Marijo Maric ist nicht mehr Trainer beim SGV. Foto:  

Fußball-Oberligist SGV Freiberg hat seinen Trainer freigestellt, der bisherige Co-Trainer Christian Werner wird Interimscoach.

Freiberg - Die Bombe platzte am Montagnachmittag, am späten Abend ging die Pressemitteilung raus: „Fußball-Oberligist SGV Freiberg entbindet mit sofortiger Wirkung seinen CheftrainerMarijo Maric von seinem Amt. Maric wird weiter im Jugendbereich des Vereins eingesetzt. Der bisherige Co-Trainer Christian Werner wird mit sofortiger Wirkung als Interimstrainer der ersten Mannschaft eingesetzt.“ Vorausgegangen waren eine Sitzung des erweiterten Präsidiums und ein Gespräch mit Christian Werner. Für SGV-Präsident Emir Cerkez stand bereits am Freitagabend nach der 0:1-Niederlage im Derby beim FSV 08 Bissingen fest, dass Maric gehen muss: „Wir haben uns dann am Montag zusammengesetzt und einstimmig diese Entscheidung getroffen.“ Grund sei der fehlende Erfolg. Der SGV hat nach acht Spielen erst neun Punkte auf dem Konto und liegt auf Platz zwölf der Tabelle, nachdem man in den vergangenen drei Spielzeiten jeweils zur Spitzengruppe zählte. „Mit dieser Truppe, die sich ja nicht groß verändert hat, hatten wir andere Ziele. Wir hatten einfach das Gefühl, dass Marijo Maric die Bindung zur Mannschaft fehlte und er sie nicht mehr nach vorne bringen konnte“, erklärt Cerkez.

Man wolle nun gemeinsam schauen, ein Tätigkeitsfeld für den Ex-Trainer zu finden, „in dem wir sein Wissen nutzen können und das für beide Seiten zufriedenstellend ist. Tendenziell wird das im Bereich der B-Jugend und des Scoutings sein“, sagt der SGV-Präsident und betont, dass man ja einen Vertrag habe. Ob allerdings eine solche Position für den freigestellten Coach tatsächlich „zufriedenstellend“ ist, könnte zumindest fraglich sein. Marijo Maric selbst war für eine Stellungnahme gestern übrigens nicht erreichbar.

Was die Nachfolge von Maric betrifft, so will der SGV Freiberg nicht mit aller Macht schnellstmöglich jemanden verpflichten. „Wir haben unsere Kontakte. Aber zunächst soll Christian Werner in den nächsten Wochen die Chance bekommen“, so Cerkez. Im Klartext: Auch eine Beförderung des Interims- zum Cheftrainer ist denkbar. Werner selbst war von der Entscheidung „sehr überrascht – sowohl, dass Marijo Maric gehen muss, als auch, dass ich jetzt übernehmen soll. Ich bin ja mit 34 Jahren vermutlich der jüngste Trainer der Liga.“ Er sei dankbar für diese Chance, „der SGV ist ein toller Verein mit einer überragenden Jugendarbeit und wahnsinnig viel Potenzial. Ich bin aber auch Realist. Es wird nicht ab morgen alles besser laufen. Wir sind in einer schwierigen Situation, und ich weiß, dass sehr viel Arbeit auf mich wartet. Aber ich werde das sehr konzentriert und akribisch angehen“, verspricht der Interimscoach.

Christian Werner ist im fünften Jahr beim SGV Freiberg und war die längste Zeit davon Co-Trainer von Ramon Gehrmann, der im Sommer die U19-Bundesligamannschaft des Karlsruher SC übernommen hatte. Viel Zeit bleibt Werner nicht, um sein Team auf die nächste Aufgabe vorzubereiten. Bereits am Freitagabend um 18.30 Uhr empfängt der SGV den 1. CfR Pforzheim zum nächsten Heimspiel.