Sebastian Bösel – im exklusiven Wasen-Dress – versucht den Ball zu behaupten. Foto: avanti

Die Drittliga-Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach fangen gegen den SC Fortuna Köln ganz stark an, lassen dann aber immer mehr nach.

Großaspach -

Es hätte ein perfekter Tag sein können für die Drittliga-Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach, hätte der Unarteiische am Samstagmittag in der 5. Minute abgepfiffen, wie es eine Zuschauerin auf der Haupttribüne der Aspacher mechatronik Arena gefordert hatte. Zu diesem Zeitpunkt stand es 1:0 für die Hausherren, die furios, temporeich und brandgefährlich in die Partie gegen den Tabellendritten SC Fortuna Köln gestartet waren. Er tat ihr den Gefallen aber natürlich nicht. Und so wurde aus dem perfekten Start am Ende eine bittere und sogar verdiente 1:3-Heimniederlage der Aspacher. Das sah auch Kapitän Daniel Hägele so: „Wir müssen einfach anerkennen, dass die Kölner in der zweiten Halbzeit besser waren und wir den Zugriff nicht mehr bekommen haben. Wir haben dann verdient verloren“, meinte er nach dem Abpfiff.

Dabei war in der ersten Halbzeit wirklich alles offen. Großaspach war super im Spiel, brandgefährlich über die schnellen Außenstürmer Joseph Gyau und Makana Baku und schaltete oftmals blitzschnell um. Köln tastete sich erst langsam heran – hauptsächlich über lange Bälle, die aber von Minute zu Minute gefährlicher wurden. So entwickelte sich ab Mitte der ersten Hälfte ein offener Schlagabtausch. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 1:0 für die Hausherren. Der seit langer Zeit mal wieder in der Startelf aufgebotene Timo Röttger hatte in der 5. Minute getroffen – und mit seinem Tor viele sprachlos gemacht. Anstatt wie viele andere bei einem Konter und einer Grätsche eines Gegenspielers auf dem Boden liegend aufzugeben, kämpfte Röttger weiter. Erst einmal, dann zweimal, dann sogar gegen den aus dem Strafraum geeilten Keeper. Mit Erfolg. Nach vier gewonnenen Zweikämpfen hatte er den Ball auf dem Fuß und konnte ins leere Tor zum 1:0 einschießen. „Ich hab halt nicht aufgegeben, da ich wusste, dass der Torwart draußen ist. Wenn ich den Ball habe, kann ich den Ball reinmachen. Das war eine Energieleistung. Das Tor war auch wichtig, aber ich kann mir davon nichts kaufen“, meinte er später enttäuscht.

Denn: Beim 1:0 blieb es wie gesagt nicht. Köln kämpfte sich immer mehr in die Partie und glich in der 19. Minute durch den alleine im Strafraum stehen gelassenen Hamdi Dahmani zum 1:1 aus. Die Großaspacher hatten zu diesem Zeitpunkt noch mit einer zuvor gefällten Entscheidung des Schiedsrichters gehadert und waren nicht vollends bei der Sache. Der Ausgleich schien dann auf einmal der Weckruf für die Gäste, die die Partie immer mehr an sich rissen. Anstatt weiter über Flankenläufe zu glänzen, mussten die Aspacher in der zweiten Halbzeit eher des Öfteren im eigenen Strafraum zittern. Gleich dreimal war SG-Keeper Kevin Broll gegen Sturmhühne Daniel Keita-Ruel gefragt. Beim Treffer zum 1:2 war Broll aber machtlos. Eine Ecke von Maik Kegel verlängerte Moritz Fritz am kurzen Pfosten so, dass der Ball unglücklich an Aspachs Innenverteidiger Julian Leist abprallte und ins Tor flog. Im Anschluss machten die Hausherren auf, versuchten zum Ausgleich zu kommen, waren dabei aber viel zu ungefährlich und kassierten stattdessen das 1:3 in Form eines Konters durch den eingewechselten Lars Bender (86.). Damit war die Partie gelaufen.

„Nach dem Wechsel sind wir wieder gut reingekommen, haben versucht das Spiel zu machen, bekommen aber den Gegentreffer und dann war es sehr schwer für uns. Und wenn wir dann mal durchgebrochen sind, war der letzte Pass zu ungenau oder in der Mitte gab es keinen Abnehmer. Dass du dann am Schluss einen Konter bekommst, ist ganz normal. Wir haben es lange versucht offen zu halten, nach dem 1:3 war es natürlich vorbei“, resümierte SG-Trainer Sascha Hildmann. Kapitän Daniel Hägele meinte: „Wir sind wirklich gut gestartet. Aber ich glaube, dass wir in der ersten Halbzeit ein paar Körner haben liegen lassen, weil wir halt so tief gestanden sind und immer versucht haben, die Räume zuzumachen.“ Timo Röttger haderte derweil mit dem Eigentor zum 1:2: „ Das darf nicht passieren. Da muss einer am ersten Pfosten klären. Dann geht das Spiel anders aus. So verlieren wir das Spiel.“ Für ihn war aber auch klar: „Mund abputzen und weiter geht’s.“ SG Sonnenhof Großaspach:
Broll – Leist, Gehring, J. Hoffmann (74. Sané) – Binakaj, Bösel (82. Pelivan), Hägele, Vitzthum – Gyau, Röttger, Baku (69. Rodriguez).