Foto: Evangelische Kirche Pleidelsheim

Die Wochenend-Ski-Freizeit hat nach Obersaxen geführt. Neben dem sportlichen Vergnügen gab es Impulsandachten.

Pleidelsheim - Früh aufstehen lohnt sich – insbesondere, wenn es zur kultigen Wochenend-Ski-Freizeit nach Obersaxen in die Schweiz geht. Freitag um 5 Uhr trafen sich am evangelischen Gemeindehaus 52 Teilnehmer; kaum halbwach und doch schon voller Erwartung, wann wir „endlich“ ankommen und uns auf die Piste schwingen können. Manche Teilnehmer treffen sich nur einmal jährlich hier auf unserer Skifreizeit und trotzdem ist es so als wären wir eine große Familie – der Obersaxen-Geist knüpft ganz besondere Bande. Auch die neuen Gesichter fanden sofort Anschluss und fühlten sich bestens aufgehoben. Nach einer verschlafenen Busfahrt war es dann gegen 12 Uhr endlich so weit. Das Ziel lautete raus aus dem Bus, Gepäck ran ans Skiheim, Keycard einstecken, rauf auf den Berg und wieder die schönsten Pisten hinunter schwingen.

Traumhafte Pistenbedingungen ließen uns einmalige Spuren in den Schnee zeichnen, denn hier gibt es Platz zum Carven, kein Pistengedränge und schon gar kein Anstehstau beim Liften. Sonne pur und der Spaß am Boarden und Skifahren hielten uns den ganzen Nachmittag auf der Piste. Selbst nach Liftschluss konnten wir noch auf dem 2170 Meter hohen Berg Stein an der Freiluft-Sternenbar die Sonnenstrahlen und ein Panorama mit glitzernden Berggipfeln genießen.

Doch dann war es an der Zeit ins Tal abzufahren zu unserem knuffigen Skiheim; von der Piste direkt in den Skistall und hin zu einem Vier-Gänge-Gourmet-Abendessen. Ein langer, mit schönen Erlebnissen vollgepackter Tag gab einem das Gefühl, schon tagelang hier zu sein und trotzdem war es erst Freitagabend – zwei volle Skitage warteten noch auf uns.

Pfarrer Samuel Hartmann und Pfarrer Volker Hommel stimmten uns mit Impulsandachten auf das Wochenendthema „Spuren“ ein: Anregungen über die eigenen Lebensspuren und über den Umgang mit guten und weniger Spuren nachzudenken – Impulse, die hoffentlich auch dazu führen, die eigenen Spuren kritischer als bisher zu betrachten.

Erstaunlich, dass trotz des frühen Aufstehens für diesen Abend noch so viel Energie in jedem steckte. Kartenspielen, Singen, Würfelspiele, Kicker und Tischtennis boten ein Pistenkontrastprogramm bis in den späten Abend hinein. Am nächsten Morgen hieß es, nach einer kurzen Andacht und einem leckeren Frühstück, „Berg frei“ – doch halt: kein Start auf der Piste ohne Aufwärmtraining. Alle Teilnehmer gingen, so wie sie aus dem Skistall kamen, durch eine „Skiaufwärmgymnastik-Station“ um dann direkt vom Haus aus, in unserer ganz privaten Spur, zum Lift hinab zu gleiten.

Der Samstag brillierte wettermäßig nicht so stark. Da aber die Sonne immer wieder zwischen den Wolken durchdrückte, war auch dieser Tag für ein grenzenloses Pistenvergnügen geschaffen. Zur Mittagspause kehrte ein Teil unserer Gruppe zum Skiheim zurück und ließ sich „Schnittpomm“ schmecken während andere ihre von der Anreise übriggebliebenen Vesperstullen verspeisten. Ja, ein Haus an der Piste hat schon seine Vorteile, zumal sich so die starken Frankenpreise auf den Hütten umgehen ließen. Erst der Liftschluss bewegte uns zum „Abbügeln“. Aber das hieß noch lange nicht, dass der Tag vorbei war. Mit dem Abendessen kehrten die Lebensgeister zurück und sorgten für humorvolle Unterhaltung.

Am Sonntag zogen immer wieder Wolken durch und verschleierten den Pistenverlauf bis plötzlich doch wieder die Sonne durchbrach und die Schneekristalle glitzernd funkeln ließ. Momente, die viele von uns für eine Pause im Sonnenliegestuhl nutzten. Nach Liftschluss trafen wir uns zu der traditionellen Après-Ski-Jause. Mit heißen Wienerle, Glühwein und Kinderpunsch klang ein Pistentag aus, der sich insgesamt doch besser präsentierte als ursprünglich gedacht. Die Busrückfahrt lief so zügig wie das Skifahren, ohne Stau und Wartezeit, sodass wir gegen 23 Uhr zurück in Pleidelsheim waren. Ob sich diese Ski-Wochenend-Freizeit noch toppen lässt? Versuchen wir es: nächstes Jahr am 29. Januar. Gleiche Hütte, dieselben Freunde!