Der Jubel nach Apfiff ist riesig – Freiberg ist bald wieder Oberligist. Foto: Baumann

Drei Spiele vor Saisonende ist der Verbandsligist nicht mehr von der Spitze zu verdrängen.

Freiberg - Der Jubel bei den Spielern und Verantwortlichen des SGV Freiberg kannte am Samstag nach dem Abpfiff der Partie beim VfL Sindelfingen keine Grenzen. Durch den eigenen 3:0 (2:0)-Sieg und die gleichzeitige Niederlage von Verfolger TSG Backnang machte der Fußball-Verbandsligist sein Meisterstück und den direkten Wideraufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg perfekt – und das bereits am viertletzten Spieltag. Schnell musste der Trainer Ramon Gehrmann da die eine oder andere Bierdusche über sich ergehen lassen. „Die Jungs haben eine geile Saison gespielt, dazu kann ich ihnen nur gratulieren“, sagte der Coach, von dem nun auch eine gehörige Portion Druck abgefallen ist. „Wenn du als Favorit in die Saison gehst und wenn Außenstehende immer davon sprechen, dass du Meister werden wirst, dann musst du das erst einmal bestätigen“, beschreibt Gehrmann die Schwierigkeit der vergangenen Wochen und Monate.

Zehn Punkte beträgt der jetzt uneinholbare Vorsprung seines Teams auf Backnang. Und für die Freiberger schloss sich da gewissermaßen ein Kreis. Denn gegen den VfL Sindelfingen feierten sie beim 8:0 im Hinspiel ihren höchsten Saisonsieg, im Winter gewannen sie dann das Hallenturnier im Sindelfinger Glaspalast. Nun wurde die Mercedes-Stadt also auch die Stätte, an welcher der SGV die Meisterschaft holte. Gefeiert wurde natürlich zunächst auf dem Sportplatz und in der Kabine – am Abend zog der Freiberger Tross dann aber weiter zum Feiern nach Stuttgart.

Zu feiern gab es dabei auch eine gelungene Vorstellung im Spiel gegen Sindelfingen. „Das war eines unserer besten Saisonspiele“, lobte Ramon Gehrmann. Sein Team setzte den Gegner früh unter Druck, hatte viel Ballbesitz. „Der Sieg war dann eigentlich nie in Gefahr“, so der Trainer.

Und vorne erwiesen sich seine Mannen schnell als treffsicher. Bereits in der achten Minute knallte Savino Marotta nach einer flachen Hereingabe von Marcel Sökler den Ball zur Führung unter die Latte. Zehn Minuten später war es Spetim Muzliukaj, der nach einer Flanke von Thomas Genter zum Flugkopfball ansetzte, und im Tiefflug ins kurze Eck einnetzte.

Auch mit dem 2:0 im Rücken war Freiberg dominant, während Sindelfingen auf Konter lauerte. Das 3:0 erzielte Marcel Sökler wenige Minuten nach dem Seitenwechsel. Bei einem Abpraller war er per Kopf zur Stelle und sorgte für die Entscheidung. Der eingewechselte A-Jugendliche Pascal Seil, bei dem sich „andeutet, dass er für nächste Saison auf einem guten Weg in die Stammelf ist“, so Gehrmann, traf zudem die Querlatte.

Wie ein eigener Treffer wurde 20 Minuten vor Schluss dann die Kunde bejubelt, dass die TSG Backnang beim abstiegsbedrohten TSV Berg 0:2 zurückliegt. Am Ende stand es gar 0:3 – und der SGV Freiberg durfte sich in der Verbandsliga zum dritten Mal nach 2001 und 2012 Meister nennen. In Anbetracht dessen, dass der SGV zehn Auswechselspieler dabei hatte, war der Feiertross entsprechend groß. „Wenn wir wirklich Meister werden sollten, sollen auch alle dabei sein“, so Gehrmann. Dieser Plan ist nun einer von vielen in dieser Spielzeit, der aufgegangen ist.

SGV Freiberg:
Bromma – Schlimgen, Pischorn (74. Reyinger), Fausel, Gentner – Zagaria – Bortel, Muzliukaj, Kienast (70. Coppola) – Marotta (62. Seil), Sökler (79. Ivanusa).