lange Ecke drosch. „Indem vorher zwei Leute über den Ball gelaufen sind, haben wir einen Verteidiger rausgelockt. Dadurch war da etwas Platz. Aber natürlich gehört auch eine Portion Glück dazu“, räumte der SG-Kapitän ein.

Die Magdeburger steckten aber keineswegs auf, sondern machten weiter Druck. Die SG ließ jedoch kaum etwas zu – bis zur 85. Minute. Da kamen die Gäste mal über die linke Seite durch, bei der Hereingabe standen gleich zwei Stürmer parat, Julius Düker erzielte schließlich den Anschlusstreffer. Doch nur drei Minuten später das nächste Traumtor. Wieder war es ein direkter Freistoß, diesmal zog Özgür Özdemir aus rund 30 Metern ab. Noch zehn Meter vor dem Tor dachte man, der Ball würde über das Tribünendach fliegen, um sich dann plötzlich zum 4:1 ins Netz zu senken. „Man probiert im Training schon das ein oder andere“, sagte der Schütze zurückhaltend, während Daniel Hägele lachend erklärte, dass er solche Freistöße bislang nur von Christiano Ronaldo gesehen habe.

„Das war heute insgesamt eine sehr starke Mannschaftsleistung, vor allem in der Defensive. Nur die letzten fünf Minuten haben mir nicht gefallen, das war vogelwild“, hatte Sascha Hildmann doch noch einen Kritikpunkt. Denn in der Schlussphase musste Kevin Broll noch zwei Riesenchancen der Magdeburger parieren. Doch angesichts des Einstandsieges und der vier Traumtore, die seine Mannschaft ihm präsentiert hatten, war dies nur ein kleiner Schönheitsfleck.

SG Sonnenhof Großaspach:
Broll – Schiek, Gehring, Leist, Özdemir, Vitzthum – Hägele, Thermann (46. Bösel), Sohm, Gyau – Röttger (59. Sané, 79. Binakaj).