Der Aufreger des Spiels: Schiedsrichter Lasse Koslowski nimmt den Elfmeter zurück – eine späte, aber richtige Entscheidung. Foto: avanti

Sonnenhof-Elf verliert mit 1:2 (1:1) gegen den starken Aufsteiger FC Würzburger Kickers.

Großaspach - Trainer Rüdiger Rehm hatte vor der Partie der SG Sonnenhof Großaspach gegen die Würzburger Kickers gewarnt. Der Gegner sei kein normaler Aufsteiger und habe das erklärte Ziel, in den kommenden drei Jahren in die 2. Bundesliga aufzusteigen. In der Begegnung der beiden Fußball-Drittligisten zeigten die Würzburger dann, warum sie bislang die zweitbeste Defensive der Liga stellen. Und vor allem dank Neuzugang Elia Soriano fügten sie der SG mit 2:1 (1:1) die zweite Heimniederlage der Saison zu.

Der Großteil der ersten Halbzeit gehörte den Gästen, was aber auch daran lag, dass die Großaspacher auf dem schwer zu spielenden Rasen eine ungewohnt hohe Fehlpassquote hatten. So führte eine völlig verunglückte Rückgabe von Sebastian Schiek in der 17. Minute zu einer Würzburger Ecke. Diese kam scharf vor das SG-Tor, nach einer Verlängerung stand Richard Weil am langen Pfosten parat und erzielte das 0:1. Nur drei Minuten später hatte Nejmeddin Daghfous das 0:2 auf dem Kopf, als er nach einer Flanke völlig frei vor dem Großaspacher Tor auftauchte, den Ball aber knapp über das Tor setzte. Direkt im Gegenzug trug die Sonnenhof-Elf einen wunderschönen Angriff über die rechte Seite vor. Timo Röttger flankte auf Maximilian Dittgen am langen Pfosten, und der Junioren-Nationalspieler erzielte mit einem sehenswerten Volleyschuss den Ausgleich.

Eine Standardsituation der Gäste brachte dann in der 33. Minute fast den erneuten Rückstand: Ein Freistoß kam hoch in den SG-Strafraum, Keeper Christopher Gäng erwischte beim Versuch, den Ball wegzufausten, seinen Gegenspieler. Doch den Elfmeter donnerte Daghfous neben das Tor. Die Großaspacher konnten daher mit dem 1:1-Pausenstand noch zufrieden sein.

Die zweite Hälfte sah eine weitgehend ausgeglichene Partie mit wenigen klaren Torchancen. Erneut war es ein individueller Fehler, der den Gästen wieder die Führung ermöglichte. Felice Vecchione verlor in der 74. Minute an der Mittellinie den Ball. Die Kickers nutzten dies zu einem blitzsauberen Konter über drei Stationen. Den ersten Schuss konnte Gäng noch abwehren, doch dann staubte Soriano zum 1:2 ab. „Das zeigt auch die individuelle Klasse der Würzburger. In einer Phase, als man das Gefühl hatte, dass wir das Spiel in den Griff bekommen, machen sie das Tor“, zollte Rüdiger Rehm dem Gegner Respekt.

Für den Aufreger des Spiels sorgte dann Schiedsrichter Lasse Koslowski. Nach einer Aktion von Wulnikowski gegen Michele Rizzi entschied er zunächst auf Elfmeter für die SG und zeigte dem Gäste-Keeper Gelb. Rizzi hatte sich den Ball schon zurechtgelegt, da hielt Koslowski nochmal Rücksprache mit seinem Assistenten – und nahm die Entscheidung zurück. „Es war kein Elfmeter, Wulnikowski trifft den Ball“, räumte Rizzi später fair ein. „Aber die Entscheidung kommt natürlich zu spät. Danach war er komplett überfordert. Und die Sechs-Meter-Mauer war eine Frechheit“, ergänzte der SG-Spielmacher. Damit spielte er auf den letzten Freistoß in der Nachspielzeit an. Bei etwa 22 Meter Distanz zum Tor stand die Mauer an der Strafraumgrenze, wo der Ball auch hängen blieb. „Aber wir müssen es nicht auf den Schiedsrichter schieben. Wir haben heute nicht unsere beste Leistung auf den Platz bekommen. Der Würzburger Sieg ist daher nicht unverdient“, stellte Rizzi klar, sah die Niederlage und das damit verbundene Abrutschen auf Tabellenplatz drei aber auch nicht dramatisch: „Wir haben ein Spiel verloren – es sind schon schlimmere Dinge passiert.“

SG Sonnenhof Großaspach:
Gäng – Gehring, Hägele, Vecchione (84. Landeka), Schiek – Rizzi, Schröck, Dittgen, Röttger (73. Binakaj) – Breier (63. Ngankam), Rühle