Die SG Sonnenhof, hier mit Arnold Lechler (rechts), möchte auch gegen den SC Paderborn die Oberhand behalten. Foto: Archiv (avanti)

Der Fußball-Drittligist Sonnenhof Großaspach empfängt am Freitagabend (19 Uhr) den einstigen Erstligisten SC Paderborn.

Großaspach - Flutlichtspiele scheinen der SG Sonnenhof Großaspach zurzeit besonders zu liegen. Erst entführte der Fußball-Drittligist bei einer solchen Atmosphäre drei Punkte aus der Fremde beim FSV Zwickau, dann gewann das Team auf eigenem Platz ein Testspiel gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Da kommt es ja gelegen, werden sich die SG-Verantwortlichen nun denken, dass auch das nächste Heimspiel gegen den SC Paderborn an diesem Freitagabend (19 Uhr), und somit unter Flutlicht, stattfindet. „Diese Atmosphäre scheint uns zu liegen, ja zu beflügeln. Daran möchten wir natürlich anknüpfen und wieder alles raushauen“, blickt Trainer Oliver Zapel voller Vorfreude voraus.Mit dem SC Paderborn gastiert ein Verein in der mechatronik Arena, der in den vergangenen Jahren bundesweit für Schlagzeilen sorgte. Erst aufgrund des sensationellen Bundesliga-Aufstiegs im Jahr 2014, dann aufgrund des letztlich nicht erfolgreichen Trainer-Engagements von Stefan Effenberg. Zuletzt stürzten die Ostwestfalen gar durch zwei Abstiege auf direktem Wege von der Erst- in die Drittklassigkeit ab. Und auch in dieser Spielklasse fasste Paderborn bislang nur bedingt Fuß, steht derzeit auf Tabellenplatz 16.

Eine Situation, die „an uns aber komplett vorübergehen muss“, stellt Aspachs Trainer Oliver Zapel klar. Entsprechend orientierte er sich bei der Analyse des Gegners vor allem auf die stärksten Vorstellungen der Paderborner in dieser Saison. „Auch im letzten Spiel bei der 0:3-Niederlage gegen Hansa Rostock waren sie in der ersten Halbzeit alles andere als schlecht. Da hätte das Spiel auch gut in eine andere Richtung gehen können“, sagt Zapel. Er sieht im kommenden Gegner jedenfalls eine Mannschaft, „die auf vielen Positionen herausragend besetzt ist und bei der es sicherlich darauf ankommt, dass der Knoten endlich platzt.“ Nur ausgerechnet am Freitag in Aspach solle das natürlich möglichst nicht der Fall sein.

„Nicht blenden lassen“, so Zapel, möchte sich die SG auch von Zahlenspielen, immerhin empfängt die nach Zahlen ligaweit stärkste Offensive (20 Tore) die schwächste Abwehr (18 Gegentore). „Wir wissen wie wir spielen wollen, und wie es sich im Training abgezeichnet hat, sieht das ganz gut aus“, schildert der Trainer seine Eindrücke. So sei in den Einheiten die Frische und Spielfreude der Spieler genauso wie die Vorfreude auf Freitag zu spüren gewesen.

Personell kann die SG auf den ganzen Kader zurückgreifen, einige Grippeattacken konnten rechtzeitig im Keim erstickt werden. Einen Anlass, die zuletzt so erfolgreiche Aspacher Mannschaft nach der Länderspielpause auseinanderzureißen, sieht Zapel nicht. Auch wenn mehrere Spieler aus der zweiten Reihe „an die Tür klopfen“ würden. „Der Konkurrenzkampf ist entfacht, und so soll es auch sein. Aktuell besteht aber kein großer Handlungsbedarf.“ Offen lässt Oliver Zapel die Frage, ob wie in Zwickau und gegen Lautern erneut Routinier David Yelldell das Tor hüten wird, oder ob doch die vorherige Stammkraft Kevin Broll zwischen die Pfosten zurückkehrt. „Das ist wirklich ein ganz enges Höschen, und ich möchte da nicht vorgreifen. Das bleibt bis zuletzt offen, wer spielen wird“, ist der Coach sichtlich glücklich über dieses personelle Luxusproblem.

Die spielfreie Woche hat das SG-Trainergespann zudem für ein Videostudium im kleinen Kreis für jeden Spieler, speziell auch die Ersatzspieler, genutzt. Sequenzen aus den Spielen und dem Training wurden dabei analysiert. Und gefeiert werden durfte auch: So war die Mannschaft beim SG-Wasentag zu Gast auf dem Cannstatter Wasen. „Wir waren dankbar, einmal Dinge tun zu können, für die sonst keine Zeit ist. Das haben wir wirklich genossen.“