Clemens Schlimgen kam im Sommer vom VfB Stuttgart II nach Freiberg. Foto: Archiv (Pressefoto Baumann)

In seinem ersten Halbjahr beim Verbandsligisten SGV Freiberg hat sich Clemens Schlimgen zum Stammspieler entwickelt.

Freiberg - Bis zum kommenden Sommer hätte Clemens Schlimgen noch einen Vertrag beim Fußball-Regionalligisten VfB Stuttgart II gehabt. Der 19-Jährige aus Murr entschied sich zu Beginn der Saison dennoch für einen Wechsel zum zwei Klassen tiefer spielenden SGV Freiberg.

Im letzten Vorrundenspiel gegen den SV Zimmern hast Du Dir den Arm gebrochen. Wie verläuft die Heilung?
Danke der Nachfrage! Nachdem ich sechs Wochen lang eine Schiene tragen musste, bin ich inzwischen genesen. Beim Trainingsauftakt in der nächsten Woche kann ich also mitmachen und voll angreifen.
Sportlich läuft es für den SGV Freiberg als ungeschlagener Tabellenführer sehr gut. Wie schätzt Du die Situation ein?
Natürlich ist das überragend. Wir haben einen sehr ausgeglichenen Kader, in dem alle voll mitziehen. Eine Hinrunde ohne Niederlage hat im Kader noch niemand erlebt. Und es sieht gut aus, dass wir den Sprung in die Oberliga schaffen können.
Laufen schon Wetten, ob Ihr bis Saisonende ungeschlagen bleibt?
(lacht) Bisher nicht, aber vielleicht kommt da ja noch was vom Trainer.
Vom Einwechsel- wurdest Du zum Stammspieler. Wie bewertest Du Deine Leistungen?
Ich bin ja erst spät in der Sommerpause gewechselt, hatte nach einer Verletzung kein Vorbereitungsspiel gemacht. Daher war klar, dass ich nicht von Anfang an topfit bin. Mit der Zeit habe ich aber, so denke ich, meine Leistungen abgerufen.
In der VfB-Jugend hast Du als Linksverteidiger oder im defensiven Mittelfeld gespielt, in Freiberg bist Du Rechtsverteidiger. Eine große Umstellung für Dich als Linksfuß?
Nein das nicht, da ich die Außenverteidigerposition generell gewohnt bin. Es ist eben nur spiegelverkehrt.
Trotz Vertrags beim VfB II bist Du nach Freiberg gewechselt. Wie kam’s dazu?
Ich musste mir die Frage stellen, ob ich alles auf Fußball setze oder ob ich auch ein Studium beginne. Darüber habe ich lange nachgedacht, auch wie meine sportlichen Aussichten in Stuttgart sind. Ich habe aber auch gemerkt, dass mein Körper zumindest nicht unanfällig für Verletzungen ist. Letztlich habe ich mich für das Studium entschieden und dafür, dass die Nähe zu Familie, Freundin und Freunden bleiben kann. Ansonsten wäre es eine Option gewesen, beim 1. FC Köln II zu spielen und an der Sporthochschule zu studieren, oder beim FC Brentford in England vorzuspielen.
Wie schwierig fiel Dir diese Entscheidung?
Es war nicht einfach, das Thema Fußball etwas runterzufahren. Statt sieben- trainiere ich viermal die Woche. Es ist aber keinesfalls so, dass ich den Fußball abgeschrieben habe. Freiberg ist ein sehr ambitionierter Verein mit hohen Zielen, vielleicht sogar in Richtung Regionalliga. Ich habe nie bereut, hierher gewechselt zu sein. Unser Trainer ist überragend, und im Team bin ich super aufgenommen worden. Und wenn sich doch die Möglichkeit bieten sollte, höher zu spielen, würde ich mir das überlegen.