Thomas Gentner mit den Torschützen Sven Schimmel (3), Marcel Sökler (3) und Michael Deutsche (von links) Foto: avanti

Freiberg
Fußball-Verbandsligist SGV Freiberg schießt den VfL Sindelfingen mit 8:0 (3:0) aus dem Stadion.

Freiberg - Bei einer Partie zwischen dem Spitzenreiter und dem Tabellenzweiten erwartet man ja normalerweise ein Spiel auf Augenhöhe. Doch es gibt einfach Tage, da klappt bei der einen Mannschaft alles, bei der andere nichts. So geschehen am Samstagnachmittag beim Gipfeltreffen der Fußball-Verbandsliga zwischen dem SGV Freiberg und dem VfL Sindelfingen, das Spitzenreiter Freiberg mit sage und schreibe 8:0 (3:0) gewann.

Die Gäste waren noch gar nicht richtig auf dem Platz, da stand es bereits 2:0. In der dritten Minute hatte VfL-Keeper David Kocyba einen 25-Meter-Freistoß von Thomas Gentner zur Seite weggefaustet. Michael Deutsche flankte den Ball aber umgehend wieder vors Tor, wo ihn Marcel Sökler zum 1:0 ins kurze Eck köpfte. Nur eine Minute später überrumpelten die Freiberger die Gäste erneut, David Kienast sorgte für das 2:0. Auch auf die Gefahr hin, eine Phrasenschwein-verdächtige Formulierung zu gebrauchen, aber die zwei frühen Tore taten dem Spiel nicht wirklich gut. Die Freiberger schalteten einen Gang zurück, während die Gäste mit ihren wenigen Chancen fast schon fahrlässig umgingen. So landeten sowohl eine Direktabnahme aus fünf Metern (6.) als auch ein Lupfer über den herausgeeilten SGV-Schlussmann Thomas Bromma (18.) über dem Tor. Die Freiberger machten es besser. Mit dem Pausenpfiff nutzte Sven Schimmel eine Flanke von Gentner zum 3:0.

Endgültig entschieden war die Begegnung 26 Sekunden nach der Pause. Denn da tauchte Sökler frei vor dem VfL-Kasten auf und ließ Kocyba keine Chance. Nur sieben Minuten nach dem 4:0 sorgte Sökler mit seinem dritten Treffer für das 5:0. Eine Flanke von Gentner legte Marco Pischorn per Kopf für den SGV-Stürmer auf, der durfte völlig frei stehend aus drei Metern den Ball über die Linie drücken. Wie sehr die Gäste an diesem Tag die Seuche am Fuß hatten, wurde in der 67. Minute deutlich: Einen Foulelfmeter wehrte Bromma mit dem Fuß ab, der Ball sprang an den linken Innenpfosten und ging von dort am rechten Pfosten vorbei ins Toraus. Stattdessen trafen die Freiberger munter weiter. Eine Gentner-Flanke nutzte Schimmel aus zwölf Metern per Kopf zum 6:0 (77.). Zwei Minuten später scheiterten die Gäste mit einem Zehn-Meter-Schuss an Bromma, den anschließenden Konter schloss Deutsche zum 7:0 ab. Den Schlusspunkt setzte dann erneut Schimmel, dem ein Querschläger eines VfL-Verteidigers vor die Füße fiel und der sich gegen das 8:0 fast nicht mehr wehren konnte. „Drei Tore in einem Spiel habe ich noch nie geschossen. In meiner Profizeit war ich ja Verteidiger“, räumte Schimmel ein. „An ein 8:0 bei den Aktiven kann ich mich auch nicht erinnern.“

Anders SGV-Trainer Ramon Gehrmann: „In der Aufstiegssaison 2011/12 haben wir am vorletzten Spieltag gegen den FV Ravensburg 8:0 gewonnnen“, wusste er zu berichten, wollte das Ergebnis aber auch nicht überbewerten: „Ich bin heute sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben vieles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Aber vom Chancenverhältnis wäre auch ein 6:4 drin gewesen.“ Und VfL-Trainer Maik Schütt kündigte an, dass man es dem SGV im Rückspiel nicht wieder so leicht machen werde.

SGV Freiberg:
Bromma – Gentner, Fausel (74. Parharidis), Pischorn (74. Reyinger), Schlimgen – Bortel (60. Jelic), Zagaria, Kienast (67. Savranlioglu), Schimmel, Deutsche – Sökler.