Die Damen haben unter anderem die Rilke-Ausstellung besucht. Foto: Frauenclub

Gäste aus St. Petersburg bekommen ein Programm geboten, das direkt auf ihren Geschmack zugeschnitten wurde.

Marbach-Rielingshausen - Acht Freundinnen des befreundeten Frauenclubs aus St. Petersburg in Russland haben vom 19. bis 26. Juli den Frauenclub in Rielingshausen besucht. Das Programm war sehr vielfältig und direkt auf den Geschmack der Gäste abgestimmt.

Es gab einen Marbach-Tag mit Besuch im Friedrich-Schiller-Gymnasium beim Schulleiter Christof Martin. Grund des Besuchs war ein Abstimmen der gegenseitigen Interessen und Möglichkeiten für eine Schulpartnerschaft eines der besten Gymnasien in St. Petersburg mit dem Friedrich-Schiller-Gymnasium in Marbach. Man einigte sich auf einen Vorabvertrag und lotete auch gegenseitige Besuche auf vielen Bereichen aus.

Dann ging es zum Empfang des Bürgermeisters Jan Trost aufs Rathaus in Marbach. Auch Jan Trost bekam eine Einladung zum Besuch von St. Petersburg.

Im Literaturmuseum der Moderne (Limo) wartete nach dem gemeinsamen Essen die Führung „Rilke in Russland“ in russischer Sprache. Schön war es, dass sich einige Mitglieder vom Frauenclub der Führung angeschlossen hatten. Es war sehr interessant für die Gäste und die Gastgeber.

Danach gab es auf Wunsch der Gäste aus Russland einen Besuch im Café Keim. Die Spezialität von Boris Keim – die Schwarzwälder Kirschtorte – hatte es den Gästen und den Mitgliedern des Frauenclubs angetan.Eine kurze Führung durch die Stadt schloss sich an. Dabei kamen wir so aus dem Zeitplan, dass es leider für den Besuch der Bierbrauerei Baader zu spät war. Die Verspätung lag am großen Interesse der Gäste an jedem Gebäude der Altstadt, an den Blumen und den Menschen. So war einfach der Zeitplan nicht einzuhalten.

Dem Abend galt der Besuch der Alexanderkirche in Marbach. Das Orgelkonzert hat die Gäste tief bewegt. So war das Konzert ein Genuss für die St. Petersburger. Die Führung durch die Kirche machte Dr. Volker Schmidt aus Rielingshausen.

Im Namen des Kirchengemeinderates begrüßte Frau Knappe die Gäste aus St. Petersburg. Der Abend endete mit einem gemeinsamen Essen bei der zweiten Vorsitzenden Ute Knödl in Rielingshausen.

Weiter stand auf dem Programm ein Besuch des Schwäbischen Waldes in Althütte und dem Ebnisee. Hier wurde die Natur bewundert und man ließ sich das Essen im Voggenhof schmecken.

An diesem Abend gab es dann etwas Besonderes für die Gäste. Ute und Jürgen Stirm hatten zu sich auf den Obsthof eingeladen. Es gab Bauernbrot, Wurst und Käse mit Tomaten und Gurken. Auch eine Schnapsprobe ließ man sich nicht entgehen. Im Anschluss folgte das Selbstpflücken der Beeren auf dem Gelände der Familie. Es war Begeisterung pur. Noch nie hatte man selbst Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren gepflückt.

Highlights waren auch die beiden Ausflüge mit der Bahn nach Tübingen und zur Burg Hohenzollern. Die Burg war nach dem Geschmack der Gäste und einiger mitgereister Mitglieder des Frauenclubs. Die Führung auf der Burg Hohenzollern inklusive Besuch der Kirche und Schatzkammer dauerte mal wieder sehr lange, zu lange. Der Bus vom Fuße der Burg nach Hechingen war weg.

Die Mitglieder des Frauenclubs wussten Rat. Man rief ein Taxiunternehmen an und kam mit viel Spaß zum Bahnhof Hechingen und von dort aus über Stuttgart zurück nach Marbach.

Am Bodenseetag war man begeistert von Lindau und natürlich vom See selbst. Man fuhr mit dem Schiff hinüber nach Bregenz. Nicht unbedingt der Stadt Bregenz zuliebe, aber man war glücklich, auch mal in Österreich gewesen zu sein.

Mit viel Spaß auf der Rückfahrt – durch eine Gruppe aus Bayern im gleichen Wagen – erreichte man spät Marbach. Glücklich, aber müde.

Stuttgart war auch ein Besuch wert und stand wie alles andere auf der Wunschliste der St. Petersburgerinnen. Mit der Straßenbahn ging es hoch zum Fernsehturm und mit der „Zacke“ wieder hinunter in die Stadt, zurück zum Marienplatz. Von dort weiter zur Haltestelle der Standseilbahn, genannt auch der „Witwen-Express“, zum Waldfriedhof. Ein ganz besonderes Erlebnis. Die Hügel, die Landschaft, die Häuser, nicht zuletzt die Menschen hatten es den Gästen wie immer angetan.

Man war so erfreut von der Landschaft, dass man trotz schlechtem Wetter doch noch einen Tag mit Begleitung nach Besigheim aufbrach. Auch die Felsengärten wurden „erkraxelt“. In der Felsengarten-Kellerei gab es anschließend dann noch eine Weinprobe.

Am letzten Tag des Aufenthalts lud der Frauenclub Rielingshausen zum Abschiedsessen in den Vereinsraum der Gemeindehalle ein. Das Essen war vorzüglich und dank einem Spender war auch die Rechnung für den Frauenclub tragbar.

Zur großen Überraschung der Gäste sang der „Gesangverein Sängerlust“ einige Lieder. Herzlichen Dank dem Gesangverein auch für das Überlassen der Räumlichkeit. Wäre es doch ihr Übungsabend gewesen . . .

Am 26. Juli verließ die Gruppe gegen 4 Uhr morgens pünktlich Rielingshausen. Begleitet wurden die Gäste von Ortsvorsteher Eberhard Ruoff. Die St. Petersburgerinnen waren glücklich, hatte ja der „Ortsbürgermeister“ die Gruppe aus Russland bereits schon in Marbach bei der Ankunft erwartet und mitgeholfen, sie auf zwei Gastfamilien und das Hotel Schillerhof zu verteilen.

Die Stadt stellte den Bürgerbus für die Abfahrt zum Flughafen Stuttgart zur Verfügung und so kamen die Gäste samt Gepäck (mehr als bei der Anreise) gut und rechtzeitig an.

Hier bedankt sich der Frauenclub bei Berthold Binder, der sich als Fahrer zur Verfügung stellte. Danke an alle Mitglieder des Frauenclubs, welche eine Rundumbetreuung geleistet haben. Dank an Brigitte Schleicher, die Gastgeber für zwei Damen aus St. Petersburg war. Danke an die Schatzmeisterin des Vereins, Inge Götz, welche von Anfang an die Organisation mit getragen hat.

Wie gehört, ist die Gruppe gut in St. Petersburg angekommen und lässt alle, welche sie kennen, recht herzlich grüßen.

„Auf Wiedersehen“, „do svidaniya in St. Petersburg“ – war der Abschiedsgruß. Der Frauenclub wird diesem sicherlich Folge leisten und Christof Martin vom Friedrich-Schiller-Gymnasium sicher auch.