„Rudi“ Baku hat zig gute Chancen gehabt – aber allesamt verpasst. Foto: avanti

Die Drittliga-Fußballer aus Großaspach nutzen beim 1:1 gegen die SpVgg Unterhaching selbst beste Chancen nicht.

Großaspach -

Wenn gleich zwei Trainer an einer Seitenlinie kurz vorm Verzweifeln sind, von einem Eck ins andere hüpfen, innerhalb von Sekunden erst über den ganzen Platz brüllen, um ihre Spieler anzupeitschen und dann direkt im Anschluss kopfschüttelnd auf ihren Platz sinken, ehe es sofort wieder winkend und hüpfend an die Seitenlinie geht, dann ist klar: Das Spiel hat es in sich. „Es war glaube ich für alle neutralen Zuschauer ein schönes Spiel. Für uns beide aber wohl schwierig“, meinte Claus Schromm, der Coach der SpVgg Unterhaching, mit Blick zu seinem Trainerkollegen Sascha Hildmann. Der musste kurz nach dem Abpfiff der Partie erstmal durchatmen. Kein Wunder, denn die Schlussphase der Drittliga-Partie zwischen den Gästen aus Unterhaching und der SG Sonnenhof Großaspach hatte Feuer, kostete Nerven – und hielt die beiden Trainer an der Seitenlinie ordentlich auf Trab.

Es war die 73. Minute, als die emotionale Phase so richtig in Fahrt kam. Die Aspacher führten zu diesem Zeitpunkt – verdient aufgrund der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit – mit 1:0 durch ein Tor von Marco Hingerl in der 42. Minute. Die Gäste mussten demnach langsam mehr Risiko gehen, um noch etwas mitzunehmen. Und das taten sie dann auch – ganz zur Freude der Aspacher Spieler, die dadurch Raum bekamen und somit innerhalb von ein paar Minuten gleich mehrfach gefährliche Konter fahren konnten. Erst verstolperte Hingerl jedoch den Ball, dann verschlief Makana Baku einen mustergültigen Pass von Da-Patrick Poggenberg, ehe er bei einem Querpass, den er zum mitgelaufenen und völlig freien Sebastian Bösel bringen wollte, am Fuß eines Gegenspielers hängen blieb. „Wenn ich den rüberlege, dann macht er vielleicht das 2:0 und das Ding ist gegessen. Das ärgert mich“, meinte Baku später. Und das zu Recht. Denn wie es im Fußball oft so schön heißt: Wer seine Chancen nicht macht, wird bestraft. Keine drei Minuten nach der letztgenannten Aktion war dem so. Unterhachings Stephan Hain donnerte den Ball aus rund 15 Metern zum 1:1 (79.) ins Netz.

In der Folge sahen die 2200 Zuschauer in der mechatronik Arena einen wahren Schlagabtausch. Beide Teams drängten auf den Siegtreffer, warfen alles rein und kamen auch immer wieder gefährlich vors Tor, doch ein weiteres Tor wollte einfach nicht mehr fallen. SG-Trainer Sascha Hildmann verzweifelte schier, hätte den Ball wohl am liebsten selbst ins Tor getragen. „Das ist zum Teil schon haarsträubend, wie wir mit den Chancen umgehen“, ärgerte er sich später und fügte an: „Wir hätten heute super gerne gewonnen. Die Mannschaft spielt auch gut. Einziges Manko ist die Chancenverwertung – die ist mangelhaft.“ Makana Baku, von allen nur „Rudi“ genannt, meinte: „Momentan fehlt uns einfach das Quäntchen Glück.“ Aspachs Torschütze Marco Hingerl, der die Partie mit seinen Möglichkeiten wie Baku ebenfalls hätte entscheiden können, sagte: „Es ist extrem bitter, wenn man sieht, wie viele Torchancen wir hatten. Wir hätten das 2:0, 3:0 nachlegen müssen. Das sind heute zwei verlorene Punkte. Aber wir müssen jetzt weitermachen.“ Und zwar so lange, „bis der Fußballgott, den es hoffentlich gibt, mal wieder auf unserer Seite ist“, meinte Trainer Sascha Hildmann. Dann klappt es vielleicht endlich mal wieder mit einem Dreier. Zuletzt gab es in der Liga nämlich eine Niederlage und fünf Unentschieden. SG Sonnenhof Großaspach:
Broll – Burger, Leist, Gehring – Thermann (63. Binakaj), Pelivan, Bösel, Poggenberg, Hingerl – Hercher, Baku (82. Röttger).