Hinter dem Einsatz von Sven Schimmel (rechts) steht wegen einer Erkrankung noch ein großes Fragezeichen. Foto: Archiv (avanti)

Der SGV Freiberg trifft heute Abend (18.30 Uhr) in der Fußball-Oberliga auf den 1. CfR Pforzheim.

Freiberg - Im fünften Jahr ist Christian Werner nun beim SGV Freiberg. Doch wenn der Fußball-Oberligist heute Abend um 18.30 Uhr auf den 1. CfR Pforzheim trifft, dann ist die Situation doch neu. Denn erstmals steht er nicht als Co-, sondern als Interims-Cheftrainer an der Seitenlinie. Nur vier Tage sind vergangen, seit der Verein den erst seit dem Sommer verantwortlichen Trainer Marijo Maric von seinem Posten entbunden hat. Doch eine wirkliche Umstellung war es für Christian Werner nicht: „Ich kenne die Jungs ja zum Teil schon seit Jahren. Die Mannschaft hat super auf die Situation reagiert, die Spieler unterstützen mich extrem“, lobt der Interimscoach sein Team. „Ich kann nicht versprechen, dass wir gegen Pforzheim gewinnen, einen Sieg kann man nie versprechen. Aber ich bin sicher, dass sich die Jungs zerreißen werden.“

Dummerweise kommen gerade jetzt die „unangenehmen Gegner“, wie es Werner formuliert. Den 1. CfR Pforzheim zählt er deshalb dazu, weil die Mannschaft aus einer sehr kompakten Defensive heraus spiele und vorne sehr viel Qualität habe. „Sie haben einige Leute in ihren Reihen, die schon in der 2. Bundesliga gespielt haben. Dominik Salz ist einer der besten Stürmer der Liga, und Dirk Prediger ist ein Mann, der in meinen Augen in etwa so stark ist wie ein Hakan Kutlu.“ Letzterer hatte vergangene Saison beim SGV eine überragende Runde gespielt und war dann in die Türkei gewechselt. Nicht zuletzt warnt Christian Werner auch noch vor den Standards des CfR. Zu allem Überfluss dürften die Pforzheimer auch noch mit reichlich Selbstvertrauen an den Freiberger Wasen kommen, haben sie doch am vergangenen Samstag mit 3:0 gegen den FC 08 Villingen und im Nachholspiel am Dienstag mit 4:2 gegen den SSV Reutlingen gewonnen.

Dass die Partie auf dem Kunstrasen stattfindet, sieht Christian Werner auch nicht gerade als Vorteil: „Pforzheim hat viele technisch versierte Spieler in seinen Reihen, daher hätte ich lieber auf Naturrasen gespielt.“ Doch der Platz im Wasenstadion hat bekanntlich kein Flutlicht. Dass man überhaupt am Freitagabend spielt, liegt an einer Leichtathletikveranstaltung, die ursprünglich morgen im Stadion sein sollte. Die wurde zwar wieder abgesagt, da war das Spiel des SGV aber schon verlegt.

Auch personell haben die Freiberger ein paar Sorgen: Demir Januzi fehlt verletzt, Keeper Henning Bortel ist krank. Ein großes Fragezeichen steht hinter Sebahattin Öztürk (Knöchelprellung), ein noch größeres hinter Sven Schimmel (ebenfalls krank). Doch allen Schwierigkeiten zum Trotz verspricht Christian Werner: „Ich werde jetzt nicht rumheulen. Wir müssen das als Team kompensieren und werden uns in einem Heimspiel nicht verstecken.“