Sie sind befördert worden: Die Vize-Kommandanten Matthias Jung und Florian Bauer, Kommandant Jochen Deschner, Nico Zolic (vordere Reihe von links), Markus Gmeiner, Alexandra Dahl, Marc Kußmaul und Tim Wißler (hinten, von links). Foto: Frank Wittmer

Mit neuem Schwung gewinnen die Floriansjünger etliche neue Aktive.

Erdmannhausen - Bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr am Freitagabend war die Stimmung gut. Sehr zur Erheiterung trug Kommandant Jochen Deschner in seinem Bericht zum ersten Amtsjahr bei, als er die unangekündigte Alarmübung so kommentierte: „Damit’s so echt wie möglich gewirkt hat, hab ich den Brand selbst gelegt.“ Polizei und Bürgermeisterin Birgit Hannemann seien selbstverständlich vorher informiert worden, dennoch ließ es sich der Marbacher Revierleiter Peter Kolwe nicht nehmen, spaßeshalber mit den Handschellen zu wedeln. „Vielleicht bekommt Herr Deschner heute noch eine Freifahrt mit dem Polizeiauto“, scherzte die Rathauschefin.

Sinnigerweise wurde der Kommandant dann auch noch zum Brandmeister befördert. Markus Gmeiner, Tim Wißler und Marc Kußmaul wurden zum Feuerwehrmann ernannt, Alexandra Dahl zur Oberfeuerwehrfrau, Nico Zolic zum Oberfeuerwehrmann und der stellvertretende Kommandant Florian Bauer zum Löschmeister.

2017 sei das „Jahr der Spuren“ gewesen, eröffnete Deschner seinen Bericht. „Es gab Ölspuren ohne Ende. Wir haben nur noch gekehrt – obwohl das eigentlich nicht die Aufgabe der Feuerwehr ist.“ In seinem neuen Amt musste Deschner auch oft alten Spuren nachspüren: „Wie geht das, was muss man da machen?“ Den Kommandantenkollegen Sascha Hänig aus Affalterbach, mit dessen Wehr man ein Viertel der 37 Einsätze in hervorragender interkommunaler Zusammenarbeit bestritten hat, und Alexander Schroth aus Marbach, die beide an der Hauptversammlung teilnahmen, sei er sehr für die Unterstützung im ersten Jahr dankbar, so Deschner. Auch seinen Stellvertretern Florian Bauer und Matthias Jung dankte er.

Bei der Gemeindeverwaltung habe er oft angeklopft und werde das auch in Zukunft noch tun. „Wenn man was braucht, dann kriegt man es.“ Seien es Pedalschneider, technische Hilfehandschuhe oder eine Rundumbeleuchtung, die ihren Namen wirklich verdient hat. Dass das neue HLF schon wieder Alu-Korrosion und einen krummen Rahmen „100 Prozent außerhalb der Toleranz“ hat, mache das Wunschbudget nicht gerade kleiner. Die Frauen-Uniformen waren nicht nach Vorschrift und mussten zurückgeschickt werden. „Nun bekommen alle unsere Frauen eine maßgeschneiderte Uniform, das sind sie uns wert!“ Trotz aller Puzzeleien mache es „einen Riesen-Spaß“, die Erdmannhäuser Wehr zu leiten, und die Kameraden sind offensichtlich auch mit Freude bei der Sache.

Die Übungsbeteiligung hat deutlich zugenommen, mit acht neuen Mitgliedern, die zum Teil schon gut ausgebildet bis hin zum Berufsfeuerwehrmann sind, ist die Truppe auf 46 Aktive angewachsen. Damit sei man aber immer noch am unteren Limit. „In einem Ort der Größe Erdmannhausens sollten wir mehr als 50 Aktive haben.“ Mit der Jugend, die aus „drei Mädle und zwölf Bube“ besteht, wie Jugendwart Florian Ebner berichtete, und der mit 20 Fünf- bis Zehnjährigen voll besetzten Kinderfeuerwehr sei man für die Zukunft bestens aufgestellt. Einziger Wermutstropfen bleibt der Umbau des Feuerwehrgerätehauses, der laut Birgit Hannemann erst 2021 Realität wird, weil man die Fläche der Marbacher Straße 15 unbedingt dazu brauche. „Ich gehe also davon aus, dass wir nächstes Jahr wieder hier in diesem Gebäude sind, es sei denn, Ihre Mitgliederwerbung ist so erfolgreich, dass wir in die Halle auf der Schray ausweichen müssen.“