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Der Gemeinderat hat beschlossen, auf dem Friedhof unter anderem einen Hain und einen Baum des Lebens zur Urnenbestattung anlegen zu lassen.

Erdmannhausen - Mit dem Thema beschäftigt sich der Erdmannhäuser Gemeinderat schon eine Weile: weitere Urnengräber auf dem örtlichen Friedhof. Das liegt daran, dass auch in Erdmannhausen „der Großteil aller Bestattungen Urnenbestattungen sind“, erklärt der Kämmerer Eberhard Immel. Heißt: „Auf Dauer möchten wir außer Urnen-Erdgräbern und Urnen-Rasengräbern weitere Möglichkeiten anbieten.“

Ortstermine sind bereits absolviert und Vorschläge eines Planers liegen auf dem Tisch. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats am Dienstag ging es sozusagen um die Feinabstimmung. Dabei haben die Räte allerdings die geplanten Urnenstelen
noch ein bisschen geschoben. Denn der FW-Rat Stefan Glock brachte noch eine weitere Möglichkeit ins Spiel, wie die Stelen angeordnet werden könnten. Der Planer Karl-Heinz Lang vom Büro Rauschmaier hatte vorgeschlagen, die Stelen auf einem kleinen Platz quasi im Rechteck anzuordnen. Stefan Glock schlug vor, das Ganze als Art Halbkreis zu gestalten. Diesbezüglich soll Karl-Heinz Lang jetzt noch eine Planung vorlegen, so lautet der mehrheitliche Beschluss. Dann wird auch darüber abgestimmt, ob zunächst sechs oder gleich zwölf Urnenstelen aufgestellt werden. Über das Material muss ebenfalls noch gesprochen werden.

Einen Knopf gemacht haben die Erdmannhäuser Gemeinderäte indes an den Baum des Lebens.
Diese Urnenbestattungsform gibt es etwa im nahen Freiberg schon eine ganze Weile, und den Erdmannhäuser Räten sagt sie offenbar auch zu. Allerdings, so schlug die Verwaltung vor, soll statt zwei Bäumen nur ein Baum des Lebens gepflanzt werden. Um ihn herum finden die Urnen in Röhren im Boden Platz. So entstehen 52 Baumgräber für insgesamt 104 Urnen. Nur einen Baum statt zwei zu pflanzen, fand bei den meisten Räten Zustimmung. „Ein Baum reicht aus, wir stellen ja zudem noch viele weitere Gräber bereit“, befand etwa SPD-Rat Hans-Georg Götz. Und Martina Glees-Brück von den Grünen ist der Meinung, dass ein einziger Baum des Lebens eine „schöne und würdige Gestaltung“ sei. „Schöner als zwei gedrängte Bäume.“ Einzig Werner Unger von der CDU, der auch gegen den alleinigen Baum stimmte, plädierte für die Lösung mit den zwei Bäumen. „Sie ist viel interessanter. Der eine Baum gefällt mir gar nicht.“

Die Planung eines Urnenhains
wird ebenfalls fortgeführt. Dabei handelt es sich um ein gärtnergepflegtes Urnengemeinschaftsgrab. Heißt: Man kann dort ein Grab kaufen und bezahlt dabei die Grabpflege für 20 Jahre gleich mit. Es soll rechts vor dem Kriegerdenkmal umgesetzt werden.

Des Weiteren hat der Gemeinderat beschlossen, weitere Reihengräber und weitere Urnengräber auf anderen Teilen des Friedhofes umzusetzen. „So können wir alles mehr oder weniger in einem Aufwasch erledigen und müssen nicht so oft mit Maschinen und Handwerkern ran“, erklärte Immel.

Weitergeführt werden sollen zudem die Urnenrasengräber entlang der alten Friedhofsmauer. Hier hatte es zwar eine Weile gedauert, bis sie von den Erdmannhäusern als letzte Ruhestätte angenommen wurden, inzwischen ist die Möglichkeit der Bestattung aber offensichtlich recht beliebt. Franz Pilhartz (Freie Wähler) wünschte sich, die Gräber hinten entlang der Mauer weiterzuführen.

Ein weiterer Wunsch aus dem Gremium lautete, das anonyme Grabfeld ein Stück weit herzurichten. „Da soll doch bitte mal der Planer drübergehen“, forderte Rita Schöck-Mergenthaler (CDU). „Vielleicht gibt es da eine schönere Lösung als momentan.“