Ramon Gehrmann ist ab Juli wieder Cheftrainer beim SGV Freiberg. Foto: Avanti

Der ehemalige Trainer übernimmt nach einem Jahr in Karlsruhe zur neuen Saison wieder den SGV Freiberg.

Freiberg - Eigentlich war die Sache ja bereits seit ein paar Wochen klar, nun ist es aber amtlich: Ramon Gehrmann wird in der neuen Saison wieder Trainer des Fußball-Oberligisten SGV Freiberg – und zwar auch im Falle eines Abstiegs in die Verbandsliga. „Er hat einen ligen-unabhängigen Vertrag unterschrieben“, heißt es von Vereinsseite. Gehrmann war bereits von Juli 2011 bis Juni 2015 vier Jahre Coach des SGV und war dann nach Ende der vergangenen Saison zum Nachwuchs des Karlsruher SC gewechselt.

„Mir liegt der SGV Freiberg sehr am Herzen“, nennt Gehrmann einen der Gründe für seine Rückkehr. Ein weiterer ist die Tatsache, dass er Mitte Juni den Lehrgang zum Fußballlehrer beginnen wird. „Ich bin von Montag bis Mittwoch in Hennef. Wenn ich dann noch Donnerstag und Freitag nach Karlsruhe fahre und am Wochenende Spiele sind, sehe ich meine Familie gar nicht mehr“, erklärt der 41-Jährige. Dass Gehrmann den Vertrag beim SGV erst am vergangenen Samstag unterschrieben hat, obwohl man sich bereits seit Wochen einig war, liegt daran, dass der Kontrakt in Karlsruhe noch bis Sommer 2017 datiert war. „Wir mussten warten, bis wir den Auflösungsvertrag mit dem KSC fertig hatten“, so Gehrmann.

Nun wird er also die Mannschaft wieder übernehmen, mit der er vier Jahre lang sehr erfolgreich gearbeitet hat. Zunächst schaffte er den direkten Wiederaufstieg in die Oberliga, dann wurde der SGV unter Gehrmanns Regie dreimal in Folge bester württembergischer Verein in der Oberliga und damit jeweils württembergischer Meister. Gut möglich, dass er zu Beginn seines zweiten Engagements auf dem Wasen vor einer ähnlichen Situation steht, wie dies 2011 der Fall war. Denn der SGV befindet sich in akuter Abstiegsgefahr. „Natürlich würde ich lieber in der Oberliga bleiben. Aber wenn es nicht mehr zum Klassenerhalt reichen sollte, dann nehmen wir eben in der Verbandsliga einen neuen Anlauf“, sagt Gehrmann.

Ob nun Ober- oder Verbandsliga – wie das weitere Personal beim SGV Freiberg in der kommenden Saison zusammengestellt sein wird, das steht noch nicht fest. „Wir müssen jetzt nach und nach das Puzzle zusammensetzen“, sagt der künftige Coach, der aber keinen Hehl daraus macht, dass er „gerne wieder mitCo-Trainer Christian Werner arbeiten würde“. Die beiden sind gut befreundet, „und wenn ich die halbe Woche in Hennef bin, ist es natürlich von Vorteil, einenCo-Trainer zu haben, bei dem ich genau weiß, was er macht“, sagt Gehrmann. Werner war nach Gehrmanns Weggang zunächst Co-Trainer unter Mario Maric, dann kurzzeitig Cheftrainer, bis im Oktober sein Vertrag aufgelöst wurde.

Auch die Zusammensetzung des Kaders ist noch völlig ungewiss. „Da hängt viel vom restlichen Saisonverlauf ab“, sagt Ramon Gehrmann. Auf jeden Fall werde es mit jedem Spieler Gespräche geben, unabhängig von der Vertragslage. „Wir brauchen Spieler, die mit Leidenschaft für den Verein spielen und bei denen man das auf dem Platz auch sieht. Da sind Verträge letztlich nur ein Stück Papier“, lautet die deutliche Ansage des alten und neuen Trainers.