Shaban Ismaili hat eine Ecke direkt zum 3:1 verwandelt. Foto: avanti

Fußball-Oberligist SGV Freiberg gewinnt dank einer starken Schlussphase mit 3:1 (1:1).

Freiberg - Sechsmal hatte Fußball-Oberligist SGV Freiberg bislang zu Hause gegen den SSV Ulm gespielt – und sechsmal verloren. Am Donnerstagabend gelang dem Team von Trainer Ramon Gehrmann mit 3:1 (1:1) endlich ein Sieg. Dabei war lange nicht klar, wo die Partie stattfinden würde. Wegen der Auflagen für ein „Risikospiel“ – bei nicht einmal 30 mitgereisten und völlig friedlichen Ulmer Fans wirkte diese Bezeichnung wie ein Witz – hatte man gedacht, dass es nur im Stadion gehen würde. Als die Stadt aber am frühen Nachmittag den Platz sperrte, baute man die Absperrungen für die Gästefans um und richtete so den Kunstrasenplatz her – was Ulms Coach Stephan Baierl auf die Palme brachte: „Da habe ich kein Verständnis für. In der ganzen Oberliga habe ich keinen so guten Platz gesehen.“ SGV-Pressesprecher Joachim Plemenik konterte: „In der Mitte stand fünf Zentimeter hoch das Wasser.“

Zu Beginn boten beide Mannschaften aber auf dem Kunstrasen ein sehr ansehnliches und offensives Spiel. Bereits in der zweiten Minute landete eine Kombination der Freiberger von Demir Januzi über Marius Kunde bei Hakan Kutlu, der den SGV in Führung brachte. Doch Ulm schlug bereits in der zehnten Minute zurück. Einen Ballverlust der Platzherren in der eigenen Hälfte nutzte Bastian Heidecker zum Ausgleich. Den Rest der ersten Hälfte versuchten beide Teams zwar, aufs Tempo zu drücken, ohne sich dabei aber wirklich zwingende Torchancen zu erarbeiten.

Nach dem Wechsel zunächst das gleiche Bild. Erst als Ramon Gehrmann nach rund einer Stunde Streli Mamba ins Spiel brachte, gewann der SGV Freiberg langsam die Oberhand. In der 78. Minute resultierte dies in der erneuten Führung. Shaban Ismaili legte einen Freistoß quer auf die linke Seite zu Mahir Savranlioglu, dessen Flanke vom Strafraum-Eck fand den Kopf von Spetim Muzliukaj, der den Ball zum 2:1 versenkte. „Dass wir mit unserer Pygmäen-Mannschaft gegen Ulm ein Standardtor machen, wo das doch deren große Stärke ist, ist schon sehr überraschend“, freute sich Ramon Gehrmann. Und es wurde noch besser: In der 88. Minute scheiterte zunächst Streli Mamba frei vor dem Ulmer Torwart, doch die folgende Ecke verwandelte Shaban Ismaili direkt zum 3:1. „Das habe ich im Training kein einziges Mal probiert. Aber es war gewollt“, betonte der Außenverteidiger. Kurz vor dem Schlusspfiff hatte dann Streli Mamba sogar noch die Riesenchance, auf 4:1 zu erhöhen. Das wäre allerdings des Guten wohl etwas zu viel gewesen.

„Vielleicht war der Sieg etwas glücklich. Aber das Hinspiel haben wir auch unglücklich verloren“, befand Ramon Gehrmann und ergänzte: „Es ist doch besser, wenn jede Mannschaft ein Spiel gewinnt. So hat jeder drei Punkte. Bei zwei Unentschieden hätte jeder nur zwei Zähler gehabt.“ Sein Team muss nun bereits am Ostermontag (15 Uhr) wieder ran, wenn man beim abstiegsbedrohten FC 08 Villingen antreten muss. „Ich erwarte ein schweres Auswärtsspiel bei einem sehr tief stehenden Gegner“, schaute der SGV-Coach voraus.

SGV Freiberg:
H. Bortel – S. Bortel, Fausel, Ismaili (92. Dannhäuser), Rummel – Januzi, Savranlioglu, Öztürk (61. Mamba), Kutlu – Muzliukaj, Kunde (89. Kuengienda).