Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Der Tennisclub hofft, dass der Spatenstich 2015 erfolgen wird. Die Gemeinde will den Bebauungsplan anpassen.

Erdmannhausen - Der TC Erdmannhausen spielt schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken, auf seiner Anlage im Steinheimer Weg eine Tennishalle zu errichten (wir berichteten). Nun wird das Vorhaben zunehmend konkreter. Schon im November dürfte eine erste entscheidende Weichenstellung erfolgen: Der Gemeinderat könnte dann den Aufstellungsbeschluss für einen geänderten Bebauungsplan fassen, berichtet die Bürgermeisterin Birgit Hannemann. In der neuen Fassung soll der Zuschnitt der bebaubaren Flächen den aktuellen Bedürfnissen des TCE angepasst werden – womit überhaupt erst die Voraussetzung geschaffen wäre, dass der Verein seine Ziele umsetzen kann. Heißt im Umkehrschluss aber auch: Ohne modifizierten Bebauungsplan könnte sich der Club seine Wünsche gleich abschminken. Muss er aber wohl nicht, weshalb der Vorsitzende Richard Elmer zufrieden feststellt: „Das ist ein deutlicher Schritt nach vorne.“

Falls der Gemeinderat im November tatsächlich den Aufstellungsbeschluss fasst, dürfte es nicht mehr als sechs bis neun Monate dauern, ehe die Satzung verabschiedet werden kann, schätzt Birgit Hannemann. Sollte der Club zudem rechtzeitig ein Baugesuch einreichen und dieses bewilligt bekommen, wäre der Weg für die Tennishalle frei. Und die Freunde des weißen Sports könnten an ihrem Zeitplan festhalten. Der sieht vor, den Spatenstich im Oktober 2015 vorzunehmen. Die Sportstätte ließe sich relativ schnell hochziehen, sagt Richard Elmer. „Das sind größtenteils Fertigteile. Die Bauzeit dürfte um die sechs Monate betragen. Wir wären somit pünktlich zum 1200-Jahr-Jubiläum der Gemeinde fertig“, erklärt der TCE-Chef. In der Wintersaison 2016/17 könnten in dem Gebäude erstmals Bälle übers Netz fliegen.

Entstehen soll die Halle dort, wo sich aktuell zwei von insgesamt neun Freiluft-Tennisplätzen befinden. Doch die beiden Plätze sollen nicht ersatzlos gestrichen, sondern auf einem angrenzenden Grundstück wieder angelegt werden. „Das Areal kriegen wir. Wir haben die mündliche Zusage der Besitzer“, betont Richard Elmer. Er geht davon aus, dass die Halle mit 750 000 Euro zu Buche schlagen wird. Für die zwei neuen Plätze dürften weitere 50 000 bis 80 000 Euro fällig werden, schätzt der Vorsitzende. Womit man auch schon beim Knackpunkt ist: Die Finanzierung des Ganzen wird für den Verein kein Kinderspiel. „Das Thema haben wir zuletzt nicht so forciert. Wir wollten erst abwarten, ob wir wirklich bauen können“, sagt Richard Elmer. Gleichwohl hat er schon ziemlich genaue Vorstellungen davon, wie sich die Summe stemmen ließe.

Zum einen seien einige Mitglieder bereit, dem Verein ein Darlehen zu gewähren. Zum anderen setzt man darauf, dass der Württembergische Landessportbund rund 90 000 Euro beisteuert. „Einen großen Brocken brauchen wir auch von den Banken“, fügt er hinzu. Und nicht zuletzt baut der TCE auf die Unterstützung der Gemeinde. „Wir hoffen, dass ein ordentlicher Zuschuss für den zweitgrößten Verein im Ort drin ist“, meint Richard Elmer. Er erinnert an die gute Jugendarbeit des TCE, die sich auch in starken Ergebnissen niederschlage. Insgesamt seien um die 140 Nachwuchsspieler im Verein beheimatet.

Birgit Hannemann äußert sich in der Sache zurückhaltend. „Das muss im Gemeinderat diskutiert werden“, sagt sie – und gibt zu bedenken, dass man den TCE ja schon unterstütze. „Das Gelände wird per Erbpacht zur Verfügung gestellt. Es ist also nicht so, dass wir gar nichts für den Verein tun“, betont sie. Zudem solle auch die Erweiterung per Erbpacht geregelt werden. Unüblich sei es jedenfalls bislang gewesen, einem Verein ein Darlehen zu gewähren. „Insofern müsste man sich nun verständigen, wie die Gemeinde im Detail helfen kann“, erklärt sie.

Ob der TCE das Projekt auch ohne eine größere Finanzspritze der Gemeinde durchziehen könnte, vermag Richard Elmer noch nicht abschließend einzuschätzen. „Das ist erst zu klären, wenn die genauen Kosten vorliegen, und hängt auch davon ab, was die Banken zu welchen Konditionen bereitstellen würden“, sagt er.