Marcel Sökler und Savino Marotta jubeln über das 1:0. Foto: avanti

Die Freiberger Oberliga-Fußballer schlagen Neckarsulm mit 3:2 – dank eines Tores in der 90. Minute.

Freiberg - Die Fußballer des SGV Freiberg haben gestern Abend im Nachholspiel gegen die Neckarsulmer Sport-Union einen gewaltigen Sprung in der Tabelle gemacht. Durch das 3:2 (2:0) im Heimspiel kletterte das Team von Trainer Ramon Gehrmann vom sechsten auf den dritten Rang und überholte damit unter anderem ihren Abend-Gegner. „Dass wir jetzt auf Platz drei sind, nehmen wir natürlich gerne mit“, meinte Gehrmann und war nach dem Last-Minute-Erfolg mehr als froh. „Alles andere als ein Sieg wäre heute aber auch wirklich unverdient gewesen bei all den Chancen“, so der Coach.

Die Weichen auf Sieg stellten die Hausherren bereits in der ersten Halbzeit. Während Neckarsulm einzig nach einem Fehlerensemble (23.) der Freiberger Abwehrspieler sowie durch den ein oder anderen Distanzschuss gefährlich wurde, spielten die Freiberger gut nach vorne. Vor allem über die rechte Seite wurde in Person von Savino Marotta Dampf gemacht. Er war es auch, der schließlich die Vorlage zum 1:0 in der 11. Minute gab. Nach einer mustergültigen Flanke von ihm musste Torjäger Marcel Sökler nur noch den Fuß hinhalten. Keine zehn Minuten später bekamen die Zuschauer quasi ein Abbild des Führungstreffers zu sehen: Diesmal ging die Volleyabnahme von Sökler aber knapp neben das Tor. Das 2:0 fiel dennoch – in der 34. Minute, und diesmal über links. Thomas Gentner brachte den Ball von der Seite in den Strafraum, wo wiederum Marcel Sökler lauerte und Glück hatte, als sein Gegenspieler ausrutschte und er aus rund 15 Metern freie Schussbahn hatte. Mit dieser absolut verdienten Führung ging es in die Kabinen.

In der zweiten Halbzeit schlug dann jedoch die Stunde der Neckarsulmer Sport-Union. Als die Freiberger den Ball in der 59. Minute vor ihrem Strafraum nicht geklärt bekamen, nutzte Marc Schneckenberger dies eiskalt aus. Er erkämpfte sich den Ball und donnerte ihn aus rund 15 Metern zum 1:2-Anschluss ins Netz. Doch dem nicht genug. Claudio Bellanave glich in der 73. Minute sogar mit einem Heber über Keeper Pascal Nagel zum 2:2 aus. Ärgerlich: Zwischen den beiden Treffern hatten die Freiberger gleich zwei gute Möglichkeiten, um auf 3:1 zu erhöhen. Erst scheiterte Marcel Sökler jedoch völlig blank aus kurzer Distanz am Neckarsulmer Keeper (68.), dann setzte Maximilian Wojcik den Ball aus rund 30 Metern knapp daneben (72.). Und auch nach dem 2:2 war der SGV am Drücker, ließ jedoch den letzten entscheidenden Ball vermissen.

Als die Zuschauer und wahrscheinlich auch die Spieler sich so langsam mit dem Unentschieden anfreundeten und der Unparteiische schon die Nachspielzeit im Kopf hatte, wechselte Ramon Gehrmann den zuvor lange Zeit verletzten Spetim Muzliukaj ein. Was dann passierte, davon hätte der Eingewechselte wohl selbst nicht zu träumen gewagt. Denn gerade einmal vier Minuten auf dem Feld, warf er sich in vollem Lauf in eine Flanke von Thomas Gentner. Sein Kopfball donnerte zum 3:2-Sieg ins Netz. „Nach sieben Monaten wieder auf dem Platz zu stehen und dann das entscheidende Tor zu machen – von diesem Moment träumt jeder Fußballer, und ich hatte ihn heute“, war Muzliukaj happy. SGV Freiberg:
P. Nagel – Pischorn, Zagaria, Fausel – Gentner, Kienast (62. Schlimgen), Wojcik (77. Latifovic), Marotta – Kutlu (91. Polauke), Sökler, Pollex (86. Muzliukaj).