Allein Marcel Sökler hat genug Chancen gehabt, das Spiel zu entscheiden, doch am Ende ist der SGV Freiberg ausgeschieden. Foto: avanti

Fußball-Verbandsligist SGV Freiberg hat die Runde der letzten Vier im wfv-Pokal verpasst.

Freiberg - Im Fußball gewinnt nicht immer die bessere Mannschaft. Ein Paradebeispiel für diese Binsenweisheit war das Viertelfinale im wfv-Pokal am späten Dienstagnachmittag zwischen dem SGV Freiberg und dem RV Ravensburg. „Wir waren in allen Belangen besser, nur in der entscheidenden Statistik nicht: den Toren“, sagte SGV-Trainer Ramon Gehrmann nach dem 0:1 (0:0) – und niemand, der die insgesamt 96 Minuten auf dem Freiberger Kunstrasen miterlebt hat, wird ihm da ernsthaft widersprechen können.

Vor allem in der ersten Halbzeit bestimmte der SGV die Partie. Bereits in der vierten Minute erwischte Marcel Sökler einen Kopfball nicht voll, sodass die Kugel knapp neben das Tor ging. Nach einer Viertelstunde traf Sökler den Ball dann zwar richtig. Doch traf er diesmal aus wenigen Metern direkt den Ravensburger Schlussmann Kevin Kraus. Nur eine Minute später versuchte es Spetim Muzliukaj mit einem Fallrückzieher, doch erneut war der Gäste-Keeper zur Stelle. Die vor der Pause einzig nennenswerte Chance der Ravensburger, die in der ersten Hälfte den Beweis schuldig blieben, dass sie der Oberligist und Titelverteidiger sind, datierte aus der 27. Minute, als ein Kopfball an die Latte ging. Wobei SGV-Keeper Thomas Bromma auch dran gewesen wäre, wenn der Ball ein paar Zentimeter tiefer gekommen wäre. Nach einer halben Stunde forderten die Freiberger einen Elfmeter, als Sökler im Strafraum vermeintlich umgestoßen wurde. Doch der Schiedsrichter machte keinerlei Anstalten, auf den Punkt zu zeigen. Kurz vor der Pause dann noch eine Riesenchance für den SGV, als Denis Zagaria einen Konter über 60 Meter lief, dann nach rechts zu Spetim Muzliukaj legte, dieser aber nur den Außenpfosten traf – eine Freiberger Pausenführung wäre hochverdient gewesen.

Nach dem Wechsel ging es zunächst weiter im Takt: Ein Kopfball von Marco Pischorn verfehlte das Tor knapp (47.), ein weiterer von Marcel Ivanusa traf in der 52. Minute die Latte. Doch nur eine Minute später dann die spielentscheidende Situation: Denis Zagaria verlor im Vorwärtsgang an der Mittellinie den Ball, die Ravensburger nutzten dies eiskalt zum Konter und zum 0:1 durch Jona Boneberger. In den Minuten nach dem Rückstand hatten die Freiberger zunächst noch drei Großchancen durch Ivanusa (56.), Sökler (60.) und Muzliukaj (62.). Doch in der Folge taten sie sich zunehmend schwerer, gegen die nun tief stehenden Ravensburger zwingende Möglichkeiten herauszuspielen. Zu oft versuchten sie es mit hohen Bällen durch die Mitte, was gegen die großgewachsene Innenverteidigung des Oberligisten wenig brachte. Und so blieb es trotz fünfminütiger Nachspielzeit beim 0:1, womit der Traum vom Pokal-Halbfinale ausgeträumt war. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, außer dass wir einfach zu doof sind, das Tor zu machen. Den Gegentreffer nehme ich auf meine Kappe. Ich habe den Jungs in der Pause gesagt, dass sie mutiger sein sollen, da passieren dann solche Dinge. Aber das ist nun mal unser Spiel“, analysierte Ramon Gehrmann nach dem Schlusspfiff. „Bis auf das Ergebnis haben wir den Zuschauern ein gutes Spiel geboten“, ergänzte der Freiberger Trainer.

SGV Freiberg:
Bromma – Schlimgen, Fausel, Pischorn, Kienast – Zagaria, Bortel, Parharidis (79. Savranlioglu), Ivanusa (75. Coppola) – Muzliukaj, Sökler.