Pascal Sohm (rotes Trikot) hat seine Verletzung auskuriert und wird zumindest wieder auf der SG-Bank sitzen. Foto: Archiv (avanti)

Die Drittliga-Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach empfangen morgen um 14 Uhr den Tabellenvierten Chemnitzer FC.

Großaspach - Inmitten einer dampfenden Traube von Spielern steht Uwe Rapolder am Mittwochabend nach dem Training seiner Drittliga-Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach. Im Hinblick auf das Heimspiel am morgigen Samstag (14 Uhr) gegen den Tabellenvierten Chemnitzer FC hat er zuvor drei verschiedene taktische Systeme ausprobiert. „Eins davon ist durchgefallen. Zwischen den anderen beiden muss ich mich nun entscheiden“, erklärt Rapolder anschließend. Zur Debatte stehen noch das von der SG seit Jahren bekannte 4:4:2 und das beim Auswärtssieg in Halle praktizierte, eher defensive 3:4:3. „Gegen Mainz waren wir im Mittelfeld zu durchlässig – das würde für ein 3:4:3 sprechen. Allerdings sollte man zu Hause auch etwas riskieren und mit zwei echten Stürmern spielen. Der Feigling stirbt bekanntlich tausend Tode, der Mutige nur einen“, so Rapolders Gedanken.

Denn schließlich wolle man die Partie gegen Chemnitz unbedingt gewinnen: „Neun Punkte aus drei Spielen – das wäre die Wende.“ Und würde die Pokalpleite vom vergangenen Wochenende bei Oberligist SGV Freiberg aus den Köpfen verdrängen. „Natürlich besteht die Gefahr, dass einem so eine Niederlage nachhängt, davor hatte ich im Vorfeld auch ausdrücklich gewarnt. Deshalb müssen wir jetzt sofort reagieren. Denn sowohl Erfolg als auch Misserfolg können eine Eigendynamik entwickeln“, glaubt Rapolder, der aber keinen Bruch befürchtet: „Das Training war absolut in Ordnung, die Stimmung in der Mannschaft ist weiterhin gut. Und auch wenn wir in Freiberg gewonnen hätten, könnten wir gegen Chemnitz immer noch verlieren.“

Aufpassen müsse man bei den Gästen vor allem auf Goalgetter Anton Fink, der acht der bislang erst 19 Tore der Chemnitzer erzielt hat. „Aber das übernehme ich. Der war mal beim KSC bei mir, dem schaue ich scharf in die Augen und dann bekommt er den nötigen Respekt“, sagt Rapolder lachend. Der Tabellendritte habe eine spielstarke Mannschaft, „die auch läuferisch gut ist und zum Großteil aus gestandenen Spielern besteht“. Seine Elf müsse da top-organisiert sein und einen hohen Aufwand betreiben. „Dann sind wir konkurrenzfähig“, ist der Sonnenhof-Coach überzeugt. Die meisten anderen Mannschaften hätten halt mehr Erfahrung als die SG. „Da sind viel mehr Spieler, die schon einige Jahre zweite und dritte Liga gespielt haben. Bei uns fehlt manchmal die körperliche und mentale Robustheit.“ Genau diese scheint beim Chemnitzer FC vorhanden zu sein. Denn mit nur elf Gegentoren stellen sie derzeit die beste Abwehr der Liga. Ein Argument mehr für die von Rapolder favorisierte Variante mit zwei Stürmern.

Da trifft es sich gut, dass Pascal Sohm wieder fit ist und zumindest im Kader steht. Weil Sahr Senesie nach wie vor verletzt ist, freut sich Rapolder natürlich über die weitere Alternative in der Offensive. Sorgen macht ihm hingegen die Defensive. Denn Felice Vecchione fällt definitiv noch aus und Sebastian Schiek musste das Training am Mittwoch abbrechen. Damit würden beide rechte Verteidiger wegfallen. Immerhin ist Robin Schuster nach langer Verletzung wieder voll im Training. Doch in welcher Aufstellung auch immer, für Uwe Rapolder ist eins klar: „Niemand kann von der Mannschaft verlangen, dass sie das Spiel gewinnt. Aber jeder kann von ihr verlangen, dass sie hundert Prozent gibt. Wenn es nur fünf Prozent weniger sind, dann reicht es nicht.“