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Der Großaspacher Stürmer Sahr Senesie hat viele Jahre für Borussia Dortmund gespielt – heute trifft er auf seinen alten Verein.

Großaspach - Besondere Momente hat Sahr Senesie in seiner Fußballerlaufbahn schon einige erlebt. Sein erstes Bundesliga-Spiel im damaligen Dortmunder Westfalenstadion gegen Freiburg war einer dieser Momente, sein Tor zum 1:2 im Uefa-Cup-Spiel gegen den FC Sochaux im Jahr 2003 ein anderer. Am heutigen Freitag kommt nun ein weiterer solcher Augenblick hinzu. Denn um 19 Uhr trifft der 29-Jährige mit seinem aktuellen Verein, der SG Sonnenhof Großaspach, in der heimischen mechatronik Arena auf seinen alten Klub, Borussia Dortmund. „Das wird ein ganz besonderer Moment für mich“, sagt der SG-Stürmer im Vorfeld und meint: „Für mich ist der BVB mein Lieblingsverein überhaupt. Ich habe sehr gerne dort gespielt.“ 24 Bundesligaspiele sowie zwei Uefa-Cup-Einsätze absolvierte Senesie für die Schwarz-Gelben, stand zudem mehr als 80 Mal für die Zweitverwertung des amtierenden Supercup-Siegers auf dem Platz. Genau gegen diese muss die SG heute Abend im Ligaalltag ran. Viele Akteure der zweiten Mannschaft kennt der Fußballer sierra-leonischer Herkunft aber nicht mehr – nur Mittelfeldspieler David Solga.

Dafür haben einige andere U23-Akteure in dieser Saison schon auf der großen Bühne auf sich aufmerksam gemacht. Die Abwehrspieler Jannik Bandowski und Marian Sarr dürfen regelmäßig bei der Ersten reinschnuppern und kamen zuletzt ebenso wie Nico Knystock und Mittelfeldakteur Mustafa Amini beim Test des Bundesligisten in Liverpool zum Einsatz. In der 3. Liga gelang dem Team ebenfalls ein guter Start. Nach vier Spieltagen steht das Team von Trainer David Wagner mit sieben Zählern auf Platz fünf. „Es ist bemerkenswert, dass sie so gut begonnen haben. Damit hat sicherlich nicht jeder gerechnet“, sagt Sonnenhofs Trainer Rüdiger Rehm und verweist auf den Altersdurchschnitt der Mannschaft, die mit gerade einmal 21,6 Jahren zu den jüngsten der Liga gehört. Genau hier liegt jedoch eine der Stärken des Teams.

Die Jungs sind jung und spritzig. „Sie spielen Hochgeschwindigkeitsfußball. Sie stören sehr früh und schalten dann schnell um – ähnlich wie die erste Mannschaft“, weiß Rüdiger Rehm und erwartet ein „tolles Spiel mit hohem Tempo“. Er ist sich sicher: „Beide Teams werden mit Geschwindigkeit in die Offensive gehen. Das wird interessant.“ Sahr Senesie hofft indes auf ein volles Haus und „so Stimmung wie in den letzten beiden Heimspielen“. 1400 Tickets sind bereits verkauft, 500 bis 700 davon an Zuschauer aus Dortmund. Senesie selbst hatte zuletzt mit muskulären Problemen im Aduktorenbereich zu kämpfen, meldete sich aber passend zum Duell gegen seinen alten Verein zurück. „Ich bin zu hundert Prozent wieder fit“, sagt er und meint zudem: „Wir haben unsere Lehren aus der Niderlage gegen Unterhaching gezogen und wollen es nun am Freitagabend besser machen.“ Sprich: Sahr Senesie will die drei Punkte in Großaspach behalten.

Dass er dafür seinem Lieblingsverein eine Niederlage beibringen muss – das blendet der Bruder des VfB Stuttgart-Profis Antonio Rüdiger, einfach aus. Herzen kann er die Verantwortlichen und Funktionäre aus Dortmund danach immer noch. Von ihnen kennt er nämlich viele. Kein Wunder: Insgesamt spielte er acht Jahre für die Schwarz-Gelben.

Nicht für die Roten spielen können heute wie auch schon in den Vorwochen die langzeitverletzten Robin Binder, Christopher Gäng und Robin Schuster. Zudem wurden bei Manuel Fischer zwei angerissene Innenbänder sowie ein Knochenödem im rechten Sprunggelenk und ein Muskelfaserriss in der Wade diagnostiziert. Somit fällt der 24-Jährige für mehrere Wochen aus. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Tobias Rühle, der aufgrund von muskulären Problemen nicht voll trainieren konnte.