Schulterklopfen von Michael Deutsche (links) und Marius Kunde (rechts) für Doppel-Torschütze Spetim Muzliukaj. Foto: avanti

Der SGV Freiberg gewinnt in der Fußball-Oberliga gegen die TSG Balingen dank eines Muzliukaj-Doppelpacks mit 2:0 (1:0).

Freiberg - Ein fußballerischer Leckerbissen war die Oberliga-Partie zwischen dem SGV Freiberg und der TSG Balingen sicherlich nicht. Den Ansprüchen der Zuschauer an ein Spitzenspiel zwischen dem Dritten und Fünften der Tabelle wurde sie jedenfalls nur selten gerecht, wobei die Freiberger Anhänger zumindest insofern glücklich waren, dass ihr Team mit 2:0 (1:0) letztlich verdient gewann. SGV-Trainer Ramon Gehrmann zeigte sich nach dem Schlusspfiff hingegen „restlos zufrieden mit dem heutigen Spiel. Man kann schließlich nicht erwarten, dass wir die TSG Balingen mit 5:0 vom Platz schießen.“

Dass sich beide Mannschaften über die 90 Minuten hinweg eine Fülle von Fehlpässen leisteten und sehenswerte Offensivaktionen Mangelware blieben, hatte in Gehrmanns Augen eine einfache Erklärung: „Balingen stand gut organisiert in der Defensive. Zudem pressen sie extrem. Daher weiß man als Gegenspieler, dass es sofort richtig Druck gibt, wenn man an den Ball kommt. Das führt automatisch zu mehr Fehlpässen und Fehlern bei der Ballannahme“, meinte der SGV-Coach, der aber betonte, dass man umgekehrt die starken Diagonalbälle der Gäste sehr gut unterbunden habe. Tatsächlich resultierten die einzigen gefährlichen Aktionen der Balinger aus drei Freistößen zwischen der 14. und 30. Minute. Aber ernsthaft erhöhten Puls bekamen wohl nur die nervösesten unter den Freiberger Anhängern. Doch auch die SGV-Angriffe kamen selten auch nur in die Nähe der Gefahrenzone. In der zehnten Minute hatte sich Hakan Kutlu einmal über die rechte Seite durchgesetzt und auf Marius Kunde gepasst. Dessen Versuch aus kurzer Distanz, aber auch aus spitzem Winkel, scheiterte am Balinger Schlussmann. Dieser war dann aber in der 42. Minute machtlos. Kutlu leitete mit einem Pass auf Shaban Ismaili die SGV-Führung ein. Der Außenverteidiger setzte sich über die rechte Seite durch, passte in die Mitte auf Spetim Muzliukaj, und der besorgte das 1:0. „Das freut mich besonders, weil ich diesen Spielzug genau so vor der Partie vorhergesagt habe“, lobte Gehrmann sein Team. Und von Muzliukaj habe er gefordert, „dass er gieriger sein muss“.

Wie gierig der Freiberger Stürmer war, bewies er dann in der 57. Minute. Nach einem Diagonalball von Demir Januzi erzielte Muzliukaj mit einem traumhaften Seitfallzieher aus 15 Metern das 2:0 – ein Treffer mit Ambitionen zum Tor des Monats. „Der Ball kam super von Demir, und der Schuss sollte auch genau dorthin – aber das klappt natürlich nicht immer“, lächelte der doppelte Torschütze. Es war das Highlight der Partie, in der es in der verbleibenden halben Stunde kaum noch packende Strafraumszenen gab. „Vielleicht hat dieser Treffer die Zuschauer ja auch ein wenig mit der Pleite im Halbfinale des wfv-Pokals versöhnt“, hoffte Ramon Gehrmann, der den in der Pressekonferenz vor ihm liegenden Zettel mit dem Restprogramm der sechs Spitzenteams demonstrativ zur Seite schob: „Wir haben nach wie vor fünf Punkte Rückstand auf Platz zwei. Es liegt daher nicht in unserer Hand.“

SGV Freiberg:
H. Bortel – S. Bortel, Fausel, Ismaili, Oubeyapwa – Januzi, Kuengienda (57. Savranlioglu), Deutsche (65. Bahadir), Kutlu (84. Öztürk), – Kunde, Muzliukaj.