Enttäuschte Gesichter bei Marcel Sökler und Co. nach dem 0:4. Foto: Avanti

Die Oberliga-Fußballer müssen sich dem SSV Reutlingen auswärts verdient mit 0:4 (0:2) geschlagen geben.

Freiberg - Ein Spiel auf Augenhöhe hatte Ramon Gehrmann, der Coach von Fußball-Oberligist SGV Freiberg, am Samstagnachmittag beim SSV Reutlingen erwartet. Das war es jedoch nur bis zur neunten Minute. Dann fiel das erste Gegentor, was „für uns ein Nackenschlag war, von dem wir uns das ganze Spiel über nicht mehr erholt haben“, meinte Gehrmann. Am Ende stand eine 0:4-Niederlage. „Und das absolut zu Recht. Reutlingen hat verdient gewonnen“, so der SGV-Trainer.

Viel zu harmlos sei man selbst gewesen. „Wir sind nicht zwingend genug in die Tiefe gegangen“, resümierte Ramon Gehrmann später. Dabei hatte sein Team genügend Ballbesitz – und das von Beginn an. „Wir sind gut ins Spiel reingekommen, waren sehr dominant und sind deshalb ziemlich hoch gestanden“, berichtete der Coach. Doch genau das ermöglichte schließlich das 0:1 in der neunten Minuten. „Reutlingen hat einen langen Ball über unsere Kette gespielt. Das wäre eigentlich kein Problem gewesen, wenn unser Torhüter im Kasten geblieben wäre. Pascal Nagel hat sich jedoch dafür entschieden rauszugehen und ist dann am Ball vorbeigelaufen“, so Gehrmann.

Reutlingens Onesi Kuengienda ließ sich nicht zweimal bitten und schoss zum 1:0 für die Gastgeber ins leere Tor ein. Das 2:0 für den SSV in der 26. Minute durch Christian Giles Sanchez fiel, „weil der Gegner einen Freistoß sofort ausgeführt hat und den Ball über unsere Verteidigung geschossen hat, wo Sanchez stand und den Ball nur noch über Pascal lupfen musste. Da hätte Maximilian Rohr die Freistoß-Ausführung einfach nur einen Moment verzögern müssen, dann wäre die Situation gar nicht entstanden“, ärgerte sich Gehrmann. Der SGV rannte nach dem 0:2-Rückstand an, stellte taktisch auf eine Viererkette um, kam aber auch damit nicht wirklich gefährlich vors Reutlinger Tor. „Mit dem 0:3 nach einem Konter war unser Wille dann ein Stück weit auch gebrochen“, erklärte der Freiberger Trainer. Sanchez hatte in der 63. Minute erneut getroffen und setzte in der 85. Minute mit dem 4:0 für Reutlingen sogar noch einen drauf. Gehrmann zog letztlich ein einfaches Fazit: „Wir sind ähnlich aufgetreten wie die Nationalmannschaft bei der WM. Wir hatten den Ball, aber der Gegner hat die Tore gemacht.“ Und auf die kommt es am Ende nun mal eben an. SGV Freiberg:
Nagel – Rohr, Pischorn, Fausel (46. Fossi) – Marotta, Gentner (46. Schlimgen), Müller (78. Latifovic), Kröner, Braun (61. Uygun), Kutlu – Sökler.