Sven Schimmel (in grün) hat das 1:0 erzielt. Foto: avanti

Fußball-Oberligist SGV Freiberg hat zum Saisonauftakt sein Heimspiel gegen den SC Pfullendorf mit 2:0 (1:0) gewonnen.

Freiberg - Als Patrick Hagg, Trainer des Fußball-Oberligisten SC Pfullendorf, nach der Niederlage seines Teams im ersten Saisonspiel beim SGV Freiberg sagte, dass „der Freiberger Sieg verdient“ sei, da hätte er auch sagen können, dass am Samstagmittag die Sonne über dem Wasenstadion schien. Dass Hagg seine Mannschaft lobte und davon sprach, „dass wir das insgesamt ordentlich gemacht haben“, wird so manchen überrascht haben. Sollte er das wirklich so sehen, dann zählt man sich in Pfullendorf offenbar selbst zu den Abstiegskandidaten. Denn mit dem 0:2 waren die Gäste am Ende noch sehr gut bedient und konnten sich bei den Freibergern bedanken, dass diese so fahrlässig mit ihren Chancen umgingen.

Immerhin sorgten die Hausherren früh für die Führung. Marius Kunde traf in der fünften Minute mit einem sehenswerten Volleyschuss zwar zunächst nur die Latte. Doch Neuzugang Sven Schimmel war zur Stelle, nahm den Abpraller an, ließ einen Gegner aussteigen und schoss den Ball trocken ins lange Eck. Knapp eine Viertelstunde war gespielt, als nach einer SGV-Ecke der zweite Ball zu Kunde kam, der erneut volley draufhielt, die Kugel aber nicht richtig traf und über das Tor setzte. Die Freiberger bestimmten weiter das Spiel, die Gäste lauerten auf Fehler. „So was kann ja auch nach hinten losgehen, aber wir wollten dem Spiel unseren Stempel aufdrücken – was uns phasenweise auch gelungen ist“, befand der Freiberger Trainer Marijo Maric, der in der 26. Minute sah, wie ein von Sebahattin Öztürk wohl eher als Flanke gedachter Ball nur haarscharf am langen Pfosten vorbeiflog. Bei einem Kopfball von Spetim Muzliukaj rettete SCP-Keeper Maximilian Ritzler (36.), der kurz vor der Pause nochmal Riesenglück hatte: Marius Kund kam nach einer Ecke frei aus fünf Metern an den Ball, schoss aber Ritzler mehr oder weniger direkt an. Das 1:0 zur Pause war aus SGV-Sicht zu wenig, zumal die Gäste nach vorne so gut wie gar nichts brachten. Dass Patrick Hagg nach der Partie davon sprach, dass sein Team „Probleme im Spiel nach vorne“ hatte, war eine maßlose Untertreibung.

Nach der Pause ging das Spielchen so weiter: Die Freiberger waren drückend überlegen, trafen aber das Tor nicht. Ob Sven Schimmel, dessen Schuss aus zwölf Metern nach einer Ecke knapp daneben ging (53.), oder Spetim Muzliukaj, der den Ball nach einem Traumpass von Demir Januzi aus wenigen Metern über das Tor semmelte (55.) – die SGV-Fans verzweifelten fast schon. Und beinahe wäre die Sache sogar schiefgegangen, denn in der 63. Minute liefen die Freiberger in einen Pfullendorfer Konter, der Schuss landete jedoch knapp neben dem Tor. „Das hätte den Spielverlauf natürlich völlig auf den Kopf gestellt“, erkannte Patrick Hagg völlig korrekt. „Aber wir hätten das trotzdem genommen“, fügte er schmunzelnd hinzu. Fast schon im Gegenzug dann die Erlösung aus Sicht des SGV: Spetim Muzliukaj verwandelte eine Flanke von Sven Schimmel per Kopf zum 2:0. Marius Kunde, Demir Januzi, der eingewechselte Dominic Sessa und erneut Muzliukaj hatten in der Folge noch einige Chancen, um weiter zu erhöhen.

Doch Marijo Maric musste nach der Partie erkennen: „Die Chancenverwertung war heute das Manko. Daran müssen wir noch arbeiten.“ Insgesamt fiel dem Freiberger Coach aber „ein großer Stein vom Herzen. Ich konnte den SC Pfullendorf nicht wirklich einschätzen.“ Daher war Maric froh, dass nach den drei Pokalspielen gegen unterklassige Teams auch der Saisonauftakt in der Oberliga geglückt ist. Klar ist allerdings auch: Nächste Woche bei Regionalliga-Absteiger FC Nöttingen wird der SGV Freiberg mit seinen Möglichkeiten vermutlich nicht ungestraft so fahrlässig umgehen dürfen.

SGV Freiberg:
H. Bortel – S. Bortel, Fausel, Oubeyapwa, Ismaili (74. Lämmle) – Januzi (77. Savranlioglu), Milisic (46. Saglam), Schimmel, Öztürk (46. Sessa) – Kunde, Muzliukaj.