Die Gruppe aus dem Bottwartal hat sich in Persien sehr wohlgefühlt. Foto: Freundeskreis

Der Freundeskreis aus Großbottwar hat sich auf den Weg gemacht, ein Land, dessen Bewohner, ihre Gastfreundschaft und Herzlichkeit kennenzulernen.

Großbottwar - „Was wollt Ihr? Seid Ihr verrückt?! Ja habt Ihr denn gar keine Angst?“ Dies war fast immer die Reaktion auf unsere Ankündigung, für elf Tage in den Iran zu reisen. Wir waren ebenso fassungslos über diese Reaktion, wie die anderen es über unsere Ankündigung waren. Aber wir ließen uns nicht abschrecken und brachen Ende Mai unter Führung von Mojgan Klotz, die aus dem Iran stammt, und mit perfekter Unterstützung durch ein Reisebüro auf. Jetzt sind wir wieder zurück, gesund und munter und um viele Erfahrungen und wunderbare Erlebnisse reicher!

Wir haben ein Land kennengelernt, das so ganz anders ist, als es uns die Medien vermitteln und das zu bereisen sich lohnt. Wir haben ein Land kennen gelernt, das eine 5000 Jahre alte Geschichte und Kultur besitzt und schon lange vor unserer Kultur herrliche Kunstwerke hervorgebracht hat, die wir in sprachlosem Erstaunen bewundern konnten. Wir haben Landschaften und Städte erlebt, die uns faszinierten, Hotels, die einen ganz eigenen Charme verströmten und unseren hygienischen und sanitären Vorstellungen voll Genüge leisteten. Das Essen war köstlich, Reis in allen Variationen und viel Gemüse und wer wollte, der konnte auch Fleisch essen: Hühnchen, Lamm und sogar Kamelfleisch wurde getestet und für gut befunden.

Vor allem aber haben uns die Iraner zutiefst beeindruckt. Ihre Gastfreundschaft, ihre Offenheit und ihre Herzlichkeit waren überwältigend. Sie haben uns immer wieder in Gespräche verwickelt und sich riesig gefreut, dass wir da waren. Immer wieder geschah es, dass ein Passant vorbeieilte und uns ein „Herzlich willkommen“ zurief.

Wir Frauen gewöhnten uns schnell an das Kopftuch, das wir bei uns meist als Zeichen der Unterdrückung empfinden. Im Iran, so haben wir erfahren, „verbergen“ sich unter dem Tuch unglaublich dynamische, fröhliche, weltoffene und herzliche Frauen, die auch unter dem Tuch ihre Schönheit und ihren Wissensdurst zeigen. Sie lassen sich nicht beherrschen, sie sind es, die sehr oft das Sagen haben, wie uns immer wieder bestätigt wurde. Nicht die Mullahs, sondern ihre Power bringt das Land wieder voran und hoffentlich dorthin, wo viele Iraner es haben wollen.

Nein, die Reise war kein unvernünftiges Abenteuer. Sie war eine Bereicherung der Seele, des Geistes und der Sinne.

Ja, wir waren verrückt genug, in den Iran zu reisen, und wir werden dies nie bereuen. Im Gegenteil, wir haben jede Minute genossen, sehnen uns schon jetzt wieder zurück in dieses trotz Schleier und Schador weltoffene Land und planen schon wieder eine Reise in dieses Land, das fasziniert und in dem sich jeder, ob Mann oder Frau, allein oder in Gruppe reisend, sicher fühlen kann.

Der Iran ist ein Land, in das man reist, um mit neuen Erfahrungen und Erkenntnissen zurückzukommen.