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Der Andrang beim Abend der Vereine ist groß gewesen: Die 300 Plätze haben nicht ausgereicht – es musste nachbestuhlt werden.

Erdmannhausen - Ein Vierteljahrhundert Halle auf der Schray – das war den Vereinen, die den Bau vorwiegend nutzen, einen großen Unterhaltungsabend wert. Musik, Tanz, Theater und Turnen wurden vom Publikum bejubelt. Dass darunter auch auffallend viele junge Menschen waren, zeigt, dass die Vereine von einem breiten Querschnitt der Erdmannhäuser getragen werden. Der erste Programmpunkt, die Salutschüsse des Kleinkaliber-Schützenvereins, ging allerdings im Geräuschpegel der Halle unter, weil wegen des großen Andrangs die geplanten 300 Plätze nicht ausreichten und nachbestuhlt werden musste. Für die Bewirtung beim bunten Abend sorgten die Landfrauen, die Dekoration übernahm der Obst- und Gartenbauverein.

Der Abend, sagte Bürgermeisterin Birgit Hannemann, die die Veranstaltung moderierte, sei der erste Teil der Feierlichkeiten zum Hallenjubiläum. Der zweite Teil, der Auftritt von Bernd Kohlhepp alias Herr Hämmerle in vierzehn Tagen, sei schon restlos ausverkauft. 1989 ist die Halle mit dem Ziel erbaut worden, eine Stätte der Begegnung zu schaffen. Der Wunsch des damaligen Bürgermeisters und heutigen Ehrenbürgers Siegfried Menner, einen neuen Abschnitt für das gesellschaftliche Leben in Erdmannhausen einzuläuten, sei in Erfüllung gegangen.

Das Programm bestand vor allem aus sehr viel Musik. Den Auftakt machte der Musikverein Erdmannhausen, bei dessen Auftritt der ehemalige Dirigent Gerald Hackenberg nochmals den Taktstock schwang. Der GSV-Chor präsentierte den „Rumpelstilzchen-Boogie“ und trat danach erstmals gemeinsam mit dem Spielmannszug auf. Die Chordirigentin hatte extra für diesen Auftritt den „Fliegermarsch“ aus dem „Fliegenden Holländer“ neu arrangiert. Dass man mit den Instrumenten Trommelflöte, Lyra und Trommel auch moderne Stücke wie „I will follow him“ aus „Sister Act“ spielen kann, stellte anschließend der Spielmannszug in seinem Solo unter Beweis. Selbst die Feuerwehr sang und tanzte, und zwar gleich dreimal, weil zuerst die Technik versagte und beim zweiten Anlauf das Publikum trotz der mitreißenden Präsentation nicht im gewünschten Maße mitmachte.

Der HGV beschränkte sich auf Playback-Musik vom Hazy-Osterwald-Sextett, belebte jedoch die Sechzigerjahre-Titel mit tänzerischen Einlagen. Das Akkordeonorchester präsentierte beliebte Tanzmusik, der stellvertretende Bürgermeister Franz Pilhartz trat zusammen mit seinem neuen Sangespartner Wolfgang Friedrich als „Erdmannhäuser Spitzbuben“ im Stil der Wildecker Herzbuben auf.

Doch auch Sportliches gab es zu sehen: beim Auftritt der Deutschen Vizemeister im Gardetanz, Anton Gering und Zoe Gozolka, die erstmals ihr neues Programm präsentierten, ebenso wie bei den Saltos und Überschlägen der Bodenturner der Bezirksligamannschaft. Bürgermeisterin Hannemann hatte mit „Akrobatik aus Erdmannhausen“ nicht zu viel versprochen,

Die Breddlesdapp‘r schließlich begeisterten mit einer witzigen Mixtur aus Musik, genau aufeinander abgestimmten Bewegungen und rhythmischem Sprechen, mit der sie zeigten, was in der Halle so alles stattfindet. Das „Du siehsch Rot, do gosch naus“ des „Fußballschiedsrichters“ wurde von Hunderten Kehlen begeistert wiederholt. Auch dass die neue Technik hin und wieder streikte und es Rückkopplungen gab, tat dem gelungenen Abend keinen Abbruch. „Beim 50-jährigen Jubiläum wird alles perfekt“, versprach Hannemann.