Dennis Jung und Cosima Pantle sind die Superhelden in Großbottwar. Foto: Frank Wittmer

Bei den Kinderbibelwochen und -tagen gibt es spannende Geschichten aus dem Alltag und der Bibel, Spiele, Lieder und jede Menge Spaß.

Erdmannhausen/Rielingshausen/Großbottwar - In vielen evangelischen Kirchengemeinden haben in den Herbstferien die Kinderbibeltage oder die Kinderbibelwoche (Kibiwo) stattgefunden. Wir haben in Erdmannhausen, Rielingshausen und Großbottwar reingeschnuppert und einige Eindrücke gesammelt.

Groß ist der Andrang vor der Erdmannhäuser Januariuskirche. 85 Kinder haben sich angemeldet, so viele wie noch nie. Die jungen Mitarbeiterinnen haben die Namen der Kinder schon auf Aufkleber geschrieben. Jedes Kind bekommt einen „Bäbber“ und ein herzliches Willkommen.

Die Kinderbibeltage in Erdmannhausen stehen unter dem Motto „Freunde fürs Leben - Jonatan und David“. Der Königssohn und der Hirtenjunge zeigen, was wahre Freundschaft ausmacht: „Ihre Freundschaft bleibt beständig! Diese Erfahrung sollen die Kinder bei den Kinderbibeltagen machen, dass die Verbindung zu Gott uns den Mut schenkt auf andere zuzugehen und ihnen zu vertrauen“, so Jugendreferentin Franziska Kaiser.

Die Kinder haben gespielt, gesungen und gebastelt, ein Freundefest und als Abschluss einen Familiengottesdienst mit anschließendem Kirchencafé gefeiert.

Etwas ruhiger, aber nicht weniger schön geht es in Rielingshausen mit rund 30 Kindern zu. Das Team der Konfirmanden spielt die Geschichte von „Jona und dem Wal“ als Bibeltheater nach. „Das Theaterstück bildet den Rahmen. Die Geschichte wird jeden Tag ein Stück weitererzählt und kindgerecht in die heutige Zeit geholt“, erklärt Pfarrer Eberhard Weisser.

Jona ist kein Held, eher ein Feigling. Gott schickt den Gärtner nach Ninive, um den Bewohnern den baldigen Untergang vorherzusagen, sollten sie ihre Bosheit nicht bereuen. Doch Jona haut ab, genau in die entgegengesetzte Richtung. Die Raupe Rosalius folgt in dem Theaterstück ihrem Gärtner: „Das klingt nach einer krassen Geschichte, ich folg dem mal.“ „Der will doch einfach vor Gott abhauen“, stellt Weisser mit gespieltem Entsetzen fest. „Wollt ihr manchmal auch nicht das tun, was ihr eigentlich solltet?“, fragt der Pfarrer die Kinder.

Aber es gibt eben Aufträge, die kann man einfach nicht erfüllen. Die Kinder sollen nach jemand mit einer grünen Socke suchen. Alle Eltern und Teamer werden geprüft, aber nicht mal der grüne Rosalius hat eine solche Socke. Immerhin findet sich ein roter Schuh. Das ist doch schon mal was.

Nicht rot, sondern in pink ist Cosima Pantle im Großbottwarer CVJM-Heim gekleidet. Als „Pink Power Rangerin“ ist sie ebenso eine Heldin wie „Superman“ Dennis Jung. Die beiden sind die Moderatoren der Kibiwo unter dem Motto „Held des Tages – entdecke, was in Dir steckt“. „Die Kinder dürfen ihre Stärken entdecken und überlegen, wie und wo sie ihre Talente einbringen können“, sagt der junge Pfarrer Christoph Hirschmüller.

Als „Helden des Tages“ haben die Großbottwarer einige Rettungssanitäter eingeladen, die von ihrer lebensrettenden Arbeit berichten. Anne und Jakob erzählen von ihren Auslandsaufenthalten in Mexiko und Chile, wo sie mit Kindern viel Spaß hatten, Häuser nach Erdbeben wieder aufgebaut haben, Spanisch und viele nette Menschen kennen gelernt haben. „Für Gott muss man nicht besonders stark oder mutig sein“, hat Julia in dem Jahr weit weg von zu Hause gelernt.

Auch in Großbottwar wird viel gesungen und gespielt, und vor allem auch gelacht, wenn bei der „Stillen Post“ mit 65 Kindern aus der „Roten Karte“ die „Rote Watte“ wird und aus der „eierlegenden Wollmilchsau“ nur noch „Wawawa“. Und als Julia dem ersten Kind etwas auf Spanisch einflüstert, kommt das den anderen - eben spanisch vor.