Hakan Kutlu (rechts) hat einige gute Chancen gehabt, aber keine davon genutzt. Foto: avanti

Einige SGV-Spieler mit „Freibad-Einstellung“ beim 0:2 gegen die TSG Backnang. Zweiter Neuzugang steht fest.

Freiberg -

Mit einer 0:2 (0:1)- Heimniederlage gegen die TSG Backnang hat sich Fußball-Oberligist SGV Freiberg in die Sommerpause verabschiedet. Vor allem aufgrund der in der ersten Halbzeit gezeigten Leistung zeigte sich SGV-Coach Ramon Gehrmann enttäuscht. „Dem Wetter entsprechend haben einige Spieler eine Freibad-Einstellung an den Tag gelegt“, kritisierte er nach der Partie.

Tatsächlich agierten über weite Strecken der ersten Hälfte nur die Gäste aus Backnang, die bereits in der dritten Minute durch Mario Marinic in Führung gingen. Der Backnanger Kapitän nutzte ein Zuspiel von Sebastian Gleißner und verwandelte aus zwölf Metern eiskalt zum 1:0. Mehrmals kamen die Gäste noch aussichtsreich vor das Tor von Pascal Nagel, auch, weil die Freiberger Abwehr mitunter sehr weit aufgerückt war und sich den Backnangern dadurch Räume eröffneten.

Die Gastgeber kamen nach schnellen Kontern wiederholt bis um Sechszehner. Die Torschüsse brachten Gäste-Keeper Pascal Bertram aber selten in Verlegenheit. Die besten Chancen des SGV vergaben Marco Pischorn und Hakan Kutlu in der 18. und 19. Minute. Beide scheiterten nur um Zentimeter. Insgesamt wirkten die Backnanger jedoch deutlich motivierter, weshalb deren 1:0 zur Pause verdient war.

In der Pause nahm Ramon Gehrmann gleich drei Wechsel vor. Das wirkte sich positiv aus, denn der SGV spielte sich in den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit zahlreiche Chancen heraus. So scheiterte Hakan Kutlu zweimal sehr knapp (49./60.). Auch Steven Kröner (47.) und Paul Polauke (52.) hatten den Ausgleich auf dem Fuß. In der 64. Minute traf der eingewechselte Nico Kunze nur den Pfosten. Die Backnanger, die sich zunächst weit zurückgezogen hatten, kamen dann aber Mitte der zweiten Hälfte wieder häufiger zu Gelegenheiten. Besonders Gleißner und Marinic zeigten starke Einzelaktionen. Den entscheidenden Treffer zum 2:0 in der 90. Minute erzielte dann jedoch der eingewechselte Dominic Sessa, der zuerst zwei Freiberger Abwehrspieler und dann Pascal Nagel umspielte, ehe er aus fünf Metern nur noch ins leere Tor einschieben musste.

„Wir haben in den vergangenen Wochen zu viele schwache Spiele abgeliefert und zurecht verloren“, konstatierte Ramon Gehrmann. „An der Einstellung, mit der man in ein Derby geht, erkennt man den Charakter einer Mannschaft und da kam von einigen zu wenig. In der Trainerausbildung lernt man zuerst, dass man kein totes Pferd reiten soll und genau so kam mir das in diesem Spiel vor“, meinte ein sichtlich enttäuschter Freiberger Trainer.

Am Rande des Spiels wurde übrigens bekannt, dass der SGV Freiberg den zweiten Neuzugang für die neue Saison verpflichtet hat: Der 21-jährige Mittelfeldspieler Leon Braun wechselt zur neuen Saison vom FC Nöttingen zum SGV, stammt aus der Region und hat seine Ausbildung beim SGV Freiberg, beim VfR Aalen und bei Greuther Fürth genossen. „Er ist jung, hungrig und flexibel einsetzbar“, sagt Ramon Gehrmann über ihn. SGV Freiberg:
Nagel – Faßbender, Polauke, Pischorn – Gentner, Fossi (46. Kienast), Kröner, Tasdelen (46. Kunze), Fausel – Schiffmann (46. Muzliukaj), Kutlu.