Unglücksrabe Marcel Sökler (links) hat einen Strafstoß vergeben. Foto: avanti

Verbandsliga-Spitzenreiter SGV Freiberg kommt zuhause gegen den TSV Berg nur zu einem 1:1 (1:0).

Freiberg - Vor drei Wochen sah es fast so aus, als wäre dem SGV Freiberg die Meisterschaft in der Fußball-Verbandsliga nicht mehr zu nehmen. Zwölf Punkte Vorsprung hatte der Spitzenreiter auf Platz zwei. Vor zwei Wochen verlor er dann aber das Spitzenspiel bei der TSG Backnang, und am Samstag kam die Elf von Ramon Gehrmann gegen den TSV Berg nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Sechs Spieltage vor Schluss ist der Vorsprung der Freiberger auf sieben Punkte geschmolzen.

In der Anfangsviertelstunde zeigte der SGV gegen Berg eine durchaus ansprechende Leistung. Bereits in der ersten Minute kam er durch Charalambos Parharidis zu einer guten Möglichkeit. Gäste-Schlussmann Sebastian Willibald wehrte den Schuss aus 17 Metern mit Mühe zur Ecke ab. Drei Minuten später scheiterte Sven Schimmel an Willibald, der in der 11. Minute einen weiteren Angriff von Parharidis abwehrte. Nach diesen teils sehenswert herausgespielten Chancen war das 1:0 durch Sebastian Bortel in der 14. Minute durchaus verdient. Der Torschütze nutzte ein Zuspiel Schimmels, um aus zwölf Metern abzuschließen. Auch der Tabellenzwölfte aus Berg kam früh zu guten Gelegenheiten. Bereits vor dem Führungstor hatte Linus Held einen Kopfball gefährlich auf das Tor von Thomas Bromma gebracht.

Der SGV Freiberg spielte nach der Führung keineswegs befreit auf, sondern versuchte es allzu oft mit langen Bällen und leistete sich wiederholt Abspielfehler. Davon ermutigt spielte Berg immer engagierter. Noch hatte der SGV mehr Ballbesitz, zwingende Chancen ergaben sich jedoch kaum noch, während Berg mit Kontern mehrmals vor das Freiberger Tor kam. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte bot sich dem SGV die Chance, mit einem Foulelfmeter auf 2:0 zu erhöhen. Willibald parierte aber den Flachschuss von Marcel Sökler.

Nach dem Seitenwechsel agierten vor allem die Gäste. Meist verlief das Spiel in Richtung des Freiberger Tores. Selbst wenn der SGV einmal zu Angriffen kam, wurden diese so harmlos abgeschlossen, dass sie die Berger Abwehr vor keine großen Probleme stellten. Auf der anderen Seite tauchten die TSV-Angreifer Linus Held und Bartosz Broniszewski wiederholt gefährlich vor Thomas Bromma auf, der mehrmals gute Paraden zeigte. Mitunter verfehlten die Berger das Tor aber auch um Zentimeter. Der Ausgleich zum 1:1 in der 52. Minute war nach dem engagierten Auftreten des TSV verdient. Helds Schuss aus 14 Metern wurde leicht abgefälscht und schlug so unhaltbar im Tor ein. Spät erwachte der SGV aus seiner Lethargie und versuchte noch einmal, den Siegtreffer zu erzielten. In der Nachspielzeit scheiterten aber gleich vier Freiberger an der kompakt stehenden Abwehr des Zwölften. So blieb es beim 1:1.

SGV-Coach Ramon Gehrmann war sichtlich unzufrieden mit der Leistung seines Teams. „Ich bin stinksauer. Unser Auftritt war an Überheblichkeit kaum zu überbieten. Zwar sind wir besser ins Spiel gestartet, haben aber zu viel vergeben. In der zweiten Halbzeit haben wir bis zum Ausgleich keinen Zweikampf gewonnen“, so Gehrmann, der anfügte: „Wir sind zu spät aufgewacht. Den Punkt hat sich Berg sehr verdient. Mit so einer Leistung brauchen wir am Freitag gar nicht erst bei Calcio Leinfelden-Echterdingen anzutreten.“

SGV Freiberg:
Bromma – Schlimgen (84. Ivanusa), Fausel, Zagaria – Gentner, Parharidis (46. Marotta), Muzliukaj (89. Coppola), Bortel, Pischorn – Sökler (64. Popescu), Schimmel.