Die Torschützen Michele Rizzi (links) und Tobias Rühle. Foto: avanti

Im ersten Saisonheimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue gewinnt Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach mit 2:0 (1:0).

Großaspach - Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach hat das erste Saisonheimspiel gegen Zweitliga-Absteiger FC Erzgebirge Aue mit 2:0 (1:0) gewonnen und mit vier Punkten aus den ersten beiden Partien einen sehr guten Start hingelegt. Trainer Rüdiger Rehm war über den Erfolg „sehr glücklich“, räumte aber auch ein, dass der Sieg „nicht unbedingt hochverdient“ gewesen sei. Denn über weite Strecken hatten die Gäste mehr vom Spiel.

In einer Partie mit relativ wenigen hochkarätigen Torchancen waren es eine Handvoll Szenen, die am Ende entscheidend sein sollten. Die erste davon brachte in der 19. Minute das 1:0. Die SG hatte einen Freistoß kurz vor dem Gäste-Strafraum zugesprochen bekommen. Als Aue-Keeper Martin Männel weit vor seinem Kasten die Mauer stellte, lupfte Michele Rizzi den Ball einfach ins leere Tor. „Ich habe den Schiedsrichter noch gefragt, ob der Ball frei ist, und er hat das bejaht. Da habe ich ihn halt drübergelegt“, erklärte der SG-Kapitän den „Geniestreich“, wie es Teamkollege Timo Röttger später bezeichnete. Die Gäste monierten jedoch, dass Schiedsrichter Justus Zorn angezeigt habe, den Freistoß anpfeifen zu wollen, was wohl auch die Bilder im Livestream gezeigt hätten. Die wütenden Proteste der Aue-Spieler brachten aber lediglich eine Gelbe Karte für Schlussmann Männel.

Die Führung gab den Aspachern allerdings nicht die erhoffte Sicherheit. Vielmehr ließen sie sich mehr und mehr vom Zweitliga-Absteiger das Spiel diktieren. „Wir haben nach dem 1:0 einfach zu wenig getan“, sagte auch Rizzi selbstkritisch. Zum Glück hielt vor allem die starke Innenverteidigung mit Julian Leist und Mirko Schuster dem Druck der Gäste stand. Die einzige Großchance für Aue in der 44. Minute ging über das Tor. Die Großaspacher konnten froh sein, mit der Führung in die Pause zu gehen. „Da war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis der Ausgleich fällt“, räumte Rehm ein.

Nach dem Wechsel erhöhte Aue sogar noch den Druck, doch sowohl in der 52. als auch in der 59. Minute war SG-Keeper Christopher Gäng bei zwei Schüssen der Gäste zur Stelle. In der 68. Minute dann die nächste entscheidende Szene: Aues Pawel Baranowski sah nach einem üblen Foul an Michele Rizzi im Mittelfeld folgerichtig die Rote Karte. „Vergangene Woche in Münster hatten wir das nicht gut gemacht“, spielte der SG-Kapitän darauf an, dass man zum Saisonauftakt in Überzahl noch den Ausgleich kassiert hatte. Auch diesmal wäre es fast passiert. Doch auch bei einer der wenigen Unaufmerksamkeiten in der Großaspacher Innenverteidigung war Christopher Gäng zur Stelle und rettete seinem Team die Führung (78.). Drei Minuten später dann die endgültige Entscheidung: Einen langen Ball auf „Kampfschwein“ Timo Röttger behauptete dieser und legte ihn, bedrängt und gefoult von drei Gegenspielern, quer auf Tobias Rühle. „Das hat Timo überragend gemacht“, lobte Rüdiger Rehm nach der Partie. Rühle, für den Bashkim Renneke bereits zur Auswechslung an der Seitenlinie bereit stand, erzielte mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze das 2:0. „Letztlich haben wir uns nach der Roten Karte gesteigert und den Vorteil diesmal genutzt. Aber wir haben schon Spiele verdienter gewonnen“, konstatierte Michele Rizzi hinterher. Dabei hätte der Sieg am Ende sogar noch höher ausfallen können. Denn Timo Röttger setzte in der 89. Minute noch einen Schuss wenige Zentimeter neben das Tor. Und Renneke tauchte in der Nachspielzeit völlig frei vor dem Aue-Kasten auf, schoss den Ball jedoch Gäste-Keeper Männel direkt ins Gesicht. Ein 3:0 wäre aber auch zu viel des Guten gewesen.

SG Sonnenhof Großaspach:
Gäng – Schiek, Leist, M. Schuster, Kienast (55. Landeka) – Rizzi, Schröck, Dittgen, Röttger – Breier (61. Binakaj), Rühle (82. Renneke).