Keeper Kevin Broll hütet wohl auch am Samstag wieder das SG-Tor. Foto: Pressefoto Baumann

Der Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach empfängt am Samstag (14 Uhr) den FC Hansa Rostock.

Großaspach - Zu Beginn des Rückrundesauftakts vor zwei Wochen hatte Aspachs Trainer Oliver Zapel eine schwierige Entscheidung zu treffen: Startet er mit dem jungen Kevin Broll oder dem erfahrenen David Yelldell im eigenen Kasten. Er entschied sich für den 21-jährigen Kevin Broll, wenngleich der Trainer betonte, die berühmte „T-Frage“ von Spiel zu Spiel neu zu beantworten. Jetzt, vor dem Heimspiel am Samstag um 14 Uhr gegen den FC Hansa Rostock, kommt die T-Frage auf der Fautenhau erneut auf. Zwangsweise gewissermaßen. Denn Kevin Broll leistete sich sowohl in der Partie gegen den Chemnitzer FC als auch zuletzt bei Jahn Regensburg Patzer, welche die SG Sonnenhof in der dritten Fußball-Liga um wichtige Punkte brachte. So spielte er in Regensburg den Ball einem Gegenspieler in den Fuß, der zum Ausgleich nur noch einschieben brauchte.

Ist nun also die Zeit für Routinier David Yelldell gekommen? Wohl nicht! Denn der 35-Jährige vergab am Dienstag die Möglichkeit, sich im Test gegen den Verbandsligisten TSG Backnang für einen Einsatz zu empfehlen. Gleich zwei Strafstöße verursachte Yelldell durch Foulspiele, auch sonst strahlte er beim 3:3-Remis kaum Sicherheit aus. „Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert“, wie Oliver Zapel nun vorsichtig ausdrückt, „ist es gut möglich, dass Kevin am Samstag wieder in der Startelf stehen kann“. Immerhin seien seine Patzer keine Defizite im eigentlichen Torwartspiel gewesen. „Wir nehmen die Fehler natürlich ernst, sie tun der Mannschaft und dem Verein sehr weh. Aber wir haben auch nicht vergessen, dass uns Kevin Broll mit seinen Rettungstaten in der Hinrunde eine schöne Weihnachtsfeier beschert hat, ja dass er damals noch vom Platz getragen wurde.“

Es seien andere Themen, die den Trainer viel mehr beschäftigten. Da ist zum Beispiel die dünne Personaldecke, die ihm gegen den FC Hansa zur Verfügung steht. Timo Röttger fehlt aufgrund einer Gelbsperre, ein großes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Marlon Krause, der sich Flüssigkeit aus dem Knie hat absaugen lassen. Dabei wurde festgestellt, dass sich ein Knorpel gelöst hat. „Sein Einsatz wäre eigentlich kontraproduktiv“, sagt Zapel, wobei seine Betonung auf „eigentlich“ liegt. Denn aufgrund der weiteren Ausfälle muss Krause vielleicht trotzdem ran. „Da muss ich abwägen, ob ich vernünftig handle oder ins Risiko gehe“, so der SG-Coach. Fraglich sind die Einsätze von Nicolas Jüllich und Manfred Osei Kwadwo, die beide eine Grippe auskurieren.

In Sachen Spielvorbereitung tun sich bei Zapel aber nicht nur beim eigenen Personal Variablen auf. Auch den Gegner kann er schwer einschätzen. „Sie haben zuletzt viel experimentiert, ohne dass sich abgezeichnet hat, in welche Richtung sich das entwickeln könnte. Wir wissen nicht, wer spielen wird und welche Formation uns erwartet“, sagt er. Wahrscheinlich sei, dass Hansa mit tief stehender Verteidigung und schnellem Umschaltspiel versuchen wird, den Aspachern in der mechatronik-Arena ihr Spiel aufzudrängen. „Das gilt es mit aller Macht zu verhindern. Wir möchten unser eigenes Spiel durchziehen. Ansonsten lassen wir das alles geschmeidig auf uns zukommen. Hansa wird eine Herausforderung, die uns liegen sollte“, meint Zapel – wohlwissend, dass der Gegner einen höheren Druck verspüren dürfte. „Mit ihrem Umfeld gehört der Verein in die zweite Liga, das sagen sie ja selbst.“ Das wird auch in Aspach zu spüren sein: Gerechnet wird mit 800 bis 1000 Gästefans von der Ostsee.