Foto: Freie Wähler

Die Freien Wähler Marbach haben den Hochbehälter Eck besucht. Dabei erfuhren sie viel Wissenswertes. Der Hochbehälter wird zurzeit saniert.

Marbach - Wussten Sie, dass das Wasserleitungsnetz, das die Stadt Marbach unsichtbar durchzieht samt Hausanschlüssen so lang ist, wie die Entfernung von Marbach nach Würzburg, nämlich 120 Kilometer? Wussten Sie, dass Benningen der Bodenseewasserversorgung angeschlossen ist, Marbach hingegen das Wasser vom Zweckverband Landeswasserversorgung bezieht, dessen zentrales Wasserwerk in Langenau steht?

Auf Anregung der Freien Wähler Marbach führten Bauamtsleiter Dieter Wanner, Wassermeister Heiko Fischer und Jürgen Ruoff, der für den Tiefbau zuständig ist, über die seit April diesen Jahres bestehende Baustelle am Hochbehälter Eck.

Noch bestimmen ein großer Kran, viel Beton und offene Erde das Bild. Der Rohbau sei schon fertig, stellte Bauamtsleiter Wanner zufrieden fest, und man befinde sich genau im Zeitplan. Mitte April 2015 könne eine neue Behälterkammer mit 1000 Kubikmeter Fassungsvermögen in Betrieb genommen werden. Die alten Kammern von 1928 und 1954 entsprachen von der Konzeption her nicht mehr den heutigen technischen Standards. Daher kam eine Sanierung der alten Bausubstanz nicht in Frage, die Behälter mussten abgerissen werden.

Im November wird an der Innenseite des neuen Behälters, der 30 Zentimeter dicke Stahlbetonwände besitzt, noch eine Edelstahlauskleidung eingezogen. So biete man beste Bedingungen für eine optimale Hygiene, erklärte Dieter Wanner.

Apropos Hygiene: Unser Wasser unterliegt der deutschen Trinkwasserverordnung und wird zum Schutz vor Verunreinigung, insbesondere mit Keimen, einer minimalen Transportchlorierung durch die Fernwasserversorgung unterzogen. Selbstverständlich erfolgen auch regelmäßige Eigenkontrollen, sowie Kontrollen durch das staatliche Gesundheitsamt.

In den beiden Behältern auf der Eck können zukünftig insgesamt 3 500 Kubikmeter Wasser gespeichert werden. Genug Wasser für die Versorgung der Marbacher Bevölkerung für etwa zwei Tage. Sollte einmal der Fall eintreten, dass es Probleme mit der Fernwasserversorgung gebe, könnte die Stadt auch noch auf eigene Wasserquellen zurückgreifen. Die Löherlesquelle im Eichgraben diene aber nur der Notversorgung, da die Nitratbelastung relativ hoch sei, und das Wasser vor dem Verbrauch erst aufbereitet werden müsse.

Mit 300 Metern über dem Meer sei der Hochbehälter Eck der höchste Punkt Marbachs. Von hier aus werde das Stadtgebiet allein durch das natürliche Gefälle mit Wasser versorgt.

Im Anschluss an den Vortrag von Dieter Wanner stieg die Gruppe tief hinab ins Innere des Hochbehälters. Dort führte Jürgen Ruoff den interessierten Zuhörern anhand von Plänen und Fotos das bisher Gesagte noch einmal bildlich vor Augen.

Zum Abschluss der für Erwachsene und Kinder gleichermaßen spannenden Führung konnte ein Blick in die neue Behälterkammer geworfen werden. Wanner erklärte nun noch die geplanten Begrünungsmaßnahmen der Außenanlagen.