Brandbekämpfung mit dem Schaumrohr Foto: Feuerwehr Marbach

Wenn es brennt, ist Eile geboten. In der Grundausbildung haben 22 Feuerwehrangehörige gelernt, worauf es ankommt.

Marbach - Die Grundausbildung bei der Freiwilligen Feuerwehr Marbach haben am vergangenen Samstag insgesamt 22 Angehörige der Feuerwehren Affalterbach, Benningen, Freiberg, Kornwestheim, Oberstenfeld und Marbach erfolgreich abgeschlossen.

Wenn es brennt, zählt jede Sekunde. Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen. Um dies zu gewährleisten, ist eine umfangreiche Ausbildung erforderlich. 22 angehende Feuerwehrangehörige aus dem Landkreis Ludwigsburg haben in den vergangenen Wochen ihre Grundausbildung bei der Feuerwehr Marbach absolviert. Dabei haben sie das Handwerkszeug für die Brandbekämpfung und die technische Hilfeleistung gelernt.

Die sechswöchige Grundausbildung begann am 13. September und endete am 22. Oktober mit der Abschlussprüfung. Während dieser Zeit wurde der Feuerwehrnachwuchs in der Theorie und Praxis umfangreich geschult. Jeweils am Dienstag- und Donnerstagabend sowie am Samstag fand die Ausbildung statt. Insgesamt umfasst der Lehrgang 80 Stunden.

Zur Grundausbildung einer Feuerwehrfrau beziehungsweise eines Feuerwehrmanns gehört auch ein 20-stündiger Kurs in Erster Hilfe, den das DRK Steinheim durchführte. Unterrichtet wird das Ansprechen einer verletzten Person, Anlegen von Verbänden, stabile Seitenlage und die Herz-Lungen-Wiederbelebung mit Unterstützung eines Defibrillators. Außerdem wurde die patientengerechte Rettung aus Unfallfahrzeugen geübt.

Nach den rechtlichen Grundlagen des Feuerwehrdienstes und der Theorie über Verbrennungsvorgänge und die richtige Wahl der Löschmittel stand eine umfangreiche praktische Ausbildung der Löschangriffe auf dem Programm. Bei mehreren Übungsterminen wurden der dreiteilige Löschangriff sowie die Wasserentnahme aus offenen Gewässern geübt. Nach und nach kamen weitere Besonderheiten wie zum Beispiel die Vornahme von B-Rohren mit einer Durchflussmenge von 400 Litern pro Minute und Schaumrohren zur Bekämpfung von Flüssigkeitsbränden dazu. Außerdem wurden der Einsatz von tragbaren Leitern und der Umgang mit Feuerlöschern gelehrt und in der Praxis trainiert.

Ein weiterer Ausbildungsblock beinhaltete die technische Hilfeleistung nach Verkehrsunfällen. Die Lehrgangsteilnehmer lernten hierbei, wie eine eingeklemmte Person schonend aus dem Fahrzeug befreit werden kann. Geübt wurde darüber hinaus die Absicherung und Beleuchtung von Unfallstellen sowie die Absturzsicherung.

Am Ende der Ausbildung folgten eine Knotenprüfung, ein schriftlicher Leistungsnachweis sowie eine praktische Prüfung. Unter den kritischen Augen der Ausbilder, Kommandanten und Zuschauer war ein umfangreiches Einsatzszenario abzuarbeiten. Dabei wurde ein Feuer in einem Gebäude angenommen, bei dem mehrere Personen aus dem ersten Obergeschoss gerettet werden müssen. Über eine tragbare Leiter stiegen die Feuerwehrmänner in das Gebäude und retteten die vermissten Personen. Zeitgleich wurde der Brand mit mehreren Rohren bekämpft. Das Übungsszenario beinhaltete außerdem einen Verkehrsunfall. Die eingeklemmte Person musste versorgt und befreit werden.

Im Anschluss an die Übung bekamen die neuen Feuerwehrangehörigen ihre Urkunden überreicht. Die Lehrgangsleiter Michael Kienzle, Lars Meyer und Wilfried Pribil bedankten sich für das Engagement während der anstrengenden sechs Wochen. Jedoch ist die Grundausbildung erst der Anfang der Ausbildung. In Kürze folgen weitere Ausbildungen.

Die neuen Einsatzkräfte stammen nicht nur aus den Reihen der Jugendfeuerwehren. Auch Neueinsteiger, die bisher noch nichts mit der Feuerwehr zu tun hatten, waren unter den Teilnehmern. Jedes Jahr im Herbst wird dieser landkreisweite Lehrgang bei der Feuerwehr Marbach angeboten.