Foto: Förderverein

Im Urmensch-Museum hat es viel zu entdecken gegeben. Der Förderverein hat ein Sommerferienprogramm angeboten.

Steinheim - „Abenteuer Steinzeit“ war der Titel der Sommerferienaktion, die der Förderverein Urmensch-Museum Steinheim angeboten hat. Die Fahrt führte nach Sachsenheim. Dort zeigt eine Sonderausstellung Funde aus der Gegend zwischen den Fundorten des Steinheimer und des Heidelberger Urmenschen.

Am Spielplatz vor dem Museum konnten sich die sieben bis zwölf Jahre alten Kinder erst einmal stärken und austoben. Fördervereinsmitglied Gerald Walther hatte seine Gitarre dabei, übte hier seinen selbst komponierten „Steppi-Song“ ein und bereitete damit die Führung vor, ehe man dann zusammen die Reise in die Vergangenheit antrat. Vor dem begehbaren großen Jagdlager ließ die Museumsführerin die Steinzeit aufleben, indem sie den Alltag eines Steinzeitmenschen möglichst plastisch erscheinen ließ. Dazu hatte sie einen Korb mitgebracht, der mit anschaulichen Beispielen gefüllt war. Mit der Nachbildung von Schneidewerkzeugen durfte jedes Kind dann schließlich selbst Leder zuschneiden. Damit das Ganze noch authentischer wurde, musste sich jeder ein Fell überstreifen und konnte sich so als Urmensch fühlen.

Höhepunkt des Museumsbesuchs waren eindeutig die Mitmachaktionen. Beim Spuren-Erkennen waren die Pfotenabdrücke von Wölfen und Bären vielleicht noch zu erraten, aber dass es früher in Sachsenheim auch Murmeltiere gegeben hat und dass die so groß waren – darauf konnte man nicht kommen. Mit viel Eifer schossen die kleinen Urmenschen mit dem Pfeil und Bogen auf einen Büffel und übten mit Tierhaar-Pinseln Höhlenmalerei. Dabei versuchten manche den Hirsch oder das Mammut, den ihnen Anneliese Krayl auf den Aufkleber für das Hemd gemalt hatte, als Vorlage zu benutzen.

Dann war Rollentausch angesagt: an einer kleinen Grabungsstelle konnte man als Archäologe ein Tierskelett freilegen. Dass das mit den Funden alles lange her ist, macht ein Band auf dem Museumsboden klar; es lässt einen die Zeit abschreiten und erspüren, wie viel Tausende von Jahren vergangen sind, seit es Eiszeiten gab und die Urmenschen aus Steinheim und Heidelberg gelebt haben. Weil es draußen regnete, wurde die Kaffeezeit im Jagdlager des Museums verbracht. Dass die Plastikbecher so gar nicht zur Umgebung passten, störte dabei niemanden. Die Gruppe bedankte sich bei ihrer Führerin mit dem vorher gelernten Steppi-Lied. Im Zug studierten alle das Erinnerungsheft, das Elisabeth Zweigle gestaltet hatte. Ein interessanter Tag, ein gelungenes Sommerferienprogramm – dank der sorgfältigen Vorbereitung und Betreuung – ging zu Ende.