Freibergs Steven Kröner (links) und Co. haben gegen starke Ulmer einfach kein Mittel gefunden, um die Abwehr zu knacken. Foto: avanti

Der SGV Freiberg muss sich im Halbfinale des wfv-Pokals dem klassenhöheren SSV Ulm geschlagen geben. Die SG Sonnenhof Großaspach legt einen „Peinlich-Auftritt“ hin.

Freiberg -

Der SGV Freiberg und die SG Sonnenhof Großsapach sind raus aus dem Fußball-Verbandspokal. Beide Teams scheiterten am Mittwochabend im Halbfinale des Pokal-Wettbewerbs – die Freiberger zu Hause gegen den klassenhöheren SSV Ulm mit 1:2 (0:1), die Aspacher mehr als überraschend, jedoch absolut verdient, beim drei Ligen tiefer spielenden TSV Ilshofen mit 0:2 (0:2). „Damit ist der Traum vom Finale ausgeträumt“, schreibt die SG nur Sekunden nach dem Abpfiff auf ihrem Twitter-Kanal. Trainer Sascha Hildmann ist zeitglich mehr als bedient. „Das war sehr peinlich. Unsere Leistung war katastrophal. Und das trotz mehrfacher Warnung, dass man das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Das, was wir uns vorgenommen haben, hat hinten und vorne nicht funktioniert“, ärgerte er sich.

Das Aus ist umso bitterer, da der Drittligist im vergangenen Jahr ebenfalls gegen einen vermeintlichen Underdog aus dem Wettbewerb flog. Damals kassierten die Aspacher im Achtelfinale beim Verbandsligisten SGV Freiberg ein 0:4 nach Verlängerung und musste sich aufgrund der katastrophalen Nachspielzeit allerhand anhören. Das dürfte diesmal nicht anders sein. Denn: Umfeld und Fans waren am Mittwochabend maßlos bedient und enttäuscht ob des blutleeren Auftritts. Auch, weil man lange nicht so nah am Finale und damit einem eventuellen Einzug in den DFB-Pokal dran war, und aufgrund der Art und Weise. Die drei Klassen höher spielenden Gäste ließen alles vermissen – Einstellung, Kampfgeist, Wille. „Ilshofen hat uns den Schneid abgekauft“, meinte Hildmann.

Bereits zur Halbzeitpause lag die SG mit 0:2 hinten. Ilshofens Benjamin Kurz hatte die erste Chance in der 14. Minute genutzt und zum 1:0 getroffen. In der 29. Minute stand er dann nach einer flachen Hereingabe in den 16er erneut richtig. Die Gäste aus Großaspach waren indes nicht klar genug in ihren Aktionen, kamen kaum zum Abschluss. Anders als der TSV, der in der 75. Minute erneut durch Kurz fast noch das 3:0 erzielt hätte. Sein Schuss knallte aber an die Latte. Bitter für Aspach: In der 51. Minute musste auch noch Stürmer Timo Röttger verletzt ausgewechselt werden. Es komplettierte den gebrauchten Tag, der nun erstmal aufgearbeitet werden muss.

Nicht ganz so bitter wie bei den Großaspachern ist es zeitgleich für die Freiberger gelaufen, auch wenn am Ende mit dem Aus aus dem Pokalwettbewerb das gleiche Ergebnis stand. Vor rund 900 Zuschauern in Freiberg war der SGV als Außenseiter in die Partie gegen den Regionalliga-Achten SSV Ulm gegangen – und verlor am Ende mit 1:2 (0:1). „Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Wir haben gewusst, dass wir auf eine Mannschaft mit einer guten Mentalität treffen – und die hat heute vor allem in der Box den Unterschied ausgemacht“, resümierte Freibergs Trainer Ramon Gehrmann nach den 90 Minuten und fügte an: „Ich habe meine Mannschaft fußballerisch besser gesehen, aber das Spiel wird in der Box entschieden. Da waren wir heute nicht konsequent genug und vielleicht auch zu ängstlich.“ Zwei individual-taktische Fehler seien es dann gewesen, die am Ende für die Niederlage verantwortlich waren. „Einmal stehen wir falsch nach dem Eckball. Das zweite Mal gestatten wir dem Gegner, den Ball anzunehmen“, so Gehrmann.

Fehler Nummer eins geschah in der 15. Minute – die genannte Ecke war wohlgemerkt für den SGV Freiberg und nicht für Ulm. Ein Kopfball von Marco Pischorn landete jedoch direkt in den Armen des Ulmer Keepers, der das Spiel umgehend mit einem langen Ball schnell machte. Zu schnell für die Hausherren, die David Braig beim Konter nicht mehr stoppen konnten und zusehen mussten, wie das 0:1 fiel. Fehler Nummer zwei folgte dann in der 73. Minute. Genannter Spieler nahm den Ball an und donnerte ihn aus rund 18 Metern unhaltbar für SGV-Keeper Thomas Bromma in die Maschen. Wie aus dem Nichts verkürzte Maximilian Wojcik schließlich in der 87. Minute noch auf 1:2, es blieb jedoch die einzig wirkliche Chance der Freiberger in der zweiten Halbzeit. „Es ist eine Enttäuschung. Wir haben uns einiges ausgerechnet“, sagte Gehrmann am Ende und schickte ein „Jetzt holt euch den Pokal“ an die Ulmer hinterher.