Rainer Haas, Birgit Hannemann, Horst Stegmaier, Andrea Ritz und Jürgen Stegmaier stoßen auf die neue Vinothek an. Foto: Werner Kuhnle

Beim Jubiläums-Fest auf Stegmaiers Hof ist auch die neue Vinothek eingeweiht worden.

Erdmannhausen - Schon vor der offiziellen Eröffnung sind die Bänke und Stühle gut besetzt gewesen. Das noch bis Montagabend dauernde Sommerfest bei Stegmaiers in Erdmannhausen hat sich in den 14 Jahren seines Bestehens – heuer ist das Jubiläum der 15. Auflage zu feiern – viele Freunde erworben, die es sich von der ersten Minute an in Gruppen oder als Paare an den schön mit Bändern und Windlichtern geschmückten, von Rebstöcken umrahmten Tischen bequem gemacht haben. Kein Wunder, denn bereits beim Blick auf die Speisekarte lief einem das Wasser im Mund zusammen. Winzerbraten mit Spätzle, Siedfleisch mit Meerrettich, Bauernbratwürste, Maultaschen oder geräucherte Rinderbrust. Alles selbst gekocht, das Fleisch stammt ausschließlich von den hofeigenen Rindern, genauer gesagt: „aus anderthalb davon“, erzählte Juniorchef Jürgen Stegmaier. Die andere Hälfte habe der Steinheimer Metzger behalten. Doch auch an die Vegetarier wurde gedacht: Sie konnten unter Spätzlepfanne mit Pilzrahmsoße, Käsewürfeln oder Salzrahmkuchen wählen. Und schließlich kamen auch die Süßschnäbel bei Käse- und Zwetschgenkuchen auf ihre Kosten.

Vor allem jedoch ging es bei diesem Jubiläumssommerfest um den Wein – in Weiß, Rot oder Rosé, pur oder als Schorle. Das ist bei einem Weingut zwar nichts Besonderes, doch am Freitag wurde die neue Vinothek im ehemaligen Kälberstall offiziell eröffnet. Schlicht und zugleich edel sieht sie aus. Ein langgestreckter, mit Natursteinplatten ausgelegter Raum, darin eine Theke, ein langer Holztisch, an dem bis zu 20 Personen Platz finden, an der Schmalseite eine hinterleuchtete Wand, vor der auf Regalbrettern das Wichtigste steht: der Wein.

Die Vinothek hat jeden Samstag von 10 bis 14 Uhr und nach Vereinbarung auch öfter geöffnet. Auch von Gruppen könne sie angemietet werden, sagte Jürgen Stegmaier: „In anderen Weinanbaugebieten ist so etwas viel mehr verbreitet als in Württemberg. So eine Vinothek ist persönlicher als ein Laden. Man probiert verschiedene Weine und nimmt das mit, was einem schmeckt.“ Beeindruckt von dem neuen Schmuckstück zeigte sich die württembergische Weinkönigin Andrea Ritz, die zur Eröffnung gekommen war. „Einfach nur: ‚Hut ab‘“, lautete ihr Kommentar. Auch der „König von Ludwigsburg“ war gekommen, wie Seniorchef Horst Stegmaier den Besen-Stammgast, Landrat Rainer Haas, scherzhaft titulierte. Bürgermeisterin Birgit Hannemann, die ihren kleinen Sohn mitgebracht hatte, überreichte ein Bild mit drei alten Ortsansichten als Gastgeschenk.

Für etwa 500 Gäste wurde bestuhlt, mit insgesamt 1500 Besuchern rechnet man an den vier Sommerfesttagen, die von der Familie und etwa 20 Helfern versorgt wurden. „Weil man nicht weiß, wie das Wetter wird, mussten wir quasi doppelt bestuhlen – draußen und im Zelt“, erklärte Horst Stegmaier. Schon seit Jahren Stammgast ist Gudrun Wachsmuth aus Freiberg: „Hier schmeckt es immer gut – sehr gut“, erklärte sie. Einigen Besuchern sogar so gut, dass sie das Fest gleich an mehreren Tagen besuchen, wie Jürgen Stegmaier festgestellt hat.

Außer leckerem Essen und süffigem Wein gab es auch musikalische Unterhaltung. Am Freitag spielten Rolf und Ruth auf, am Samstag Soul Control, und am Montag sorgen Die Lausbuben für einen schwungvollen Festausklang. Auch den Kindern wurde es nicht langweilig. Für sie war mit Strohballen, einer Rutsche, einem Spielhaus und einem Sandkasten gesorgt.