Max Dittgen (links) und Tobias Rühle – zwei der drei SG-Torschützen im Spiel gegen den VfL Osnabrück. Foto: avanti

Beim 3:3 (3:3) der SG Sonnenhof Großaspach gegen Osnabrück fallen sechs Treffer in 28 Minuten.

Großaspach - Eine solche Anfangsphase hat die mechatronik-Arena wohl schon lange nicht mehr gesehen. Wenn es denn überhaupt schon mal eine solch furiose halbe Stunde in der Heimstätte von Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach gegeben hat. Die Zuschauer hatten kaum Platz genommen, da war die SG bereits das erste Mal nach einer Ecke brandgefährlich im Strafraum vom VfL Osnabrück. Doch fast im Gegenzug musste Keeper Kevin Broll sein ganzes Können auspacken, um einen Schuss der Gäste aus zwölf Metern zur Ecke abzuwehren. Doch eben jene Ecke führte in der fünften Minute zum Rückstand. Der Ball flog über den langen Pfosten hinweg und kam zurück auf den völlig frei vor dem Tor stehenden Christian Groß, der ohne Mühe das 0:1 markierte. Aber schon im Gegenzug war die Gästeführung wieder dahin. Tobias Rühle erlief einen Steilpass in die Schnittstelle der Osnabrücker Viererkette und ließ VfL-Keeper Marvin Schwäbe keine Chance.

In der zwölften Minute musste Kevin Broll wieder alles aufbieten, um die erneute Gästeführung zu verhindern. Im Gegenzug setzte sich Tobias Rühle auf der rechten Seite durch, passte den Ball vor das Tor, wo Timo Röttger aus kurzer Distanz die Sonnenhof-Elf mit 2:1 in Führung brachte. Doch auch diese hielt nicht lange. Noch immer waren keine 20 Minuten gespielt, als Mirko Schuster an einem Ball vorbeirutschte und somit einen VfL-Konter ermöglichte, den Massimo Ornatelli zum 2:2 nutzte. Doch erneut antwortete die SG postwendend: Kapitän Michele Rizzi eroberte im Mittelfeld den Ball, Pascal Breier legte auf Maximilian Ditttgen ab, und der sorgte für das Highlight des Spiels. Der U20-Nationalspieler sprintete mit dem Ball in Richtung Osnabrücker Strafraum und ließ bei vollem Tempo mit einer Drehung um die eigene Achse zweiVfL-Verteidiger aussteigen. Der Abschluss zum 3:2 war dann fast schon Formsache – ein Treffer der Marke Tor des Monats. „In solch einer Situation denkt man nicht nach, sondern handelt nach Instinkt. In diesem Fall war es die richtige Entscheidung“, erklärte Dittgen seinen Geniestreich. „Anders wäre er auch gar nicht vorbeigekommen“, ergänzte SG-Trainer Rüdiger Rehm.

Erneut war es dann eine Ecke, die dem VfL den Ausgleich ermöglichte. Zwar wehrte Kevin Broll den Kopfball zunächst ab, doch schaltete Osnabrücks Halil Savran am schnellsten und verwertete den Abpraller zum 3:3 – es waren erst 27 Minuten gespielt. „Jede Mannschaft wollte nach den englischen Wochen die Partie früh entscheiden – und das ist dabei rausgekommen. Aber das ist doch besser als ein torloses Rumgeschiebe, auch wenn die Abwehrreihen natürlich einige Fehler gemacht haben“, sagte Rüdiger Rehm später.

Interessanterweise brachte eine Gelb-Rote Karte gegen Osnabrücks Tobias Willers (36.) die Partie zur Ruhe. Der VfL zog sich etwas weiter zurück, die SG rannte vergeblich an und musste zudem immer auf der Hut sein vor den gefährlichen Gäste-stürmern. So blieb es letztlich trotz einiger guter Chancen auf beiden Seiten beim 3:3. „Natürlich hätten wir gerne gewonnen. Aber wir haben jetzt fünf Spiele in Folge nicht verloren, am Ende der englischen Wochen nehmen wir den Punkt gerne mit“, war Rüdiger Rehm dennoch zufrieden.

SG Sonnenhof Großaspach:
Broll – Kienast (85. Renneke), Leist, M. Schuster (82. Gehring), Schiek – Rizzi, Schröck, Dittgen, Röttger (79. Binakaj) – Rühle, Breier.