Marco Hingerl (rotes Trikot) hat zweimal nur knapp die Chance auf einen Treffer für die SG verpasst. Foto: avanti

Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach trennt sich von Hansa Rostock mit 0:0.

Großaspach - Die Hoffnungen waren groß, doch letztlich die erbrachte Leistung zu gering: Gegen den Traditionsverein Hansa Rostock kam Dorfklub SG Sonnenhof Großaspach nicht über ein 0:0-Remis und das nunmehr sechste Unentschieden im achten Spiel der noch jungen Saison hinaus – und schaffte es damit nicht, den Heimfluch von zehn Monaten ohne Sieg in der mechatronik-Arena zu beenden. Bei schönstem Fußballwetter und vor rund 2500 Zuschauern inklusive einem aus den Nähten platzenden Gästeblock schenkten sich beide Teams innerhalb der 90 Minuten wenig. Doch wer auf Tore hoffte, wurde enttäuscht – trotz guter Chancen. So stehen weiterhin nur fünf Gegentore auf dem Konto der SG, womit man die beste Defensive der 3. Liga hat, aber auch lediglich sechs eigene Treffer.

Dabei begann die Partie so zerfahren, wie sie enden sollte. Kaum Spielkontrolle beider Teams, Unkonzentriertheiten, Fehlpässe. Den besseren Anfang erwischten die Gäste aus Rostock, doch es waren nur erste Annäherungen an den Kasten der SG ohne zwingende Möglichkeiten. Bis Hansas Neuzugang Marco Königs auf Sturmpartner Cebio Soukou ablegte, der Kevin Broll erstmals testete (10.). „Ich hatte gedacht, wir bekommen es in den Griff“, sagte Rostocks Trainer Pavel Dotchev nach dem Spiel, „aber es war wie unser Flug gestern: turbulent.“ Denn fortan versuchte Hansa vor allem über den durchweg auffälligen Flügelflitzer Merveille Biankadi die Führung zu erzielen. Es dauerte gute 25 Minuten, bis auch Großaspach kurz vor dem ersten Treffer stand: Marco Hingerl setzte sich bis zur Grundlinie durch, legte auf Mike Owusu ab, dessen Abschluss aber zu zentral kam – kein Problem für Gästekeeper Ioannis Gelios. Zwar waren die Rostocker im Anschluss dominierend, doch vor der Pause dann die Riesenchance für die SG: Nach einem Eckball von Yannick Thermann verlängerte Julian Leist per Kopf ans lange Eck, Hingerl verpasste nur knapp (37.).

Die zweite Hälfte setzte die erste eins zu eins fort: schnell und einfache Fehler. So verpasste Rostocks Soukou im Fünfmeterraum nur knapp (48.), nach einem verpatzten Freistoß von Thermann zündete Biankadi zum Konter, zog von rechts Richtung Broll und setzte die Kugel nur knapp neben den Kasten (54.). SG-Trainer Sascha Hildmann reagierte und brachte für den eher unauffälligen Dan-Patrick Poggenberg Flügelspieler Patrick Choroba, der auch direkt von Makana Baku in den Strafraum geschickt wurde, vom Fünfereck aber nicht genau zielte: Gelios parierte mit der Fußspitze, Bakus Nachschuss aus zentraler Position wurde abgefälscht. Die von Thermann hereingebrachte Ecke leitete abermals Leist weiter auf Hingerl, der nur knapp rechts am Tor vorbeiköpfte (61.). Richtig gefährliche Aktionen brachten beide Teams danach nicht mehr zustande.

„Wir freuen uns über jeden Punkt“, gab sich Aspachs Abwehrmann Dominik Pelivan trotz des nächsten Remis zufrieden. „Es war ein starker Gegner, da sind wir keineswegs arrogant. Rostock hat Qualität, bei diesem Schlagabtausch haben wir etwas gebraucht, um reinzukommen. Aber insgesamt lassen wir wenig zu.“ Trainer Hildmann hingegen sehnte sich nach dem Dreier: „Wir wollten unbedingt gewinnen.“ Doch erst „in der zweiten Hälfte machten wir mehr Druck, konnten uns für den Aufwand aber nicht belohnen“.

SG Sonnenhof Großaspach:
Broll – Burger, Leist, Pelivan – Poggenberg (58. Choroba), Hingerl, Bösel, Thermann – Hercher (80. Gehring), Owusu (70. Binakaj), Baku.