Michele Rizzi hat das 2:1 erzielt. Foto: Archiv (avanti)

Die Regionalliga-Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach erleben beim 2:1 in Neckarelz eine turbulente Partie.

Großaspach - Es gibt Spiele, an die denkt bereits eine Woche später niemand mehr. Und es gibt Spiele, an die erinnert man sich ein Leben lang. Genau solch eine Partie erlebten die Regionalliga-Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach am Samstagmittag bei der SpVgg Neckarelz. „Diese drei Punkte kommen bestimmt in jedem Rückblick vor. Ich werde sie auf jeden Fall nie mehr vergessen“, war sich SG-Trainer Rüdiger Rehm nach dem 2:1 (0:1)-Erfolg sicher und meinte: „So etwas habe ich noch nie erlebt. Das war turbulent.“

Los ging der kuriose Tag eigentlich schon auf dem Weg nach Neckarelz. Obwohl bei seiner Frau gerade die Fruchtblase geplatzt war, machte sich Denis Berger mit auf den Weg. Er wollte sein personell auf dem Zahnfleisch gehendes Team nicht im Stich lassen. Als dann jedoch um 13.10 Uhr der Anruf kam, dass die Geburt seines Kindes losgeht, musste Berger doch weg. Ohne ihn und Tobias Rühle, bei dem bereits am Tag zuvor die Muskulatur zugemacht hatte und bei dem es auch beim Aufwärmen nicht besser wurde, wurde das Spiel dann angepfiffen. Was folgte, war „ein sensationelles Erlebnis“, wie es Rüdiger Rehm ausdrückt. Wobei man die erste Halbzeit eigentlich ausblenden kann. Neckarelz ging zwar in der 17. Minute nach einem Standard mit 1:0 in Führung, sehr viel mehr passierte aber nicht. „Das war eine schwache erste Hälfte von beiden Teams“, fand der SG-Trainer. In der zweiten Halbzeit investierte seine Elf dann aber mehr und wurde dafür schnell mit dem 1:1-Ausgleich belohnt (51.). Mit der Hacke verlängerte Michael Renner einen Schuss von Simon Skarlatidis ins Tor. Was dann folgte, hätte der SG eigentlich den Todesstoß versetzen müssen. Erst flog Shqiprim Binakaj nach einer Diskussion mit dem Schiedsrichter mit Gelb-Rot vom Platz (76.), kurz darauf hatte Neckarelz eine riesige Chance zum 2:1. „Da hätten wir uns nicht beschweren dürfen, wenn wir hinten gelegen hätten“, meinte Rehm. Nur Augenblicke später flog dann Dennis Grab wegen einer Notbremse mit Gelb-Rot (81.) vom Feld. Bei genau dieser Aktion bekam Neckarelz auch noch einen Elfmeter zugesprochen. Wer nun dachte, das Spiel sei gelaufen für Großaspach, irrte. Denn: Erst parierte SG-Keeper Christoph Gäng den Strafstoß, mit der letzten Aktion des Spiels traf dann auch noch Michele Rizzi zum 2:1. Simon Skarlatidis hatte sich zuvor auf Außen durchgesetzt, den Ball zurück auf Rizzi gelegt, der das runde Leder mit komplettem Risiko in den oberen Winkel donnerte. „Mit acht Leuten so ein Spiel noch zu gewinnen ist Wahnsinn“, resümierte Rüdiger Rehm und meinte: „Der Tag hat zwar komisch begonnen, aber perfekt geendet.“ SG Sonnenhof Großaspach:
Gäng – Vecchione, Grab, Cimander, Kienast (46. Skarlatidis) – Binder (85. Lang), Jüllich, Rizzi, Kuhn – Renner (76. Fiand), Binakaj.