Voller Einsatz: Rüdiger Rehm scheint seine Spieler mit seinem Elan angsteckt zu haben. Foto: avanti

Die Drittliga-Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach werfen beim 2:2 gegen den FC Energie Cottbus alles in die Waagschale.

Großaspach - Rüdiger Rehm ist zurück. Und mit ihm so vieles! Das Selbstvertrauen seiner Spieler beispielsweise. Einsatzwillen. Kampfbereitschaft. Und ein Erfolgserlebnis. Nicht zu vergessen: die zwei obligatorischen Holzstühle vor der Mannschaftsbank. Gemeinsam mit Co-Trainer Mike Krannich verfolgte er am Samstagmittag von eben diesen das Spiel seiner Elf gegen den Tabellensiebten FC Energie Cottbus. Und anders als unter Uwe Rapolder durfte Krannich auch wieder ran – als Motivator, Tippgeber und Taktiker. „Wir sind ein Trainer-Team. Wir coachen gemeinsam“, erklärte Rehm anschließend bei der Pressekonferenz, und war damit auch schon bei seinem Motto. Gemeinsam und als Team will man den Klassenerhalt schaffen. Zusammen alles in die Waagschale werfen. Und das tat die SG am Samstag auch. Am Ende waren zwei Standards Schuld, dass die Hausherren nur über einen und nicht über drei Punkte jubeln durften. Dass am Ende nur ein 2:2 stand.

„Wichtig war für mich heute nicht das Ergebnis, sondern die Leistung“, meinte Rehm jedoch im Anschluss und fügte an: „Ich glaube, dass wir auf dieser Leistung aufbauen können, denn wir haben vieles von dem abgerufen, was ich mir gewünscht, vielleicht sogar erträumt, habe.“ Direkt zu Beginn wackelte sein Team zwar etwas und ließ sich von Cottbus an die Wand spielen, Mitte der ersten Halbzeit fand die SG dann aber richtig gut ins Spiel. Nichts erinnerte mehr an die zwei desolaten 1:4-Auftritte gegen den VfB Stuttgart II und die SpVgg Unterhaching. Nichts erinnerte mehr an die Unsicherheit. Die Aspacher kämpften, drückten und rannten – und wurden dafür schließlich auch belohnt. Nach einem langen Ball von Shqiprim Binakaj aus dem Mittelfeld schaltete Matthias Morys als Erster und lief frei auf Torhüter Kevin Müller zu. Dieser kam ebenfalls aus seinem Kasten, wollte retten, holte jedoch Morys von den Füßen – Strafstoß. Diesen verwandelte Michele Rizzi in der 32. Minute sicher zur 1:0-Führung, mit der es auch in die Pause ging, obwohl beide Teams bis zum Pausenpfiff noch gute Chancen hatten. Munter ging es auch nach Wiederanpfiff weiter. Möglichkeiten gab es hüben wie drüben, zwingender agierten jedoch die Hausherren. Die Tore fielen jedoch nur noch durch Standardsituationen. Erst musste der Cottbusser Uwe Möhrle in der 65. Minute nach einem Freistoß aus rund 25 Metern von Torsten Mattuschka nur noch den Fuß hinhalten , später war es Ebewa-Yam Mimbala, der nach einem erneuten Freistoß von Mattuschka per Kopf traf (85.). „Wir wussten, dass sie bei Standards gefährlich sind“, sagte SG-Trainer Rüdiger Rehm später, gab aber zu: „Wir konnten innerhalb von drei Tagen nicht an allen Fronten arbeiten.“

Das zwischenzeitliche 2:1 hatte übrigens Kai Gehring, der diesmal als Außen- und nicht als Innenverteidiger agierte, erzielt. Nach einem Freistoß von Michele Rizzi aus rund 35 Metern staubte er aus kurzer Distanz ab (75.). Der eingewechselte Sahr Senesie hatte schließlich den Siegtreffer auf dem Kopf, er donnerte den Ball jedoch in der 89. Minute an die Latte. Es wäre der perfekte Schlusspunkt beim Rehm-Comeback gewesen. Der Coach war dennoch zufrieden. „Die Mannschaft hat begriffen, worum es geht. Wir wollen jetzt, egal, wo wir hinfahren, punkten, punkten, punken.“ SG Sonnenhof Großaspach:
Gäng – Kienast (69. Landeka), Aupperle, Schuster, Gehring – Binakaj, Rizzi, Jüllich, Skarlatidis (62. Sohm) – Morys, Rühle (80. Senesie).