Der Stürmer des SGV Freiberg schießt den Tabellenletzten FC Germania Friedrichstal fast im Alleingang ab.
Freiberg - In einer abwechslungsreichen Partie hat der SGV Freiberg souverän mit 6:2 (3:0) gegen Schlusslicht FC Germania Friedrichstal gewonnen und damit die Tabellenführung in der Oberliga Baden-Württemberg übernommen. Damit beendete der SGV nicht nur die eigene Misere gegen Kellerkinder, sondern profitierte von den Patzern der Stuttgarter Kickers und des SSV Reutlingen, die gegen Bissingen beziehungsweise Pforzheim jeweils nur unentschieden spielten. „Ich bin im Ganzen sehr zufrieden“, schmunzelte Trainer Ramon Gehrmann nach den gewonnenen drei Punkten. „Nur nicht mit den ersten zehn Minuten und der letzten Viertelstunde.“
Herausragender Akteur bei den Freibergern war einmal mehr Torjäger Marcel „Socke“ Sökler, der mit fünf Treffern nahezu im Alleingang die angereisten Gäste abschoss, zudem gelang dem Stürmer in der zweiten Halbzeit ein lupenreiner Hattrick (49., 60., 72.) – und meist kam Sökler dabei mit viel Platz im Strafraum zum Abschluss. „Einfach ist relativ, man muss erstmal richtig stehen und dann den Ball auch reinmachen“, freute sich der aktuell mit 17 Toren Führende der Torjägerliste. „Ich habe diese Woche echt gut trainiert, das habe ich mit ins Spiel genommen, war spritzig, und meine Mitspieler haben mich gut eingesetzt.“ Damit setzte sich Sökler persönlich in der Torjägerliste mit drei Treffern Abstand vor den Zweiten Kevin Dicklhuber vom 1. Göppinger SV. „Das haben wir am Donnerstag nach dem Training angesprochen“, so Trainer Gehrmann. „Wenn er gegen Backnang vergangene Woche so gespielt hätte, wie er diese Woche trainiert hat, dann hätte er mindestens zwei Tore geschossen.“ So gelang das Signal an die Konkurrenz nun gegen das Schlusslicht.
In der Anfangsphase einer recht fairen Partie mit nur einer Gelben Karte war jedoch der Tabellenletzte Friedrichstal ebenbürtig, hatte mit den umtriebigen Außen Claudio Ritter und Timo Di Giorgio sogar die ersten guten Möglichkeiten auf die Führung, doch Freibergs Schlussmann Thomas Bromma war rechtzeitig zur Stelle. Für die Führung der Hausherren sorgte Maximilian Rohr, der einen eigentlich geklärten Eckball von Leon Braun nochmals vor die Füße bekam und vom Elfmeterpunkt stramm ins linke Eck einnetzte (9.). Doch die frühe Führung sorgte nicht für Ruhe im Spiel der Freiberger, Friedrichstal drückte mit guten Chancen auf den Ausgleich. Erst Söklers kurzweiliger Doppelpack zur zwischenzeitlichen 3:0-Führung (26., 30.) brachte dann auch die erwartete Dominanz sowie einen gewissen Spielwitz in die Partie der Gastgeber.
„Dass wir das aber so nicht runterspielen können, wenn wir viermal wechseln, ist auch klar“, wies der Trainer nach der Partie hin – ein Dreifachwechsel in der 65. Spielminute wie auch das 6:0 sorgten für einen ruhigeren Gang des neuen Primus in den Schlussminuten. So nutzte FC-Spieler Johannes Weiss eine Unachtsamkeit der Freiberger Abwehr aus (78.), Kevin Laschuk wuchtete einen Handelfmeter an die Unterkante der Latte zum 6:2-Endstand, der die Stimmung nur bedingt trübte. „Das war jetzt ein richtig guter Schritt, aber nächste Woche haben wir ein schwieriges Auswärtsspiel“, schaute Sökler voraus. „Das muss man erstmal gewinnen.“
SGV Freiberg:
Bromma – Braun (65. Marotta), Rohr, Zagaria, Gentner (65. Fausel) – Fossi, Müller (72. Kröner), Kutlu, Muzliukaj – Sökler, Ferati (65. Öztürk).