Sebastian Bösel (links) hat mit der SG Sonnenhof Großaspach lange bangen müssen. Foto: avanti

Großaspach und der SGV Freiberg stehen im Achtelfinale des wfv-Pokals.

Großaspach/Freiberg - Der Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach und der Oberligist SGV Freiberg haben am Mittwochabend die dritte Runde des Fußball-wfv-Pokals überstanden und sich fürs Achtelfinale qualifiziert. Während die Aspacher bei der Neckarsulmer Sport-Union erst in der Verlängerung als Sieger hervorgingen, bekam der SGV Freiberg bei Aramäer Heilbronn deutlich weniger Gegenwehr. Auffällig war, dass sowohl die Aspacher als auch die Freiberger gleich mehrmals Pech mit dem Aluminium hatten.

So auch gleich zu Beginn der Partie der SG Sonnenhof Großaspach
vor 730 Zuschauern bei Oberligist Neckarsulmer Sport-Union. Aspach drängte auf die frühe Führung, doch Timo Röttger köpfte nach einer Ecke an die Latte (3.), Jonas Meiser traf dann aus 20 Metern ebenfalls nur den Querbalken (9.). Verdient war das 1:0 durch Röttger, der nach Vorlage von Makana Baku aus halblinker Position ins lange Eck traf (16.). In der Folge hatte Aspach zunächst weiter die Kontrolle über die Begegnung, ein Klassenunterschied war sichtbar.

Das änderte sich zur zweiten Hälfte, in der sich Aspach auf der Führung auszuruhen schien. Neckarsulm wurde in der Offensive mutiger und belohnte sich dafür: Einen Freistoß aus gut 25 Metern schoss Ouadie Barini sehenswert über die Mauer zum Ausgleich ins lange Eck (57.). Keeper Maximilian Reule, der Kevin Broll vertrat, machte dabei nicht die allerbeste Figur. Baku hatte dann die Chance zum 2:1, der Aspacher traf aber aus 18 Metern ebenfalls nur die Latte (60.).

Stattdessen drehte Neckarsulm die Partie: Nach einem Angriff über links wurde Barini am langen Pfosten allein gelassen – der Neckarsulmer traf volley zur überraschenden Führung (68.). Im Strafraum der SG brannte es nun lichterloh, bei einer Doppelchance konnte der Ball aber auf der Linie geklärt werden, dann standen sich zwei Neckarsulmer vor dem Tor im Weg.

Die SG Sonnenhof versuchte nun, das Pokalaus doch noch abzuwenden. Aber zunächst hatte der Drittligist zum vierten Mal Pech mit der Querlatte. Erneut war Makana Baku der Unglücksrabe, er traf das Gebälk diesmal von der Strafraumgrenze (79.). Vier Minuten später war Großaspach aber zurück im Spiel: Nach einem punktgenauen langen Ball von Shqiprim Binakaj lief Philipp Hercher in den Strafraum, wo er von Marco Romano gefoult wurde. Der Neckarsulmer sah Rot, der eingewechselte Yannick Thermann verwandelte den Strafstoß zum 2:2-Ausgleich (83.). In der Schlussphase der regulären Spielzeit vergab Sebastian Bösel die letzte Chance, doch noch die Verlängerung zu vermeiden. Der SG-Mittelfeldspieler platzierte den Ball aus zentraler Position vor dem Tor aber nicht gut genug, sodass der Keeper parierte (87.).

In der Verlängerung gab es lange kaum nennenswerte Situationen – ehe Philipp Hercher mit dem Pausenpfiff doch noch zum 3:2 für die Gäste traf. Nach Flanke von Binakaj aus halbrechter Position köpfte er aus sieben Metern ein. Und nach dem erneuten Seitenwechsel sorgte Stephane Mvibudulu für kollektives Durchatmen auf Seiten der Aspacher: Der Joker lupfte den Ball über den Neckarsulmer Torhüter hinweg zum 4:2 (106.). Der Wille der Hausherren war damit gebrochen, und Baku konnte nach einem Pass von Bösel sogar noch auf den 5:2-Endstand erhöhen (112.).

SG Sonnenhof Großaspach:
Reule – Pelivan, Leist, Burger – Choroba (67. Binakaj), Bösel, Gerezgiher (79. Thermann), Hercher – Meiser (79. Owusu), Röttger (90. Mvibudulu), Baku.

Mit 3:0 (2:0) setzte sich der SGV Freiberg
bei Landesligist Aramäer Heilbronn durch. Die 150 Zuschauer im Frankenstadion sahen ein Spiel auf überschaubarem Niveau. Freiberg wollte nicht, Heilbronn konnte nicht – so lässt sich das Geschehen zusammenfassen. Die Gäste waren von Beginn an überlegen, was das 8:0-Eckenverhältnis zur Pause belegt. Und bereits in der siebten Minute gelang Patrick Fossi die Führung: Nach einer Flanke von Serkan Uygun und einem Fehler des Aramäer-Torhüters, der den Ball unterlief, brauchte er nur danke zu sagen und am langen Pfosten aus drei Metern einzuschieben.

Allein Marcel Sökler hätte das Ergebnis in die Höhe schrauben können, wenn nicht sogar müssen. Erst schoss er freistehend aus fünf Metern drüber (30.), dann parierte der Keeper seinen Abschluss (31.), und schließlich zielte Sökler aus neun Metern zu hoch (33.). Dazu köpfte er nach einer Flanke von Denis Latifovic freistehend neben das Tor (45.+1). „Er hat sich das wohl für Samstag aufgehoben“, sagte Trainer Ramon Gehrmann mit einem Augenzwinkern. Der SGV schaffte vor der Pause dennoch klare Verhältnisse: Sekunden zuvor hatte es Sturmpartner Spetim Muzliukaj besser gemacht, als er nach Vorarbeit von Uygun zum 2:0 eingeköpft hatte.

Nach der Pause änderte sich wenig am Geschehen. Freiberg bestimmte die Partie weiterhin nach Belieben, hatte ein klares Plus an Ballbesitz, nun jedoch auch Pech: Thomas Genter köpfte an den Innenpfosten (49.), und nach einem Kopfball von Muzliukaj wurde der Ball noch von der Linie gekratzt (63.). Erneut Muzliukaj schoss dann aus der Drehung knapp vorbei (78.).

Das dritte Tor war Leon Braun vorbehalten, der den Höhepunkt des Abends lieferte: Aus 15 Metern fasste er sich ein Herz und drosch den Ball unter die Querlatte (79.). „Das frühe Tor hat uns Sicherheit gegeben, ich bin rundum zufrieden. Wir mussten hier nicht mehr machen, da der Gegner nur tief stand. Wichtig war, dass hinten nichts anbrennt – das haben wir geschafft“, so Gehrmann, der bei seinen Spielern mit Blick auf die schwierigen Liga-Aufgaben SSV Reutlingen, FSV 08 Bissingen und FC Nöttingen froh um jede ersparte Anstrengung war. SGV Freiberg:
Bromma – Marotta (46. Braun), Rohr, Fausel, Gentner – Fossi, Müller (46. Kröner), Latifovic, Uygun (46. Kutlu) – Sökler (57. Tasdelen), Muzliukaj.