Die Freiberger mit Sebastian Bortel möchten auch die letzte Hürde nehmen. Foto: Archiv (avanti)

Verbandsliga-Spitzenreiter SGV Freiberg ist am Samstag (14.30 Uhr) Favorit gegen den abstiegsgefährdeten SV Zimmern.

Freiberg - Sechseinhalb Monate liegt es zurück, als der SGV Freiberg letztmals ein Pflichtspiel verloren hat. Am 14. Mai unterlag der damalige Oberligist dem Freiburger FC mit 0:4 und stieg eine Woche später in die Verbandsliga ab. Seitdem hat die Mannschaft unter Trainer Ramon Gehrmann zurück in die Erfolgsspur gefunden, musste in Pflichtspielen keine einzige Niederlage hinnehmen. Die Dauer dieser Serie könnte nun sprunghaft anwachsen von sechseinhalb auf neuneinhalb Monate – denn nach dem Heimspiel am Samstag gegen den SV Zimmern ob Rottweil (14.30 Uhr) beginnt in der Verbandsliga eine „fast schon epische Winterpause“, wie sie Ramon Gehrmann nennt. Eine Pause von Ende November bis Anfang März.

Um die Erfolgsserie im neuen Jahr fortsetzen zu können, müssen zunächst die Hausaufgaben gegen den abstiegsbedrohten Aufsteiger aus Zimmern gemacht werden. Keine Frage: Als Spitzenreiter mit einem Vorsprung von neun Zählern auf den stärksten Verfolger ist Freiberg haushoher Favorit gegen den Gegner, der es insgesamt auf nur zehn Punkte bringt. Da liegt es nahe, dass der SGV die Hinrunde unbedingt ungeschlagen überstehen möchte. „Ich habe in der Mannschaft und im Trainerteam herumgefragt. Das hat bei den Erwachsenen noch niemand erlebt. Das ist also etwas, für das es nochmal lohnt, alle Kräfte zu investieren, und für das man sich in der Winterpause sicherlich auch ein Stück weit auf die Schultern klopfen könnte“, so Ramon Gehrmann.

Wie aus dem Freiberger Lager Spieltag für Spieltag zu hören ist, soll auch dieser Gegner keinesfalls unterschätzt werden. Eine Lehre war dem SGV dabei das Hinspiel. „Da hatten wir eine Woche vorher mit 6:0 gegen den FC Wangen gewonnen und eine gefühlte Überlegenheit in uns. In Zimmern lagen wir dann aber nach 30 Sekunden hinten und haben letztlich sehr, sehr glücklich mit 2:1 gewonnen“, erinnert sich Gehrmann. Also warnt der Trainer vor zu viel Übermut. Denn die Geschichte könnte sich wiederholen: Vor einer Woche fegte Freiberg den FC Wangen gar mit 7:0 vom Spielfeld. „Ich denke aber, dass unsere Spieler die Partie auch des Hinspiels wegen sehr ernst nehmen werden. Sie wissen, was auf sie zukommt“, so Gehrmann, der Zimmern als kompakte und aggressive Mannschaft in Erinnerung behalten hat, die durch gutes Umschaltspiel schnell in die Spitze gelangt. „Sie werden sicherlich tief stehen und auf den Lucky Punch hoffen. Für sie geht es nicht darum, einen Schönheitspreis zu gewinnen, sondern ganz pragmatisch und mit allen Mitteln einfach zu punkten“, sagt der SGV-Coach.

In Sachen Winterpause schlagen bei Gehrmann zwei Herzen in einer Brust: Einerseits hätte er nichts dagegen, wenn der Lauf anhalten würde. Andererseits sei seine Familie auch wegen des DFB-Trainerlehrgangs zuletzt etwas kurz gekommen. „Daher überwiegt die Freude über die Pause.“ Ungelegen kommt diese hingegen für Sven Schimmel, der nach überstandener Zerrung unter der Woche ins Mannschaftstraining eingestiegen ist. Ein Einsatz kommt für ihn aber noch zu früh.