Die Lage des neuen Firmengebäudes am Neckar Foto: Birgit Scheurer

Mitglieder der Gruppierung haben sich den Neubau der Firma EgeTrans angeschaut. Im April 2017 soll die Immobilie eingeweiht werden.

Marbach - Die Freien Wähler Marbach haben den noch nicht ganz fertiggestellten Neubau der Speditionsfirma EgeTrans in der Ludwigsburger Straße besichtigt. Kennen Sie die Pfahlbauten in Unteruhldingen am Bodensee? Jenes kleine, romantische, quasi über der Wasseroberfläche des Bodensees schwebende Dorf auf Stelzen, das in der Bronze- beziehungsweise Steinzeit erstellt und originalgetreu nachgebaut wurde? Und hätten Sie gedacht, dass heutzutage in unmittelbarer Nachbarschaft ein solches Konzept wieder umgesetzt wird?

Der Grund für eine Pfahlbauweise sei schlichte Notwendigkeit, erklärte Bauleiter Felix Bittmann einer großen Anzahl architektonisch interessierter Freier Wähler. Weicher, nicht tragfähiger Auenlehm bilde den Untergrund für das neue, vom Volumen her etwa 50 bis 60 Einfamilienwohnhäuser fassende, repräsentative Gebäude der schon lange in Marbach ansässigen Speditionsfirma EgeTrans. Aus diesem Grunde wurde das Gebäude auf etwa 70 bis 80 Bohrpfähle gestellt, die sich in neun Metern Tiefe auf einer Schicht Muschelkalk abstützen.

6300 Kubikmeter Beton und sehr viel Stahl wurden hierfür verbaut, um ausreichend Sicherheit und Stabilität garantieren zu können, fuhr Bittmann fort. Eine statische Herausforderung, da das Gebäude kaum tragende Betonwände habe. Insgesamt biete das attraktive, direkt zwischen Neckar und Landesstraße 1100 liegende Bürogebäude etwa 6000 Quadratmeter Bürofläche, 4500 Quadratmeter wird die Firma EgeTrans selbst nutzen, der Rest werde fremdvermietet. „Wir haben das Gebäude größer geplant und einen zweiten Bauabschnitt gleich mit realisiert“, ergänzte Marcel Steinmüller, Sohn des Firmeneigners Peter Steinmüller. Dieser zweite Teil habe einen separaten Eingangsbereich, einen eigenen Aufzug und ein eigenes Treppenhaus. Ein Teil der Räumlichkeiten sei ab 2018 schon an ein freiberufliches Notariat vermietet. Alle potenziellen neuen Mieter könnten die Gestaltung ihres zwischen 300 und 1000 Quadratmeter großen Büros selbst bestimmen und Wände nach ihrem Gusto setzen oder setzen lassen. Blickfänger und „Highlight“ des neuen Bauwerks ist das nach Norden ins Grüne schauende, 300 Quadratmeter große und stolze 18 Meter hohe Atrium, das eine Schrägverglasung von 17 Grad nach außen aufweisen wird.

Noch weht der Wind durch die unverglasten Flächen, Ende Juli werden die Glasscheiben mit einem gigantischen Kran an Ort und Stelle gehievt und – endgültig fixiert – dem Gebäude Ausstrahlung und schlichte Eleganz verleihen. Der lichtdurchflutete Raum wird der Belegschaft als Aufenthaltsraum für die Mittagspause dienen. Da dem gigantischen Wintergarten eine Küche angegliedert sei, könne man ihn auch als Veranstaltungsraum für Hochzeitsfeiern, Geburtstage oder Seminare nutzen, schwärmte der Juniorchef.

Nicht nur ästhetisch, sondern auch energietechnisch werde das Gebäude auf dem neuesten Stand sein. Regenwasserzisternen im Boden zum Sammeln von Brauchwasser etwa für Toilettenspülungen, eine Solaranlage mit 180 Modulen, die etwa zehn Prozent des Eigenstrombedarfs produzieren wird, eine Dachbegrünung und eine spezielle Art der Heizung, die sogenannte Betonkerntemperierung, runden das durchdachte energetische Konzept ab. Selbstverständlich brauche man aber für Spitzenlasten zusätzlich noch eine Gasheizung, ergänzte Bauleiter Bittmann, genauso wie eine Notstromversorgung mittels Dieselaggregat, um im Notfall eine störungsfreie Stromversorgung sicherzustellen. Für die Firma EgeTrans essenziell sei eine schnelle Internetanbindung, um Aufträge ihrer Kunden in gewohnt sorgfältiger Weise weltweit und schnell erledigen zu können. Dies gewähre eine Glasfaserinternetanbindung.

„Voraussichtlich im April 2017 zum 25-jährigen Jahrestag der Firma EgeTrans in Marbach werden wir unser neues Gebäude beziehen können“, freut sich Marcel Steinmüller. Dr. Michael Herzog entgegnete: „Sie schenken das Gebäude sich und der Stadt Marbach, da etwa 160 bis 180 Arbeitsplätze hier beheimatet sein werden.“