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Von der Sommerhalde und dem Kirchenfeld sollen Fußwege zum Erdmannhäuser S-Bahnhof führen. Dieser Wunsch klang bei der Haushaltsdebatte an.

Erdmannhausen - Es ist quasi die Version 1.1 des Erdmannhäuser Vermögenshaushalts, wie es der Kämmerer Eberhard Immel ausdrückte. Das liegt daran, dass der Vermögens- im Vergleich zum Verwaltungshaushalt „immer im Fluss ist“. Es kämen auch bei der Finanzplanung immer wieder neue Projekte hinzu, andere „schieben sich immer wieder“. Stichwort Schulturnhalle. Hier gibt es noch viele offene Fragen, erklärte der Kämmerer, beispielsweise: „Kriegen wir die Zuschüsse oder nicht?“ „Bauen wir oder schieben wir?“ „Kommt der Zuschuss ein Jahr später?“ Momentan stehen jedenfalls in der Finanzplanung 1,25 Millionen Euro für das Jahr 2016 und 2,15 Millionen Euro für 2017.

Auch der Betrag für das neue Feuerwehrauto könnte sich in der Zahlentabelle noch um ein Jahr verschieben. Eigentlich war geplant, im kommenden Jahr die rund 400 000 Euro für das Fahrzeug zu investieren. Da sich in der Sache aber gerade alles etwas hinziehe, „könnte der Betrag auch ins Jahr 2016 rutschen“.

Veränderungen hin oder her: Letztlich sei nur wichtig, „dass Konsens darüber besteht, was im Plan drinsteht“, so Immel. Und das tut es im Falle des jetzt im Gemeinderat beratenen Vermögenshaushalt offensichtlich weitgehend. Die Räte gaben jedenfalls ihre Zustimmung zu dem bereits vor zwei Wochen im Verwaltungs- und Technischen Ausschuss vorberatenen Planwerk (wir berichteten).

Die Zuführung zu den allgemeinen Rücklagen beträgt demnach 1,9 Millionen Euro. „Die brauchen wir aber auch für die Projekte in den kommenden Jahren“, so der Kämmerer. Zum Beispiel den Kunstrasenplatz. Geht alles nach Plan, könnte er zum Beginn der Saison 2016/2017 fertig sein. „Vorsichtig geschätzt“, so Immel, seien die 1,2 Millionen Euro Zuführung vom Verwaltungshaushalt. Jedenfalls seien die anstehenden Projekte „sehr solide und gewissenhaft finanziert“.

Und weil alles „immer im Fluss ist“, gibt es auch beim vorberatenen Vermögenshaushalt noch eine Änderung. Der SPD-Rat Hans-Georg Götz regte nämlich an, im kommenden Jahr einen Fußweg zwischen Sommerhalde und Eisenbahnstraße zu realisieren sowie 2016 einen Fußweg vom Kirchenfeld zum Bahnhof. Geschätzte Kosten: 60 000 Euro für Ersteres, 100 000 Euro für Letzteres. „Es ist wichtig, dass unser Bahnhof auch fußläufig gut zu erreichen ist“, betonte Götz. CDU-Rat Werner Unger hält aber gerade den Fußweg vom Kirchenfeld Richtung Bahnhof für eine heikle Angelegenheit. „Wir hatten ja vor Jahren schon einen Ortstermin dort. Von der Topografie her ist das schwierig.“ So gut der Weg seiner Meinung nach auch wäre. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, konterte Hans-Georg Götz. „Wir sollten das überprüfen lassen, ob dort ein Weg möglich ist.“

Martina Glees-Brück (Grüne) wäre für Fußwege immer zu haben. Aber was die Sommerhalde angeht – „das ist eine steile Geschichte. Vom Hang bleibt da nicht mehr viel übrig.“ Sie plädierte dafür, sich die Sache vor Ort noch einmal anzuschauen. Das will auch Rita Schöck-Mergenthaler (CDU): In Ruhe an die beiden Projekte rangehen. Sie findet aber auch, dass es wichtig ist, „dass man das Neubaugebiet anbindet“.

Jeweils mehrheitlich stimmte das Gremium schließlich für die beiden SPD-Anträge. Der Kämmerer Eberhard Immel wird die zusätzlichen 60 000 beziehungsweise 100 000 Euro in den Vermögenshaushalt und die Finanzplanung einpflegen. „Das wird dann die Version 2.1“, meinte er augenzwinkernd. Diese soll dann in der Januar-Sitzung eingebracht sowie in der Gemeinderatssitzung im Februar verabschiedet werden.